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Arena der Schlangen

Arena der Schlangen

Titel: Arena der Schlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann aussuchen. Alle drei starben an Schlangenbissen und an Skorpionstichen. Seit der Zeit herrscht Krieg zwischen den Ait Yazza und den Ait Baraka.«
    Die Flammen des Feuers beleuchteten das Gesicht Ibn Idrans und gaben ihm ein dämonisches Aussehen. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt. Die Augen bildeten schmale Sicheln. Die Erinnerung an vergangene Zeiten stieg in ihm hoch.
    »Und sie wird sterben«, flüsterte er rauh. »Das schwöre ich.«
    Derek Hammer wurde es immer unwohler. Er versuchte die Sprache auf ein anderes Thema zu bringen, doch Ibn Idran ließ sich nicht davon abbringen.
    »Es gibt auch eine Sage über sie«, erzählte er. »Als Neugeborene soll sie von einer Schlange verschluckt worden sein, und als die Schlange umkam, hat man das Kind lebendig geborgen. Seitdem hat sie dieses Verhältnis zu den Schlangen.« Ibn Idran machte eine wütende Handbewegung. »Aber das ist jetzt vorbei. Die verdammten Biester sind entweder tot oder in die Berge geflüchtet, wo sie uns nicht mehr gefährlich werden können.«
    Ibn Idran unterbrach sich, denn Telronja tauchte auf. Sie hatte sich umgezogen und gebadet und trug nun ein weites Kleid mit Perlenbesatz und eine Art Mantilla über den Schultern. Das Haar leuchtete im Schein des Feuers wie Kupfer.
    Ibn Idran war begeistert. Er sprang auf.
    »Komm zu mir, Schöne der Nacht!«, rief er und breitete die Arme aus.
    Neben Derek grunzte Ula anerkennend. »Hätte ich nicht gedacht, daß sie sich so rausmacht.«
    »Sei ruhig!«,zischte Derek.
    Ibn Idran bot seiner Frau den Arm an, den sie glücklich lächelnd umfaßte. Er geleitete sie zum Feuer und bat sie, Platz zu nehmen.
    »Setz dich zu uns!«, sagte er. »Musikanten, spielt auf!«
    Instrumente wurden gestimmt.
    Die Musik begann mit einem Flötenspiel. Einer der Krieger beherrschte die Flötenkunst phantastisch. Ein paar Männer begannen sich im Takt zu bewegen.
    Trotz des Festes waren die Sicherheitsmaßnahmen nicht vernachlässigt worden. Auf den Mauern der Oase patrouillierten bewaffnete Posten. Auch vor Mascara Snakes Gefängnis stand ein Mann und hielt Wache. Mascara war in das gleiche Verlies gesperrt worden, in dem auch Telronja geschmachtet hatte.
    Die Zeit verging. Derek Hammer wurde immer nervöser. Er mußte unbedingt mit Mascara Snake reden. Aber würde Ibn Idran ihn gehen lassen?
    Derek beschloß, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
    Ibn Idran hatte nur Augen für die Musiker und die beiden Männer, die einen Hammel vom Spieß nahmen und damit begannen, ihn fachgerecht zu zerlegen. Mit großen Messern säbelten sie die zartesten Stücke Fleisch ab und legten sie auf silberne Schalen.
    Ibn Idran leckte sich über die Lippen. Er hatte die rechte Hand auf der Schulter seiner Frau liegen. Es war eine besitzergreifende Geste, aber Telronja schien sie zu gefallen.
    Derek stieß den Fürst vom Stamme der Ait Yazza an.
    »Du entschuldigst mich für einen Moment«, sagte er.
    Idran nickte nur.
    Derek erhob sich.
    Ula, der bisher nur auf den gebratenen Hammel geachtet hatte, wurde aufmerksam. »Wo willst du hin?«
    »Dort, wo auch der Kaiser zu Fuß hingeht.«
    Ula nickte und grinste verständnisvoll.
    Derek Hammer verschwand in der Dunkelheit des Gartens. Nun beglückwünschte er sich, daß er als brennender Mann das Zeichen an die Außenwand des Hauses gemalt hatte. So konnte er das Verlies, in dem Mascara untergebracht war, ohne Schwierigkeiten finden.
    Die Nacht war ziemlich kühl geworden; jetzt, wo Derek die Wärme des Feuers verlassen hatte, fror er.
    Er schlich durch den Laubengang. Die Zweige, die an den Holzspalieren hochwuchsen, waren verbrannt. Er erreichte den kleinen Innenhof und blieb lauschend stehen. Derek rechnete mit Posten, doch er hörte keine Schritte. Beruhigt schlich er weiter.
    Die Fontänen des Springbrunnens plätscherten nicht mehr. Die Dunkelheit lag wie ein großes Tuch über dem Hof. Irgendwo in den Büschen raschelte es. Derek dachte an die Schlangen, und eine Gänsehaut lief über seinen Rücken.
    Doch es geschah nichts. Unangefochten erreichte er das Fenster zu Mascara Snakes Verlies. Derek preßte sein Gesicht gegen die Stäbe. Schemenhaft nur erkannte er die Frau.
    »Mascara«, wisperte er.
    Ketten klirrten.
    Derek preßte die Lippen zusammen. Ibn Idran schien doch noch Angst vor seiner Todfeindin zu haben, sonst hätte er sie sicherlich nicht angekettet.
    »Mascara!«
    »Ja. Augenblick! Ich kann mich nicht so bewegen. Die Ketten!«
    Derek sah, wie Mascara Snake

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