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Aretha Franklin - Queen of Soul

Aretha Franklin - Queen of Soul

Titel: Aretha Franklin - Queen of Soul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Sobald er auf der anderen Straßenseite war, drehte er sich um und rief: ›Ich liiiiiebe dich!‹ Und sie antwortete: ›Ich dich aaaauch!‹ Er sagte: ›Ruf mich an, sobald du angekommen bist.‹ Und sie: ›Ja, mache ich!‹ So brachten sie den ganzen Verkehr auf der Park Avenue zum Erliegen.«
    Vom Abschiednehmen dieses Liebespaares inspiriert, setzte sich Aretha ans Klavier und komponierte einen der denkwürdigsten Songs ihrer Karriere. Darin beschwört das lyrische Ich den Geliebten, es anzurufen, sobald er an seinem Ziel angekommen ist. Immer wieder und wieder werden die Zeilen wiederholt und deuten an, dass es sich hier um eine leidenschaftliche neue Liebe handelt und die Sängerin sich nach dem Mann ihres Herzens verzehrt. Dies war die erste Ballade, mit der Aretha einen großen Hit landete. Zuvor hatte sie eher mit temporeichen Stücken Erfolg gehabt. Es war zudem ungewöhnlich, Aretha einmal vom Anfang einer Liebe singen zu hören und nicht, wie so häufig, davon, dass sie von ihr enttäuscht wurde.
    Auf dem Album ist auch Arethas Version von »The Weight« zu hören, dem Hit von The Band, den deren Gitarrist und Sänger Robbie Robertson geschrieben hatte. Dies war einer von Jerry Wexlers Versuchen, Aretha einem Rock’n’Roll-Publikum näherzubringen. Er mochte die Aufnahmen ihrer Versionen von Elton Johns »Border Song« und »Long and Winding Road« von den Beatles (beide sind auf dem Album Young, Gifted and Black von 1972 zu finden), aber mit »The Weight« war er nicht zufrieden (obwohl es als Single Platz 19 der Pop-Charts und Platz 3 der R & B-Charts erreichte).
    »The Weight« war von Anfang an eine seltsame Wahl, ein etwas langatmiger Song darüber, dass man sich nach Nazareth begibt, um sich von einer drückenden Last zu befreien. Trotz der biblischen Bezüge waren weder die Version von The Band noch die von Aretha überragend.
    »Ich versuchte damals, eine Brücke zu den Blumenkindern zu schlagen, was sich als Fehler herausstellte«, gibt Wexler rückblickend zu. »Ich bereue es zutiefst, ›The Weight‹ mit ihr gemacht zu haben. Ich bereue, dass ich ihr den Song überhaupt vorlegte. Er kam überhaupt nicht bei ihrer Rhythm & Blues-Fanbasis an. Aretha kann keinen Hit haben, der nicht auch bei ihrem schwarzen Publikum ankommt. In diesem Fall wurde ich von kommerzieller Dummheit und Gier geritten.« Wexler räumt ein, dass es ein beständiges Ziel der Plattenfirma war, die Pop-Charts zu erobern. »Wir wollten nicht, dass Aretha ein R & B-Produkt bleibt. Wir wollten sie für einen größeren Markt attraktiv machen.«
    Auf This Girl’s in Love with You sind zwei der insgesamt drei Beatles-Songs enthalten, die Aretha in dieser Ära aufnahm und veröffentlichte: »Let it Be« und »Eleanor Rigby«. Aretha sagte über die Beatles: »Sie waren ein Phänomen in der Musikbranche. Sie schrieben einige sehr interessante, einzigartige Songs und wirkten auf die Amerikaner wohl ziemlich exotisch.« Allerdings schaffte es weder ihre noch die Originalversion von »Eleanor Rigby« in die Top Ten. Die Beatles erreichten 1966 Platz 11 und Aretha immerhin Platz 7 der Pop-Charts.
    Wenn This Girl’s in Love with You Arethas persönliche Enttäuschungen symbolisierte, so steht Spirit in the Dark sicherlich für neu gefundene Stärke. Die Songs des Albums deuten zwar darauf hin, dass Aretha von der Liebe desillusioniert war, strotzen aber vor neuem Selbstbewusstsein. In dem entschieden vorgetragenen »Don’t Play That Song«, dem vielsagenden »The Thrill Is Gone (From Yesterday’s Kiss)« und dem frechen »Why I Sing the Blues« ist diese neue innere Stärke deutlich zu spüren. Noch aufschlussreicher sind die fünf von ihr selbst geschriebenen Songs »Pullin’«, »You and Me«, »One Way Ticket«, »Try Matty’s« und »Spirit in the Dark«. Das Album enthält damit die größte Anzahl an Songs, die von Aretha allein komponiert wurden. Offensichtlich lastete ihr einiges auf der Seele, als sie die Criteria Studios betrat, um diese LP einzuspielen.
    Es scheint so, als hätte sie sich endgültig von den Fesseln befreit, die sie an Ted White gekettet hatten. »Don’t Play That Song (For Me)« heißt es in dem Song gleichen Namens. Der Song soll nicht gespielt werden, weil er unliebsame Erinnerungen wachrufen könnte – man ahnt, wen sie hier verzweifelt zu vergessen versucht. Doch es gab auch Textzeilen, vor allem im Titelsong, die darauf hindeuteten, dass es jemanden Neues in ihrem Leben gab. Die

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