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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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wohnte im Simi Valley, einem hügeligen Landstrich nordwestlich von L.A. Dort gab es breite Straßen, viel Himmel und jede Menge unbebautes Land, das sich über Granit und Felsgestein zog. Viele aktive Polizisten hatten Simi Valley zu ihrem Zuhause gemacht, und genauso viele, die in Rente gegangen waren, hatten sich hierher auf ihre kleine Ranch am Hang zurückgezogen. Als Vitton nicht ans Telefon ging, hinterließ Decker eine Nachricht mit der Bitte um Rückruf auf dem Anrufbeantworter.
    Arnie Lamar wohnte in Sylmar nordöstlich von L.A., einer Gegend, die weniger bekannt war für ihre schöne Landschaft als für ihre Haftanstalten mit angeschlossenen Betrieben und ihre klassischen Gefängnisse. Das Gelände war uneben und zerklüftet; es gab einige Berge, aber auch staubige Ebenen, die hervorragend geeignet waren für Lamars leidenschaftlich ausgeübte Hobbys: Autos zusammenbauen, Autorennen fahren und mit einem seiner Quads die Hänge erklimmen. Als Decker ihn anrief, wollte Arnie gerade zu seiner Rennpiste aufbrechen, um sein neuestes Werk auszuprobieren: Marke Eigenbau aus Teilen eines Dodge Viper, eines Lamborghinis und eines alten Jaguars XKE, versehen mit einem kleinen Düsenantrieb. Sie verabredeten sich für drei Uhr nachmittags.
    Decker war pünktlich. Bei seiner Ankunft registrierte er Arnies Garage mit vier Toren, von denen eins weit offenstand. Ein fantastischer, kirschroter Wagen, unter dem zwei Beine in Jeans hervorragten, stand in der Einfahrt geparkt.
    »Hallo«, rief Decker.
    »Noch eine Minute«, lautete die Antwort.
    Decker nutzte die Zeit, um sich umzusehen. Lamar schien ein hübsches Stück Land zu besitzen, Deckers früherer Farm nicht unähnlich, nur fehlten hier die Ställe. Der vordere Teil war frei von jedwedem Grün, ein braunes, dreckiges Rechteck, gespickt mit Reifenfetzen, zerbeultem Chrom und rostigem Eisen. Das eingeschossige Haus hatte eine Holzverkleidung, und wenn man den Stil benennen wollte, so würde Decker dazu »kalifornische Ranch« einfallen. Es war noch nicht abbruchreif, aber Instandhaltung schien nicht gerade Lamars Stärke zu sein.
    Der Körper tauchte unter der roten Schönheit aus Metall auf. Lamar lag rücklings auf einem fahrbaren Eichenbrett und trug einen ölbefleckten Overall und ein graues T-Shirt. Seine Füße steckten in Turnschuhen. Er rollte sich auf die Seite und rappelte sich dann erst hoch. Lamar war klein, zierlich gebaut und kahlköpfig, mit einem weißen Oberlippenbart, dunkelbraunen Augen und knubbeligen Fingern, die einen Schraubenschlüssel umklammerten. »Ist es schon drei?«
    »Auf meiner Uhr schon.«
    »Eieiei, wenn ich erst mal da drunterliege, vergesse ich alles andere.« Sein Gesicht war mit Dreck und Schmiere verziert. Er wischte sich die Hände an einem ölverschmierten Lappen ab. »Ich würde mich gerne kurz waschen, wird nicht länger als zehn Minuten dauern. Wollen Sie was trinken? Heiß heute.«
    »Ja, gerne, ein Glas Wasser.«
    »Wie wär’s mit’nem Bier?«
    »Ich bin im Dienst.«
    Lamar lächelte und zeigte dabei seine gelben Zähne. »Ich verrat’s niemandem.«
    Decker lächelte ebenfalls. »Wasser reicht mir, danke.«
    »Bedienen Sie sich.« Der Polizist in Rente öffnete die Tür und bat Decker hinein.
    Innen war es überraschend sauber: die Böden gewischt, die Regale abgestaubt, das Mobiliar schlicht und alt. Der Esstisch und die Stühle sahen handgemacht aus, gute Arbeit, aber nicht professioneller Art. Bilder schmückten Wände und Stellflächen: ein und dieselbe Frau mit verschieden alten Kindern, bis sie erwachsen geworden waren und selbst Kinder hatten. Von der Frau war im Haus nirgends mehr etwas zu bemerken.
    Selbst mit geöffneten Fensterläden blieb es hier düster. Decker setzte sich auf ein verblichenes Sofa im Blumendekor. Die einzige andere Sitzgelegenheit war ein rissiger bequemer Ledersessel, der genau auf den Fernseher ausgerichtet war – ohne Zweifel Lamars Ehrenplatz, hebräisch Makom Hakevuah, wie Rina sagen würde. Decker hatte zu Hause einen blauen Ledersessel mit Armstützen und eine Ottomane.
    Zehn Minuten später tauchte Lamar wieder auf, mit rosigen Wangen in saubere Jeans und ein schwarzes T-Shirt gehüllt. Er hielt einen Plastikbecher voll Wasser in der einen und eine Dose Light-Bier in der anderen Hand. Nachdem er Decker das Wasser gereicht hatte, öffnete er seine Bierdose und nahm einen ordentlichen Schluck.
    »Lecker.« Lamar ließ sich in seinen Sessel fallen. »Früher habe ich Light-Bier

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