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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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später wollte ein Streifenpolizist gerade dem Halter des Mercedes einen Strafzettel verpassen, als er bemerkte, dass an der Windschutzscheibe des Wagens bereits einer klebte. Das Auto war auf der Prince Ecke Hollywood Boulevard geparkt.«
    »Das ist doch ein Wohngebiet, oder?«
    »Ganz genau. Der Strafzettel wurde wegen Parkens auf der falschen Seite am Straßenreinigungstag ausgestellt. Den ersten gab es wegen des gleichen Delikts. Das Auto stand also schon seit mindestens einer Woche dort.«
    »Und niemand hat den Wagen gemeldet?«
    »Der nagelneue Mercedes fiel da nicht groß auf, nehme ich mal an. Das wahre Wunder ist, dass niemand ihn beschädigt oder geklaut hat, bei den ganzen Bars in der Gegend. Viele Bars sorgen für viele Betrunkene, die viel Unsinn machen.«
    »Das kommt oft vor.«
    »Jedenfalls hat der Polizist die Nummernschilder abgefragt, und das Auto war als gestohlen registriert. Joe und ich erhielten den Anruf. Als wir an Ort und Stelle ankamen, haben wir ins Innere gelinst. Irgendwas war komisch an dem Wagen. Und ebenso wichtig: Irgendwas roch komisch. Joe hat dann das Kofferraumschloss geknackt, und der Rest ist Geschichte.«
    »Und niemand hat sich wegen des Geruchs beschwert?«
    »Es war noch nicht so schlimm, und du weißt ja, wie das in L.A. ist. Niemand geht spazieren, und man muss direkt vorbeikommen, um einen Geruch zu bemerken.«
    »Die Fäulnisgase waren schon entwichen?«
    »Fast alles, ja, aber wir nahmen den Geruch von etwas Komischem wahr, sobald wir nah genug dran waren.«
    »Lag der Leichnam ungeschützt da, oder war er in Müllsäcken verstaut?«
    »Er lag wie zusammengekauert im Kofferraum.« Cindy zögerte einen Moment. »Daddy, ich muss zu meinem Mittagessen zurück, sonst wird Joe misstrauisch. Können wir später weiterreden?«
    »Ich brauche die Akte.«
    »Und du willst nicht einfach im Dezernat anrufen und danach fragen.«
    »Genau. Sie haben Verdächtige in Untersuchungshaft, da will ich nichts Neues aufs Tapet bringen, es sei denn, ich habe einen sehr guten Grund dafür.«
    Jetzt dauerte das Zögern etwas länger an. »Wir sollten nachher darüber reden. Ich fand die Carjacking-Mord-Theorie nie besonders einleuchtend. Wie schnell willst du sie haben?«
    »So schnell wie möglich, aber ob in ein oder zwei Tagen macht keinen großen Unterschied. Kannst du dich an den Namen von Ekerlings Freundin erinnern?«
    »Marilyn Eustis. Ich möchte über das, woran du gerade sitzt, alle Einzelheiten erfahren. Treffen wir uns zum Abendessen?«
    »Na klar, liebend gerne.«
    »Ich ruf dich an, sobald ich die Akte habe, und dann haben wir beide ein Date. Wie wär’s mit Italienisch?«
    »Wenn du die Unterlagen hast, Prinzessin, führe ich dich aus, wohin du willst. Und ich zahle sogar.«
    »Du zahlst immer, Daddy.«
    »Na so was.« Decker grinste. »Da kannst du mal sehen, wie sehr dich dein Vater liebhat.«
     
    Durch die Übernahme des ungeklärten Mordes wurden die Stapel auf Deckers Schreibtisch nicht gerade kleiner. Kaum hatte er das Revier betreten, mutierte er zum Dienststellenleiter und wurde mit Fragen, Kommentaren und Beschwerden bombardiert. Gott sei Dank hatte er ein paar echte Verbündete, die er mittlerweile als enge Freunde betrachtete.
    Besonders Marge Dunn.
    Dunn arbeitete seit über zwanzig Jahren mit Decker zusammen, am Anfang als Frischling unter seinen Fittichen bei Jugendkriminalität und Sexualdelikten in der Foothill Division des Los Angeles Police Departments. Er hatte Marge wegen ihres Sachverstands und ihrer Arbeitsmoral ins Morddezernat des West Valley mitgenommen. Ihre einnehmende Persönlichkeit machte sie zu einem echten Schmuckstück unter vielen Kopien.
    Marge war groß und kräftig gebaut, mit hellbraunem Haar, das seit ihrer Beziehung zu Will Barnes immer blonder wurde. Denn Barnes war aus Berkeley in eine durch Pendeln zu bewältigende Entfernung nach Santa Barbara gezogen. Es war wunderbar, Marge glücklich zu sehen, nicht nur als Freund, sondern auch weil Marge besser arbeitete, wenn sie gute Laune hatte.
    Wem erging das nicht so?
    Dunn hatte alle unwichtigen Dinge herausgefiltert und lieferte Decker nur noch das Wichtigste dessen, was erledigt werden musste, damit alle im Revier erfolgreich arbeiten konnten. Sie saß in seinem Büro, während Decker sich durch einen Urwald von Telefonnotizen arbeitete.
    »Falls es dich interessiert«, sagte Marge, »ich bin die Liste des aktuellen Lehrkörpers an der North Valley High durchgegangen und auf ein paar

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