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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ich die Aussage.«
    »Und ich soll meiner Wut freien Lauf lassen?« Als Decker stumm blieb, sagte Rina: »Willst du Rind oder Huhn?«
    »Ich will mich wieder vertragen.«
    »Streite ich etwa?«
    »Du weißt genau, was ich meine.«
    »Was mache ich denn? Ich bereite dein Abendessen vor, ich kümmere mich um deine Tochter, ich schlafe mit dir...«
    »Da haben wir beide was davon.«
    »Ich erledige alles, was du brauchst.«
    »Du redest über mich, als wäre ich ein Haustier.«
    »Ich schlafe nicht mit einem Haustier«, entgegnete sie wutschnaubend. »Ach ja, danke für die Blumensträuße – schon wieder -, aber bitte nicht noch mehr von denen. Im Haus sieht’s aus wie in einer Aufbahrungshalle.«
    »Ist es etwa keine?« Deckers Versuch, witzig zu sein, wurde mit Schweigen beantwortet. »Gib mir das Rind.« Nachdem Rina ihm das Sandwich gereicht hatte, meinte er: »Das hier ist viel zu lecker, um es zu essen, wenn man sich nicht verträgt. Was erwartest du von mir?«
    »Dass du versprichst, nie wieder etwas so eklatant Dummes zu tun.«
    »Versprochen.«
    »Ich glaube dir nicht.«
    »Das ist wahrscheinlich sehr weise.«
    Rina versetzte ihm einen Schlag. »Dir ist es also völlig egal, mich zweimal zur Witwe zu machen?«
    »Ich würde dich nur einmal zur Witwe machen. Und wenn du noch so sauer auf mich bist – das erste Mal kannst du mir nicht in die Schuhe schieben.«
    »Das ist nicht witzig.«
    Decker legte sein Sandwich ab. »So etwas wird wahrscheinlich nicht noch einmal vorkommen, darum wird mein Versprechen zu meinen Lebzeiten seine Gültigkeit behalten. Ich weiß, dass es dumm war; jeder macht Fehler. Ich liebe dich. Können wir uns wieder vertragen, bitte?«
    Rina sagte nichts. Sie nahm sich ein Hühner-Sandwich, segnete ihr Essen und biss hinein. Schweigend aßen sie weiter, eine halbe Stunde lang wurde gekaut und geschluckt und zwischendurch ein wohliges Grunzen losgelassen. Als Decker anbot, den Champagner zu öffnen, nickte Rina.
    Sie tranken auf die Gesundheit.
    Dann ging das Schweigen weiter.
    »In einem schwachen und nicht sehr feinsinnigen Versuch, mich bei dir beliebt zu machen, habe ich unsere Unterkunft auf dem Schiff hochstufen lassen. Wir haben jetzt eine Außenkabine mit Balkon und einem angrenzenden Zimmer für Hannah.«
    »Das braucht es also, damit du dir einen Balkon gönnst – dich selbst in Todesgefahr zu bringen?«
    »Ein einfaches ›Wie wunderbar, Liebling‹ täte es auch.«
    »Wie wunderbar, Liebling.« Rina sagte weiter nichts, musste dann aber lächeln. »Ich bin so aufgeregt... wegen der Reise.«
    Decker erwiderte das Lächeln. »Ich auch.«
    »Acht Tage ohne Verantwortung in makelloser Umgebung.«
    »Besser wird’s nicht.«
    »Und du bist dir sicher, dass du den Urlaub nehmen kannst?«
    Decker lachte. »Nach allem, was ich durchgemacht habe, ist das kein Problem.«
    »Gehen wir Wale anschauen?«
    »Klingt toll.«
    »Und Kajak und Kanu fahren?«
    »Ich paddle, du machst Fotos.«
    »Bringst du mir Frühstück ans Bett?«
    »Zu Befehl.«
    »Wirst du eine schwarze Uniform tragen und mich mit ›Madam‹ anreden?«
    »Reich mir mal die Erdbeeren.«
    »Du siehst bestimmt süß aus in so einer Butler-Uniform.«
    »Ich spiel den Butler, wenn du die Rolle des Dienstmädchens übernimmst.«
    »Ich bin bereits ein Dienstmädchen.«
    »Na ja, aber ich meine diese Art von Dienstmädchen, das ein kurzes schwarzes Etwas trägt, dazu eine weiße Schürze und einen Staubwedel.«
    Rina schlug ihn noch mal.
    »Was denn? Ein Mann darf ja wohl noch träumen!«
    »Nicht, wenn er schon eine Traumfrau hat.«
    »Daran gibt es nichts zu deuteln.« Decker lehnte sich zurück. »Das war eine tolle Idee. Hier ist es viel besser als in diesem stickigen alten Restaurant. Wie immer hattest du wieder recht.« Er beugte sich zu Rina hinüber und küsste seine Frau. »Ich liebe dich. Danke, dass du so eine wunderbare Frau bist.«
    »Ich liebe dich auch.« Rinas Augen wurden feucht. »Danke, dass du so ein toller Ehemann bist... und danke, einfach nur fürs am Leben sein.«

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2008 unter dem Titel »The Mercedes Coffin« bei William Morrow, New York.
    Verlagsgruppe Random House
     
     
    1. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung September 2009
    Copyright © 2008 by Plot Line, Inc.
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009 by btb Verlag
in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Umschlagmotiv: © ALINARI Archives, Florence
UB · Herstellung: SK
    eISBN :

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