Aretha Franklin - Queen of Soul
schrieb ich auf den Gips: ›Beim nächsten Mal nicht einfach springen [›Next time don’t Jump to It‹].« Es war irgendwie Liebe auf den ersten Blick.«
Der große und gutaussehende Wilkerson war genau Arethas Typ. »Ich bin froh, dass er zwischen der Frau und dem Star unterscheiden konnte, weil viele Männer das nicht können«, offenbarte sie. Weiter sagte sie über ihn: »Er ist ein echter Gentleman und er ist heiß! Ich erzähle meinen Freundinnen am Telefon sämtliche Einzelheiten! Aber ich bin noch nicht bereit, mich fest zu binden. Natürlich sage ich niemals nie, aber im Moment denke ich nicht daran, wieder zu heiraten.«
Auf die Frage, was sie an einem Mann anzieht, antwortete Aretha: »Am Anfang offensichtlich sein Aussehen. Wie er sich bewegt und benimmt. Selbstbewusstsein. Intellekt. Seine Unterhaltung. Wie er mich behandelt. Gute Männer sind so selten wie Hühnerzähne. Und reife gute Männer sind besonders schwer zu finden. Aber ich habe einen gefunden. Ich mag ihn sehr. Er mag, was ich koche, und er mag mich!«
Nachdem er mit Aretha liiert war, verließ Willie die Detroiter Feuerwehr und gründete sein eigenes Taxiunternehmen. Über Aretha sagte er: »Ich weiß, wer sie ist, und ich respektiere, was sie erreicht hat. Aber es ist die Frau dahinter, die für mich zählt. Sie ist eine sehr warmherzige, liebevolle Frau.«
In einer Coverstory der Zeitschrift Jet hieß es über das Paar: »Ihre Beziehung zu Wilkerson hält, weil er in der Lage ist, den Promi zu unterscheiden von der bodenständigen Frau, die auf dem Sofa liegt und sich Soap Operas im TV ansieht«.
Aretha, die an Astrologie glaubt, war damals überzeugt davon, dass ihr Sternzeichen Widder und sein Zeichen Steinbock »eine feurige Paarung ergeben – wir sind sehr kompatibel«. Sie erklärte außerdem, dass ihre Beziehung eine Umkehrung seiner Tätigkeit als Feuerwehrmann bedeutete: »Er löscht das Feuer nicht, er hat es entfacht!«
Im Januar 1986 wurde Aretha in zwei Kategorien für den Grammy nominiert: in der Kategorie »Beste R & B-Performance einer weiblichen Sängerin« für den Song »Freeway of Love« und in der Kategorie »Bester R & B-Gesang von einem Duo, einer Gruppe oder einem Chor« für »Sisters Are Doin’ It for Themselves« mit den Eurythmics. Die Commodores gewannen in Letzterer mit »Night Shift«, aber »Freeway of Love« brachte Aretha den zwölften Grammy ihrer Karriere ein.
Aretha war 1985 nicht nur mit ihren Hits im Radio zu hören, sondern auch in mehreren Werbespots. So sang sie den »Coke Is It«-Jingle für Cola Cola und den Song »Aren’t You Glad« für Dial-Seife. Die Firma Dial hatte Aretha für ein Jahr für eine ungenannte Summe unter Vertrag genommen. Der Werbespot wurde von der Chicagoer Werbeagentur Needham Harper Worldwide produziert. Wie immer seit 1984 nahm Aretha ihren Gesang in Detroit auf, während die Instrumentaltracks in Chicago entstanden. Aretha wurde in der Werbekampagne zwar nicht namentlich genannt, aber ihre Stimme war unverkennbar. Grundsätzlich hatte Aretha nichts dagegen, Werbung zu machen. »Wir wollten Frito-Lay machen«, erzählte sie, »aber es wurde dann doch nichts daraus. Ich habe es auf jeden Fall nicht abgelehnt. Ich esse jede Menge Frito-Lay-Maischips!«
Im Sommer 1985 redete Aretha davon, in einem Broadwaymusical über das Leben von Bessie Smith mitzuspielen. »Das ist eine sehr reale Möglichkeit«, sagte sie damals. »Naja, es gibt Argumente dafür und dagegen. Man hat mir das Drehbuch zugeschickt und die Produzenten sind rübergeflogen, um mit mir darüber zu reden. Das Einzige, was mich an einer Broadwayshow stört, ist die Abend-für-Abend-Sache. Das ist harte Arbeit. Wenn man das machen will, muss man fit sein und fit bleiben. Ich mag Abwechslung und bin gern flexibel. Das wäre der einzige Nachteil an der Sache: die Eintönigkeit der Auftritte Abend für Abend, auf die ich nicht besonders erpicht bin, außer wenn ich dabei wirklich viel Spaß habe. … Was Bessie Smith anbelangt – ich habe vor zwei Tagen einen sehr interessanten Filmbeitrag über sie gesehen. Ich kann verstehen, was alle an Bessie Smith mochten. Und wie gesagt, ich habe das Drehbuch und lese es gerade. Ich muss sagen, dass ich dabei teilweise vor Lachen auf dem Boden liege. Es ist ein ganz wunderbares Drehbuch!« Aufgrund ihrer Flugangst und ihrer Abneigung gegen die Monotonie der allabendlichen Auftritte schlug sie das Angebot jedoch schließlich aus.
Mahalia Jackson und Bessie
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