Arglist: Roman (German Edition)
einen. Möchtest du etwas trinken, Prinzessin?«
»Ich nehme das auch.«
Decker signalisierte Ms. Gothic seine Bestellung. »Meines Wissens sagt ein jüdisches Sprichwort, es kommt einem Diebstahl gleich, wenn man die Lorbeeren für die Verdienste anderer einheimst. Ich werde mich nicht mit deiner Entdeckung schmücken, aber ich hätte gerne, dass du mir einen Gefallen tust.«
»Schieß los.«
»Ich möchte mich mit Rip und Tito treffen, bevor sie Martel verhören. Würdest du einen der beiden bitten, mich sofort anzurufen? Es ist wichtig. Ich glaube, dieser Fall könnte mit dem Mord an Bennett Little in Zusammenhang stehen.«
»Dad, warum kommst du nicht einfach mit aufs Revier und redest persönlich mit Rip? Bei allem, was du herausgefunden hast, werden sie bester Laune sein.«
»Cindy, ich befürchte, es ist nicht gut für deinen Ruf, wenn wir da zusammen reinmarschieren, als wären wir ein unberechenbares Verbrechensbekämpfungsteam, das die Hauptermittler mal so richtig vorführt.«
»Da hast du recht. Ich rede mit Rip und richte ihm deine Bitte aus.«
»Und sag ja, dass ich die CD nur aufgrund deines Downloads der Songs von Martel gefunden habe.«
»Dad, ich weiß schon, wie ich mich gut verkaufe.«
»Ich will nur behilflich sein.«
»Ich weiß, Daddy, und ich weiß es zu schätzen. Danke. Sonst noch was?«
»Nein.« Decker und Cindy standen auf. »Ich sollte so gegen vier wieder in meinem Büro sein. Wenn sie dann einen Moment Zeit haben, ruf mich an.«
»Ich richte es aus, mehr kann ich nicht machen. Ach übrigens, ich habe gehört, Alaska ist gebongt.«
»Das hängt nicht von mir ab, Rina regelt das.«
»Ich weiß, und deshalb wird es klappen.«
Decker spielte den Beleidigten. » Ich sorge dafür, dass Dinge klappen.«
»Wenn du willst, ja, dann schon.«
»Was soll das denn heißen?«
»Das soll heißen… wie soll ich es sagen? Du wirst manchmal abgelenkt.« Sie küsste ihn auf die Wange. »Aber niemals, wenn es um die Arbeit geht. Deshalb bist du der Größte.«
O’Dell rief an, als Decker gerade auf den Parkplatz des Reviers fuhr. Er klang aufgeregt. »Er ist immer noch nicht zurück. Das Ganze gefällt mir überhaupt nicht. Ich habe seinen Bruder angerufen.«
»Den Lungenarzt«, sagte Decker.
»Genau, Barry. Er kommt her, um die Gegend abzufahren und nach Ryan Ausschau zu halten. Ich bleibe in der Wohnung und hoffe, dass Mudd bloß Lust auf ein kleines Abenteuer hatte.«
»Weiß Barry der Lungenarzt über Ryans Angewohnheiten Bescheid?«
»Ich habe ihn gefragt, ob Mudd öfter mal so verschwindet wie jetzt. Barry meint, wenn Ryan überhaupt aus dem Haus geht, dann morgens, um einzukaufen. Mann, und jetzt ist es schon fast vier.«
»Vielleicht macht er ein bisschen Urlaub.«
»Er würde nicht einfach packen und gehen. Und er würde seine Gitarre nicht zurücklassen.«
»Vielleicht doch, wenn er nur für ein paar Tage abhaut.«
»Wohin soll er denn gehen, Kumpel? Ich schwöre Ihnen, hier stimmt was nicht.«
»Ich bin gerade auf dem Parkplatz des Reviers angekommen. Erst mal muss ich meine Nachrichten checken und ein paar Anrufe erledigen. Dann fahre ich zurück und helfe Barry beim Suchen. Ich werde ungefähr eineinhalb Stunden brauchen. Wenn Ryan wieder auftaucht, rufen Sie mich bitte sofort an.«
»Mir wird ein bisschen mulmig bei der ganzen Angelegenheit. Rudy ist verschwunden... Ryan ist verschwunden.« Liam klang auf einmal wütend. »Warum haben Sie alles vermasselt, Mann? Warum konnten Sie nicht alles so lassen, wie es war?«
»Das lag nicht an mir, O’Dell. Das sind die Geister vergangener Morde, die alles aufwühlen. Ich bin nur der Übersetzer für die Toten.«
Er blickte gerade auf, als Marge und Oliver durch die Tür des Großraumbüros traten. Decker winkte sie heran und bat sie in sein Büro. Dann ließ er sich wieder in seinen Schreibtischstuhl fallen und rieb sich die Augen. »Setzt euch.«
Er sah Marge an. »Ich habe die Bewilligung für die Reise nach Ohio.«
»Super.«
Deckers müder Blick schwenkte um auf Oliver. » Sollte die Reise notwendig sein, will ich, dass ihr beide fahrt. Ruft Arlington noch nicht an. Wir müssen vorher etwas anderes erledigen. Ryan Goldberg wird vermisst.«
»Wer ist das?«, fragte Oliver.
»Der Gitarrist der Doodoo Sluts . Der mit dem psychischen Zusammenbruch.«
»Es tut mir ja leid, dass er vermisst wird«, meinte Marge, »aber ist das für uns von Belang?«
»Ist es, und ich habe heute Nachmittag
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