Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
ein Mensch nur so... falsch sein.
14. Die sechs Orte der Macht: Gold – Silber
Es kommt der Punkt, an dem man genug überlegt und abgewogen hat und dann trifft man eine Entscheidung, nur um endlich zu einem Ende zu kommen. So ging es auch Meister Raiden und sein Entschluss stand fest. Meister Eriwen bleibt in Naganor und regelt die Aufgaben in der Zitadelle.
Eryn, Ravenor und Essyia reisen mit mir zurück ins Nimrod.
Offiziell waren sie auf dem Weg nach Ysryn und Ravenor durfte sie mit Essyia begleiten, weil Essyia angeblich von dort stammte. Eine Großzügigkeit des Prinzen, gewährt in einem Moment der guten Laune. Falls überhaupt jemand danach fragte und ihre paar Tage der Abwesenheit bemerkte.
Um Essyia wieder unbemerkt ins Nimrod zu bringen, ging Meister Raiden zuerst hindurch und lenkte den Drachen und seine Getreuen ab. Eryn holte dann Essyia, die er gleich weiter zu dem Lagerplatz in den Bergen brachte. Dort, wo sie die Eishexe gefangen hatten. Er zog einen Sicherungszauber um das Lager, damit nichts aus dem Unhaer hereinkam und belegte Essyia mit einem weiteren Bann. Dann ging es zurück um Ravenor zu holen und zusammen warteten sie dann ergeben vor dem Palast des Drachen auf die Rückkehr des Prinzen. „Und wenn meiner kleinen Frau etwas zustößt?“
Eryn knuffte Ravenor unmagisch in die Seite um ihm einen deutlichen Wink zu geben. Auch fiel das im Lande der Magie weniger auf als Telepathie oder andere magische Kommunikationsformen. „Sie ist sicher in Ardeen. Mach dir keine Sorgen“, sagte Eryn noch laut und betonte dabei Ardeen besonders.
Vor dem Palast des Drachen über die Eishexe zu reden ist... dumm.
Ravenor verstand den dezenten Hinweis zum Glück und verriet sich nicht weiter. „Ja, ich mache mir sicherlich zu viele Sorgen. Aber wir sind frisch verheiratet und ich... vermisse sie bereits, obwohl wir erst wenige Stunden getrennt sind . “
Hör auf mit dem Gesülze . „Dann finde dich damit ab, denn wir werden einige Tage hier sein.“ Ich möchte endlich aufbrechen. Der Schatten des Palastes ist so erdrückend. „Hoffentlich kommt Meister Raiden bald zurück. Übrigens, du musst vorsichtig sein, wenn er aus dem Palast kommt. Er ist dann immer schlecht gelaunt, weil er drinnen Magieblocker anlegen muss und nur halb nackt vor den Erhabenen treten darf. Das trifft seine Eitelkeit jedes Mal sehr schwer und braucht geraume Zeit um psychisch verarbeitet zu werden.“ Ravenor lachte boshaft darüber, weil er sich das gerade im Detail ausmalte. Seinen Vater als kleinen Bittsteller beim großen Drachen.
Als das Warten länger dauerte, setzten sie sich mit dem Rücken an die Mauer gelehnt und sonnten sich. „Ich würde den Drachen auch gerne mal sehen. Ist er wirklich so riesig?“, träumte Ravenor vor sich hin.
„Ja, schon. Ich kann dir eine Illusion von ihm zeigen.“
Aber Ravenor winkte ab. „Das ist nicht dasselbe. Außerdem erinnert es mich an die Taktikstunden mit den ganzen kleinen Figuren. Du weißt schon, Fußvolk, Reiterei und die Magier.“
Schläfrig gähnte Eryn. „Ich hätte die Illusion des Drachen wirklichkeitsgetreu gemacht und nicht verkleinert. Aber du hast recht. Es ist nicht dasselbe.“
Als dann Meister Raiden endlich kam, ging es wieder zurück zum Basislager und sie sattelten die Pferde. Dann wurde aufgesessen und sie ritten schweigend ein Stück hintereinander. Schließlich bedeutete Meister Raiden ihnen aufzuschließen. Dann gab es endlich genauere Anweisungen: „Hört zu . “
Tun wir doch immer.
„Ich fürchte der Drache hat um die Hütte herum Augen und dergleichen, also die kleine Vorsichtsmaßnahme eines Ausrittes. Außerdem wollen die Dämonenpferde auch mal wieder bewegt werden.“ Dorian rollte bereits mit den Augen und schnaubte unwillig, weil die Stuten nun neben ihm gehen durften. Meister Raiden kümmerte sich kurz um den Hengst und sprach dann weiter:
„Wir haben inzwischen Tore zu allen Orten der Macht, also ist das Reisen kurz und unkompliziert. Ich hatte heute wieder einen langen Disput mit dem Drachen und er meint, meine Anwesenheit könnte den guten Meister Ador vor Schreck verstummen lassen.“ Das war nicht ganz die Formulierung gewesen. Nach einem längeren Hin und Her, hatte der Drache letztendlich bemerkt, dass sein eigenes Interesse den Schlüssel zu finden gar nicht so unbändig groß wäre. Er lebe gut so wie jetzt alles sei. Und wenn Raiden auch zufrieden damit wäre, so wie es ist, dann könne er weiterhin
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