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Aretha Franklin - Queen of Soul

Aretha Franklin - Queen of Soul

Titel: Aretha Franklin - Queen of Soul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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katapultierten die 1971 folgenden Platten Aretha wieder ganz nach oben. Wexler und Franklin schufen drei aufeinander folgende, sich millionenfach verkaufende Top-Ten-Singles und ein Top-Ten-Album, das Goldstatus erreichte und Aretha zur führenden Rock’n’Roll-Diva machte: Aretha Live at Fillmore West .
    Obwohl ihre Plattenverkäufe 1969 und 1970 etwas zurückgegangen waren, genoss Aretha in der Branche nach wie vor großen Respekt. 1970 und 1971 gewann sie den Grammy in der Kategorie »Beste R & B-Aufnahme einer weiblichen Künstlerin«. 1970 bekam sie einen Grammy für »Share Your Love with Me« und 1971 für »Don’t Play That Song (For Me)«.
    Im März 1971 wurde die Grammy-Verleihung zum ersten Mal im Fernsehen ausgestrahlt. Fünf verschiedene Interpreten – nicht die Originalinterpreten der jeweiligen Songs – sollten bei der Veranstaltung ihre Version von jeweils einem der fünf nominierten Songs für die Kategorie »Song des Jahres« zum Besten geben. Eines der nominierten Lieder war Simon & Garfunkels »Bridge over Troubled Water« und Aretha wurde ausgewählt, ihn zu singen. Ihre gefühlvolle Interpretation brachte das Haus zum Kochen. Der Song gewann den Grammy. Einige Tage später war Arethas Aufnahme von »Bridge over Troubled Water«, auf der sie Klavier und Donny Hathaway Orgel spielte, bereits auf Platz 6 der Pop- und Platz 1 der R & B-Charts. Die Single erreichte Goldstatus und wurde im darauf folgenden Jahr mit einem Grammy ausgezeichnet. Sie wurde also letztendlich ausgezeichnet für einen Song, den sie ursprünglich nur für die TV-Ausstrahlung gesungen hatte! Die Queen of Soul war eindeutig wieder im Geschäft!
    Zum Arrangement des Songs erklärt Jerry Wexler: »Anstatt die erste Strophe zu singen, ließ ich sie von Aretha auf dem Klavier spielen, die im Wechsel mit Donny Hathaway (der Orgel spielte) improvisierte. Als ich mit Paul Simon sprach, sagte ich: ›Paul, ich hoffe, du bist nicht sauer auf mich, aber ich habe einen Teil deines Textes weggelassen‹. Meiner Meinung nach bekommt die Aufnahme dadurch einen fantastischen Charakter. Das Arrangement war meine Idee, weil Donny Hathaway auch ein Genie war.«
    Im Sommer 1971 brach Aretha zu einer großen Europatournee auf. Leider gab es unterwegs Probleme. Am 28. Juni wurde Aretha in Rom in Polizeigewahrsam genommen, als sie in ein Flugzeug nach Paris steigen wollte. Ein italienischer Konzertveranstalter hatte sie des Vertragsbruchs bezichtigt. Aus einem späteren Statement Arethas geht hervor, dass sie wieder einmal in allerletzter Minute ein Konzert abgesagt hatte und Italien verlassen wollte, bevor die Sache geklärt war. »Ich kann es mir nur so erklären, dass sie das machten, weil ich mein letztes Konzert in Rom absagen musste. Aber ich hatte neun Konzerte hintereinander gegeben und war müde.« Die Klage wurde irgendwie aus der Welt geschafft und Aretha freigelassen worden, nachdem man ihr Gepäck durchsucht hatte.
    Am 9. Juli 1971 erschien Arethas Version von Ben E. Kings Hit »Spanish Harlem« von 1961. Die Single wurde sogar ein noch größerer Hit als »Bridge over Trouled Water«. »Spanish Harlem« verkaufte sich eine Million Mal und erreichte Platz 2 der Pop- und Platz 1 der R & B-Charts. Im September 1971 erschien das Album Aretha’s Greatest Hits, auf dem zum ersten Mal die Songs »You’re All I Need to Get By«, »Bridge over Troubled Water« und »Spanish Harlem« auf einer LP versammelt waren.
    Die Platte, mit der Aretha sich endlich ein neues Publikum erschließen sollte, war jedoch das im Mai 1971 erschienene Album Aretha Live at Fillmore West . Bei diesem Projekt präsentierte Aretha sich anders als bisher: jugendlicher und zeitgemäßer.
    Als »Respect« im Jahr 1967 die Charts anführte, fand Aretha sich plötzlich auf den Bühnen riesiger Konzertsäle und Theater wieder. Sie fing an, mit einem kompletten Orchester und einer Backgroundgruppe (oft die Sweet Inspirations) zu reisen. Das Orchester von Donald Townes begleitete sie und die Arrangements waren häufig überinstrumentierte Versionen ihrer peppigsten Hits. Ihre Show passte eher zu Veranstaltungsorten wie dem Olympia-Theater in Paris oder Caesar’s Palace in Las Vegas als zu einer Rock’n’Roll-Location. Aretha trug damals glitzernde und weite Gewänder und eine riesige Perücke im Stil von The Supremes oder Martha & The Vandellas aus den späten 60er-Jahren. Doch der schrillbunte Popstil, der Mitte der 60er geherrscht hatte, wurde gegen Ende der

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