Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett
essen gehen.«
»Ja, mein Lieber, aber momentan ist sie sehr betrunken.«
»Und?«, gab er zurück und sah zur Tür, durch die Santo soeben hereinkam.
»Und in deiner momentanen Verfassung halte ich es für keine gute Idee, wenn du mit ihr allein bist, solange sie noch nicht nüchtern ist.«
»Was meinst du denn bitte mit meiner ›momentanen Verfassung‹?«, knurrte er ungehalten.
»Ich glaube, sie meint damit deine Gurke … die momentan nicht zu übersehen ist«, warf Santo beiläufig ein und fügte mit einem ironischen Funkeln in den Augen an: »Nicht, dass ich mich normalerweise dafür interessiere, was ein Mann in der Hose hat.«
Sofort setzte sich Christian an den Tisch, da sowohl Raffaele als auch seine Mutter auf seinen Schritt sahen. Carolyns schwärmerische Bemerkungen über das, was er in ihrem geteilten Traum mit ihr gemacht hatte, waren mehr als genug gewesen, um die Erinnerungen zu wecken, die ihm jetzt eine mittelprächtige Erektion bescherten.
»Eigentlich hatte ich gar nicht auf seine Gurke geachtet«, erklärte Marguerite geziert. »Ich bezog mich auf seine Gedanken.«
»An meinen Gedanken gibt es nichts auszusetzen«, beteuerte er.
»Ach, dann hast du also nicht daran gedacht, den dreien nach oben zu folgen, Carolyn in dein Zimmer zu bringen und deinen Plan auf der Stelle in die Tat umzusetzen?«, konterte sie.
Christian verzog den Mund. Okay, der Gedanke war ihm möglicherweise kurz durch den Kopf gegangen. Nachdem er beschlossen hatte, seinen Plan in Angriff zu nehmen und Carolyn die Wahrheit zu sagen, damit er mit ihr schlafen konnte, wurde er immer ungeduldiger, weil er endlich zur Tat schreiten wollte.
Nachdem sie sein Mienenspiel beobachtet hatte, redete Marguerite weiter: »Und wenn Carolyn sich beim Essen weiterhin lobend über dein Verhalten während eurer geteilten Träume auslässt, dann kann ich mir gut vorstellen, dass ihr heute Nacht ohnmächtig am Strand liegt – oder auf der nächstbesten öffentlichen Toilette.«
Ein leises Brummen kam Christian über die Lippen, und er war froh darüber, dass er am Tisch saß und seine untere Körperhälfte verdeckt war, hatten doch Marguerites Worte und die damit heraufbeschworenen Bilder ihre erregende Wirkung auf ihn nur noch gesteigert. Der Strand, eine Toilette – ach, verdammt, selbst ein Plätzchen hinter einem Busch gleich am Straßenrand würde genügen, solange Carolyn bei ihm war und nackt war und er endlich in ihren warmen Körper eintauchen konnte.
»Zeig ein bisschen Stil, Christian«, ermahnte Julius ihn. »Wir haben dich zu etwas Besserem erzogen als zu einem jungen Mann, der es beim ersten Mal mit seiner Lebensgefährtin hinter einem Busch treiben will, verdammt noch mal!«
Christian versteifte sich und sah Julius wütend an, weil der seine Gedanken gelesen hatte. »Ja, stimmt«, gab er zurück. »Auf der Zugtoilette auf dem Weg nach York ist es ja auch viel stilvoller.«
»Wir haben da nichts gemacht«, gab Julius prompt zurück.
»Nach den Erinnerungen zu urteilen, die du ausgesendet hast, als ihr beide nach draußen gekommen seid, ist das aber nicht daran gescheitert, dass ihr es gar nicht erst versucht habt, oder sehe ich das falsch?«
»Jungs«, meldete sich Marguerite gequält zu Wort.
Als Christian sich zu ihr umdrehte, stellte er fest, dass sie einen roten Kopf bekommen hatte. Zwar hatte er mit der Bemerkung seinen Vater treffen wollen, doch es war nicht seine Absicht gewesen, seine Mutter in Verlegenheit zu bringen.
»Tut mir leid, Mom«, murmelte er.
»Wie gesagt«, redete sie dann mit einem schweren Seufzer weiter. »Es geht darum, dass ihr beide nicht ohnmächtig und damit verwundbar irgendwo in der Öffentlichkeit vorgefunden werdet. Außerdem nehme ich an, dass das Essen Carolyn helfen wird, wieder nüchtern zu werden. Wenn ihr dann mit eurem Auftritt in der Lounge fertig seid, dürfte sie wieder klar genug im Kopf sein, dass sie dir keinen Vorwurf machen kann, du hättest ihren alkoholisierten Zustand ausgenutzt.«
Christian hielt inne, als ihm bewusst wurde, dass er tatsächlich genau das machen würde, wenn er ihr nicht die Gelegenheit gab, erst mal nüchtern zu werden.
»Ja, stimmt«, seufzte er. Also würden er und Carolyn gemeinsam zu Abend essen – zusammen mit seiner Familie.
Seine Mutter nickte zustimmend, fügte dann jedoch an: »Christian, ich bin zwar deiner Meinung, dass es besser sein könnte, ihr die Wahrheit zu sagen und mit ihr zu schlafen, damit sie erfährt, was es
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