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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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und Fairness. Wenn man sich nicht als vertrauenswürdig erwies, wurde einem nicht vertraut.«
    »Also hat Ben möglicherweise die Wiederholungstäter verärgert.«
    »Die gewohnheitsmäßigen Störenfriede wären sowieso von der Schule verwiesen worden, egal was Ben dem Direktorium erzählt hätte. Man kann nicht regelmäßig Haschisch an seine Mitschüler verkaufen und erwarten, nicht von der Schule zu fliegen.«
    »Denken Sie dabei an einen bestimmten Jungen?«
    »Darnell Arlington... ein richtiger Sonnenschein. Einer der wenigen, die Ben so richtig an der Nase herumgeführt haben. Aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass die Polizei ihn sorgfältig überprüft hat. Darnell war nach Ohio zu seiner Großmutter gezogen. In der Mordnacht hatte er ein offizielles Basketballspiel an der dortigen Highschool. Ungefähr hundert Leute haben ihn gesehen. Mir wollte man weismachen, dass Darnell dabei war, sein Leben in den Griff zu kriegen. Seine Großmutter hatte keinen Sinn für Späße. Aber wenn Sie wollen, checken Sie ihn noch mal ab.«
    »Erinnern Sie sich an weitere missratene Schüler?«
    »Nicht namentlich, aber es gab bestimmt noch andere. Ich weiß ganz genau, wie traurig Ben wegen Darnell war, selbst nach seinem Wegzug. Aus irgendeinem Grund drückte der Junge bei Ben auf die Tränendrüse.«
    »Kam Darnell je zu Ihnen nach Hause?«
    »Nein, nie im Leben! Ben hielt seine Schüler von seiner Familie fern. Er gab ihnen niemals seine Privatnummer oder die vom Autotelefon.«
    »Und die von seinem Pager?«
    »Wenn ich mich richtig erinnere, hatte niemand an diesem Abend versucht, Ben über seinen Pager zu erreichen.«
    Ihre Erinnerung war korrekt. Am Abend seines Todes waren keinerlei Nachrichten auf Bens Pager eingegangen. Aber Decker hatte weder die Listen des Pagers für den vorangegangenen Morgen noch für den Nachmittag. Möglicherweise war Ben früher am Tag angepiepst worden und hatte den Anruf abends von einer Telefonzelle aus beantwortet. Vielleicht hatte sich jemand dringend mit ihm treffen wollen. Das würde erklären, warum Ben im Clearwater Park gewesen war, aber nicht, warum er seine Frau nicht angerufen hatte.
    »Kannte sich Ben im Clearwater Park aus?«
    »Wir waren da schon mit den Jungs picknicken gewesen, als sie noch kleiner waren.«
    »Dann hatte Ben die Gegend also bereits erkundet.«
    »Warum fragen Sie?«
    »Um vom Civic Auditorium zum Clearwater Park zu gelangen, muss man über einige kleine Straßen fahren, und das auch noch im Dunkeln. Wenn Ben sich in dem Park nicht auskannte, würde das meiner Meinung nach darauf hindeuten, dass er von seinen Entführern hingefahren wurde. Wenn er mit dem Park vertraut war, traf er vielleicht dort jemanden.«
    »Wir waren ein paar Mal da.« Sie zuckte mit den Achseln. »Das ist alles, was ich Ihnen dazu sagen kann.«
    »Die ermittelnden Polizisten befragten etliche Leute, darunter auch einige Schüler. Wie fanden Sie die beiden?«
    »Das ist eine merkwürdige Frage.«
    Decker erwiderte nichts.
    »Arnie Lamar und Cal Vitton.« Sie lächelte, aber ohne einen Hauch von Fröhlichkeit. »Ich glaube, sie waren ganz nett; sie haben einfach nichts herausgefunden. Arnie behauptete immer, es sei ein Carjacking gewesen. Für mich ergab das überhaupt keinen Sinn.«
    »Warum nicht?«
    »Erstens war Ben kein Idiot. Wenn jemand das Auto hätte haben wollen, hätte er ihm die Schlüssel ausgehändigt. Die andere Möglichkeit ist, dass jemand das Auto gestohlen hat und dass der oder die Ben während der Spritztour absichtlich in den Kofferraum gepackt haben.« Sie zog eine Grimasse. »Ich kann mir keine Kids vorstellen, die mit einem gestohlenen Auto und einem Toten im Kofferraum herumdüsen.«
    »Genau jetzt gibt es einen Fall in Hollywood, der dem von Ben ähnelt: einen Toten, den man im Kofferraum seines Mercedes entdeckt hat. Zwei Jugendliche sind deshalb verhaftet worden.«
    Melinda schlug sich die Hände vor den Mund. »Glauben Sie, es gibt da eine Verbindung?«
    »Diese Jungs waren noch nicht einmal geboren, als Ben getötet wurde«, antwortete Decker. »Sie behaupten felsenfest, sie hätten nichts von dem Toten im Kofferraum gewusst, als sie das Auto für eine Spritztour gestohlen haben. Aber das wäre die nächstliegende logische Ausrede. Das Opfer heißt Primo Ekerling. Haben Sie den Namen schon mal gehört?«
    Melinda dachte einen Moment nach. »Nein... nein, leider gar nicht.«
    »Er war um die vierzig. Laut dem Zeitungsbericht war er ein unabhängiger

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