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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Ravenor.“
    „Mitnichten. Heute hat sich einer der Rekruten erdreistet, uns gegenüber herablassende und freche Äußerungen zu machen und ich musste hart durchgreifen, um diesen Mangel an Respekt zu beseitigen und die Frage der Autorität erneut klarzustellen.“
    Das Obst war vernichtet und Meister Raiden legte das Besteck aus der Hand. „Da geht es Euch ja so wie mir.“ Und dann kam ganz beiläufig die Frage: „War das der Grund dafür, dass Ihr Eryn heute sogar um fünf Punkte geschlagen habt?“
    „Ihr seid gut informiert, mein Prinz. Dass Euch, bei all Euren wichtigen Aufgaben, solche Kleinigkeiten überhaupt interessieren, hätte ich nicht erwartet. Aber um Eure Frage zu beantworten: Es gab mit Sir Askir Differenzen, wie mit einem Rekruten, der seinen Platz nicht kennt, verfahren werden sollte und Sir Draken hat die Sache dann deutlich entschieden, was zum besagten Ergebnis führte.“ Es war erstaunlich wie gewählt sich Ravenor ausdrücken konnte, um zu umschreiben, dass er den Mann niedergeschlagen und sich mit Sir Askir angelegt hatte.
    Eryn beteiligte sich nun auch wieder am Gespräch: „Mein Prinz, diese ganzen Wetten – billigt Ihr dieses Tun? Ist das nicht genauso verwerflich wie Trunkenheit oder andere Vergehen gegen die Vorschriften?“
    Prinz Raiden lehnte sich zurück und legte die Fingerkuppen aneinander. „Sehe ich eigentlich nicht so. Das Wetten beeinflusst die Schlagkraft der Garde in keinster Weise. Also warum sollte man den Männern diese Unterhaltung verbieten. Man muss die Truppen bei Laune halten und darf ihnen nicht alle Vergnügungen versagen.“
    Aber uns schon?, dachte Ravenor wehmütig. Prompt wurde er vom Prinzen anfahren: „Beklagt Ihr Euch etwa!“
    „Nein, nein, natürlich nicht, mein Prinz.“
    „Das will ich auch hoffen. Haltet Euch an die Vorschriften, gehorcht Sir Askir, der übrigens sehr gewissenhaft seine Aufgabe erfüllt, und der Zeitpunkt wird kommen, da eine Teilnahme an den Grundübungen nicht mehr nötig sein wird.“
    Ein Licht am Horizont . „Wir werden uns bemühen, mein Prinz.“ Wirklich überaus bemühen – ehrlich.
    „Dann entlasse ich euch für heute.“
    Höflich verabschiedeten sich die jungen Männer und waren froh, endlich gehen zu dürfen.
    Meister Raiden sah ihnen nach. Vielleicht ist die Aufgabe wirklich zu schwer. Wer kann schon alle Vorschriften beachten? Und Sir Askir nimmt das noch genauer, als ich es ihm zugetraut hätte. Egal, das Spiel geht bis der Erste die Hundertergrenze knackt. Denn schließlich laufen da eine Menge Wetten und man kann die Leute nicht so enttäuschen.
     
    Grundübungen ohne magische Unterstützung zu absolvieren verlangte ihnen alles ab. Und sie nahmen sich extrem zusammen. Eryn und Ravenor sagten wertungsfrei ihre Texte auf und hielten ansonsten die Klappe. Was nicht einfach war, denn Sir Askirs Übungsstunden waren schlichtweg langweilig. Gerade beschäftigte er sich mit einem Teil seines Zuges, während die anderen Männer recht sinnlos herumstanden. Da kam Sir Demon vorbei und blieb herausfordernd neben Ravenor stehen. „Und? Die Grundlagen wiedererlernt?“
    „Hau ab, Demon, und lass den Scheiß“, entgegnete Ravenor ungehalten, doch Sir Askir hatte es bereits bemerkt und kam zu ihnen hinüber. „Wollt Ihr etwas von mir, Sir Demon?“, fragte Sir Askir unbedarft und dann kam der Hammer:
    „Eigentlich nicht, Sir Askir, doch als ich hier vorbeikam, da wurde ich nicht vorschriftsmäßig gegrüßt. Um genau zu sein, ich wurde gar nicht gegrüßt. Das wollte ich Euch nur mitteilen.“
    Prompt rezitierte der korrekte Askir die Vorschriften: „Ein Vorgesetzter ist von den Rangniedrigeren im Dienst zu grüßen. Das sind jeweils fünf.“
    Das sah Ravenor absolut nicht ein und hielt dagegen: „Sir Askir, ich weise darauf hin, dass Sir Demon keinen höheren Rang als ich innehat und er allenfalls mich zu grüßen hätte. Was ebenfalls nicht erfolgt ist. Folglich müsste er nach Vorschrift mit fünf Hieben abgestraft werden.“
    Sir Askir stand unschlüssig da und überlegte was er nun tun sollte. Schließlich entschied er: „Sir Demons Verhalten fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich. Ich werde seine Verfehlung jedoch melden.“
    Es war klar, dass somit überhaupt nichts passieren würde und gereizt rutschte Ravenor ein „Ach ja!“ heraus, was Sir Askir Anlass genug für ein weiteres Zitieren der Vorschriften war:
    „Dafür vergessen Sie sich wieder einmal und vergreifen sich mir gegenüber im Ton.

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