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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Befolgen von Befehlen sind unerlässlich, um ein Heer zu einem reibungslos funktionierenden und schlagkräftigen Gebilde zusammenzufügen, was letztendlich für den Sieg im Kampf entscheidend ist...“
    Bla, bla, bla. Kann ich gleich an den Pfahl gehen, damit ich mir das nicht mehr anhören muss.
    „...Behalten Sie meine Worte gut im Gedächtnis. Besonders Sie von adeliger Abstammung sind schon seit Geburt an zu Höherem bestimmt und werden sicherlich selbst einmal vor Männern stehen, denen Sie dann diese Werte vermitteln müssen.“
    Es ist schon schlimm genug, dass Askir vor uns steht. Können wir nicht einfach die Grundlagen weiterüben, die sind genauso wichtig, wie die moralischen Aspekte – wenn nicht wichtiger und abgesehen davon –erträglicher.
    Endlich wurden Eryns Wünsche erhört und die Übungen gingen weiter. Dann hieß es schließlich ‚Wegtreten‘. Eryn war schon auf dem Weg, um sich seinen Teil abzuholen, da hörte er wie sich einer der Rekruten erdreistete, laut und hörbar in Richtung Ravenor folgende Worte zu sagen: „Die zwei Gewöhnlichen ziehen unseren ganzen Zug in den Dreck. Was haben die überhaupt bei uns verloren? Eine Schande ist das.“
    Weiter kam er nicht. Denn Ravenor hatte den kleinen Lordling förmlich angesprungen und hielt ihn nun am Hals gepackt: „Was erlaubst du dir, Rekrut? Solches Gerede hör ich mir von einem kleinen Drecksack wie dir nicht an.“ Der andere beging den Fehler, Ravenor schlagen zu wollen. Was der ohne große Mühen vereitelte und dann selbst mit einem Faustschlag quittierte, der den anderen zu Boden gehen ließ.
    Sir Askir ging dazwischen: „Sir Ravenor, hören Sie sofort auf damit.“
    Doch wenn Ravenor wütend war, dann verließ ihn die Vernunft meist recht schnell: „Sir Askir, der Dienst ist vorbei, also haltet Euch da raus. Ich lasse meine Autorität nicht von einem Hosenscheißer wie diesem da infrage stellen.“
    „Ich stehe immer noch rangmäßig über Ihnen und dieses Verhalten wird sanktioniert.“
    Ravenor sah aus, als wolle er Sir Askir ebenfalls gleich eine verpassen. Zu dessen Glück lockte der Lärm Sir Draken an, der dann die Situation sehr zu Ravenors Missfallen klärte.
    Die Verfehlungen brachten ihm fünfundzwanzig weitere Hiebe ein. Mit insgesamt dreißig überholte er damit an diesem Tage sogar Eryn um fünf.
    Der wurde dann zuerst am Pfahl abgefertigt und konnte danach nicht warten, bis auch Ravenor sein Kontingent erhalten hatte. Kurzum es war später niemand mehr da, der Ravenor von den Schmerzen hätte erlösen können und sein kleiner Heilring brachte ihm kaum Linderung. Äußerst mühsam schleppte sich Ravenor zu seinem nächsten Dienst – Kampfzauber bei Meister Eriwen.
    „Sie kommen spät, Sir Ravenor“, bemerkte der Magier, wobei er schon sah, was mit Ravenor los war. „Entschuldigung, Meister Eriwen. Bestrafung am Pfahl.“
    Der Magier maß ihn mit einem durchdringenden Blick: „So kann ich Sie nicht gebrauchen.“ Und dann entfernte er die magischen Schmerzen, was ihm dieser hoch anrechnete.
     
    In den Wettbüros der Garnison entbrannte derweil eine hitzige Diskussion, ob Ravenors fünfundzwanzig dazu zählten oder – weil nach dem Dienst – nicht gewertet werden sollten. Letztendlich überzeugte der Umstand, dass die Situation ja nur dadurch entstanden war, was zuvor im besagten Dienst geschehen war. Und so wurden an diesem Tage dreißig bei Ravenor notiert und fünfundzwanzig auf Eryns Habenseite verbucht. Beide rutschten damit über die Fünfzig.
     
    Doch es war einer dieser Tage, die nie zu Ende gehen. Eryn und Ravenor lagen ziemlich geplättet vom Tagewerk nun in Ravenors Zimmer und streckten alle viere von sich. Sie hatten beide, abgesehen von den unliebsamen Ereignissen in der Früh, sehr viel Kampftraining gehabt und das spürten sie jetzt in den Knochen.
    Plötzlich sagte Eryn laut: „Jawohl, Meister Raiden.“
    Und Ravenor gab ein fragendes: „Häää?“ von sich. Zu viel mehr fühlte er sich nicht mehr imstande.
    „Der Prinz möchte mit uns in einer Viertelstunde zu Abend essen. Er hat es mir gerade mitgeteilt.“
    Eryn mühte sich auf die Beine, während Ravenor keine Anstalten machte sich zu bewegen:
    „Ich bin satt, hab vorhin schon gegessen.“
    Gerade blickte Eryn auf das schmutzige Wasser in Ravenors Wasserschüssel. Wahrscheinlich drei Tage nicht gewechselt. Also leerte er die Schüssel magisch und ließ neues Wasser hineinfließen .
    Nebenbei bemerkte er mit ironischem Unterton:

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