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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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ich bezweifle, dass ein Unmagischer den Dreck in annehmbarer Zeit beseitigen kann.“
    Eryn nahm das Bündel Wäsche und sah, dass es blutdurchtränkt war. Da wollte er doch mehr zu diesem missglückten Zauber in Erfahrung bringen. Aus rein wissenschaftlichen Gründen natürlich. „Meister Raiden, was war das eigentlich für ein Zauber?“
    „Ein reifer Meister ist auch nicht immer so neugierig. Schwarze Magie. Kannst du mit deiner kümmerlichen Ader eh nicht wirken und ist außerdem noch schiefgegangen. Also nerv mich jetzt nicht weiter und mach dich husch, husch an die Arbeit, Meister Eryn.“
    Vor Prinz Raidens geistigem Auge erschien das Bild des Beschwörungsraumes, an dessen Wänden überall Blut und Exkremente des getöteten Jungstiers klebten. Der Steinaltar war überzogen mit frischem Blut und die Wände ebenfalls reichlich bespritzt. Die paar Knochen und Fellreste, die noch übrig sind, stellen noch das geringste Problem beim Aufräumen dar. Als der Herr von Naganor wieder aufsah, war Eryn bereits zur Tür hinaus verschwunden. Meister Raiden lehnte sich in seinem Stuhl zurück und wirkte einen Erfrischungszauber. Das half ein wenig gegen die Erschöpfung. Das war ein Tag, stöhnte er und setzte sich erst einmal. Vielleicht hat der Drache recht, wenn er behauptet, ich hätte ein Talent, das Verborgene zu finden. Ob der Zauber gelungen ist? Ich hatte wenig Zeit und noch weniger Ahnung, was da zu tun ist. Aber der Ehrgeiz hat mich diese Herausforderung annehmen lassen. So dumm und einfältig der Bursche auch ist, ich konnte ihn nicht sterben lassen und das Ei genauso wenig. Schließlich ist es Blut von meinem Blut. Ravenor ist ein Idiot und ich bin ein noch viel größerer, dass ich das alles zulasse. Die Hexe ist gefährlich, aber sie liebt ihn und er sie. Die Welt ist manchmal unglaublich schwierig... wenn man ein gutes Herz hat.
     

     
    Als Prinz Raiden an diesem Morgen die Hütte aufgesucht hatte, war es noch recht früh gewesen. Die Räume waren leer, also ging er nach draußen und scannte. Er entdeckte Essyia im letzten Winkel des Grundstücks unten am Fluss und weil er sich wunderte, was sie dort wohl tat, schickte er ein Auge hinunter. Und so sah er, wie sie die Eier gebar. Er machte sich unsichtbar und beschloss erst einmal heimlich zu beobachten, was da vor sich ging.
    Er hatte sich über Eishexen belesen seit Essyia in Naganor weilte. Es war nicht viel über diese Hexen in der Literatur zu finden, aber das Wenige offenbarte erstaunliche und schreckliche Dinge. Darüber wie man Eishexen an ihrer Aura erkannte und dass sie einem Magier die Magie stehlen konnten, davon hatte er zuvor schon Kenntnis gehabt. Neue Erkenntnisse offenbarten ihm die Passagen, die die Fortpflanzung betrafen. Dort wurden Absonderlichkeiten behauptet, die stark mit dem Kreis Schwarz verwoben waren. Und weil dies sein Spezialgebiet war, steckte er seine Nase tiefer in die Bücher. Schließlich sollte sein Bastardsohn nicht unverhofft in Gefahr geraten. Nach einiger Nachforschung schlussfolgerte Meister Raiden dann, dass Ravenor nichts passieren würde, solange Essyia die Magieblocker trug und die konnte nur ein anderer Magier abnehmen. Und dennoch war etwas geschehen, was angeblich nicht möglich war. Ravenor hatte Essyia geschwängert und sie brachte gerade seine Brut zur Welt. Meister Raidens Forscherinteresse war geweckt und er beschloss sich das Ereignis erst mal im Geheimen anzusehen. Auch wollte er ihre Gedanken lesen und dazu musste er nahe genug herankommen. Der Weg war schnell zurückgelegt und so sah er, wie sie das Ei in die Grube legte und belauschte ihre Gedanken, als der Bauerndepp auftauchte.
    So dumm der Bursche auch war, widerstrebte es Meister Raiden trotzdem, den Tölpel sterben zu lassen. Ein Menschenleben ist ein Menschenleben und es muss andere Wege geben. Ich denke, welches Fleisch den Nährboden für die Brut liefert, spielt nicht die entscheidende Rolle.
    Aber erst einmal war schnelles Handeln angesagt. Also verzauberte Meister Raiden den Burschen kurzerhand und schickte Essyia ins Reich der Träume. Dann nahm er das Ei an sich und ersetzte es durch ein gewöhnliches Hühnerei. Das hatte er Ravenors Federvieh bei der Hütte magisch entwendet.
    Mit dem Enkelei machte sich Meister Raiden dann schleunigst auf den Weg in die Zitadelle und ließ sich einen Jungbullen in den Beschwörungsraum bringen. Mittlerweile las er nach, welche Zauber gewirkt werden mussten. Zum Glück fand er das gesuchte Buch auf

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