Arena der Schlangen
bärenstarke Ibn Idran Mascara Snake mit einem Griff. Der Krummdolch schien an ihrer Kehle zu kleben. Mit der anderen Hand warf Idran einem seiner Männer das Tuch zu.
»Schminkt dieses Weib ab!«, befahl er.
Der Mann gehorchte. Er entfernte Mascaras magisches Augen-Make-up.
Jetzt war die Königin der Schlangen völlig hilflos ihrem Todfeind ausgeliefert.
»Fesseln!«, rief Ibn Idran.
Drei Männer stürzten sich auf Mascara. Sie fesselten sie geschickt und so, daß sie sich unmöglich befreien konnte.
Derek Hammer hatte nichts für Mascara tun können. Er spürte noch immer den Druck der Mündungen in seinem Rücken. Eine falsche Bewegung seinerseits, und die Kugeln würden ihn durchlöchern.
Im Haus wurde nicht mehr geschossen. In Ibn Idrans Gesicht konnte Derek lesen, daß er mit seinem Feldzug zufrieden war. Er stand mitten im Raum und blickte sich um. Als er Ula sah, begann er nur verächtlich zu grinsen, aber auf Derek Hammer blieb sein Blick haften.
»Wer bist du?«, fuhr er ihn an.
Ibn Idran sprach französisch, was auch Derek fließend beherrschte.
»Mein Name ist Derek Hammer.«
Ibn Idran deutete auf die gefesselte Mascara. »Gehörst du zu ihr?«
»Ja und nein.«
Die Brauen des Stammesfürsten zogen sich drohend zusammen.
»Was soll das heißen?«, fauchte er.
Derek hatte keine Lust, dem Mann die wahren Verhältnisse auseinanderzulegen. Er schwieg.
Ibn Idran faßte das Schweigen als Beleidigung oder Mißachtung auf. Plötzlich stand er vor Derek. Hammer spürte die Schneide des Krummdolchs an seiner Kehle.
»Du gehörst also zu ihr«, flüsterte Ibn Idran gefährlich leise. »Und weißt du, was ich mit Leuten mache, die meine Feinde sind?« Er lachte plötzlich böse und sagte mit schneidender Stimme: »Denen schneide ich die Kehle durch.«
Derek Hammer lief eine Gänsehaut über den Rücken. Dieser Ibn Idran sah aus, als würde er nicht bluffen.
»Halt!«, rief da plötzlich eine Frauenstimme. »Halt ein, Ibn Idran! Du darfst den Mann nicht töten!«
Idrans Kopf ruckte herum. Dabei bewegte sich allerdings die gebogene Schneide des Krummdolchs nicht einen Millimeter von Dereks Kehle weg.
Auch Hammer verdrehte die Augen.
Eine Frau stand in der Tür. Das rotblonde Haar hing ihr schweißnaß in die Stirn. Ihr lilafarbenes Kleid war zerrissen und schmutzig, aber in ihren Augen leuchtete ein fanatischer Wille.
Es war Telronja, Ibn Idrans Gattin.
»Was mischst du dich in unsere Angelegenheiten ein, Telronja?«, fuhr Ibn Idran seine Frau an. »Dieser Kerl gehört zu Mascara Snake, und er muß sterben. Er hat meinen Männern …«
»Er und der Mann dort in der Ecke«, , dabei wies Telronja auf den zitternden Vampir, »haben mich gerettet.«
Idran runzelte die Stirn. Er konnte nicht glauben, was seine Frau sagte. Zögernd nahm er die rasiermesserscharfe Klinge von Dereks Hals.
Hammer atmete auf.
Ibn Idran ging auf seine Frau zu.
»Das müßtest du mir erklären, meine Liebe«, sagte er.
Telronja nickte. Dann berichtete sie, daß Ula sie in dem Verlies besucht und ihr versprochen hatte, ein Zeichen an die Wand zu malen. Er selbst wäre allerdings nicht gekommen, sondern ein brennender Mann hätte ihr geholfen.
Ibn Idran schaute ziemlich ungläubig drein, hob aber dann die Schultern und meinte: »Inch' Allah. Sie sind frei, deine Freunde.«
Telronja lächelte. »Ich danke dir.«
Ibn Idran winkte ab.
Ula kam zu Derek Hammer gelaufen. Er lachte. »Daß wir das geschafft haben, kann ich immer noch nicht glauben. Ich sah mich schon mit abgehacktem Schädel irgendwo in der Wüste verfaulen.«
Derek winkte ab. »Nun übertreib mal nicht!«
Er fing einen Blick von Mascara Snake auf und sah darin die Angst leuchten. Ja, die Schlangenfrau hatte Angst. Man hatte sie ihres Augen-Make-ups beraubt, und nun war sie hilflos. Das schien auch Telronja zu wissen.
Heftig drängte sie Ibn Idrans Leute zur Seite, die ihr im Weg standen. Dann stand sie der gefesselten Mascara Snake gegenüber. Die beiden Frauen trugen einen stummen Kampf mit Blicken aus. Man glaubte den Haß zwischen ihnen knistern zu hören.
Plötzlich hob Telronja eine Hand und schlug Mascara Snake ins Gesicht. Der Schlag rüttelte die Schlangenfrau durch, und sofort begann ihre linke Wange anzuschwellen.
Den nächsten Schlag bekam sie auf die rechte Gesichtshälfte. Telronja lachte auf.
»Das war erst der Anfang«, sagte sie. »Bevor du zur Hölle fährst, wirst du noch alle Qualen durchgemacht haben. Das schwöre ich dir.«
Ibn
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