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Argus #5

Argus #5

Titel: Argus #5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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verpasst, chica .»
    «Mach mich nicht neidisch. Ich habe drei Tage lang auf Drillinge aufgepasst.»
    Lizette verzog das Gesicht, als hätte sie alten Fisch gerochen. «Drillinge?»
    « Dreijährige Drillinge . Mein Bruder und seine Frau haben eine Kreuzfahrt zu den Bahamas gemacht. Und während du an deiner Bräune gearbeitet hast, auch wenn du es abstreitest, habe ich Hot Dogs zusammengeworfen und Zeichentrickfilme gesehen. Ach ja, und Töpfchentraining.»
    Lizette schüttelte sich.
    «Und natürlich sind es Jungs, was heißt, keiner von ihnen kann zielen. Ich rede von der Wand, der Tür, der Decke – überall pinkeln sie hin, nur nicht ins Töpfchen. Sie sind süß, und ich liebe sie über alles, aber, Gott, ich bin um zehn Jahre gealtert. Ich habe mich keine Sekunde entspannt. Und nicht mal geschlafen vor lauter Angst, dass einer von ihnen nachts ausreißt und splitternackt auf der Dogge zur Stadt hinausreitet, statt einer Fahne eine Windel schwenkend.»
    «Eine Dogge auch noch?»
    «Sie heißt Petunia. Sie ist sehr schüchtern.»
    «Ich babysitte für meinen Bruder nicht mal den Goldfisch.»
    «Ach, und dann ist da noch das Albino-Frettchen, das die Kinder so gerne in den Wäschetrockner stecken.»
    «Hör auf, ich hab genug gehört.»
    «Ich glaube, der bescheuerte Plan meiner Mutter ist nach hinten losgegangen. Bevor ich mich auf die Suche nach einem guten Ehemann mache, um mit ihm eine Familie zu gründen, gehe ich lieber ins Kloster.» Daria schnüffelte an ihrem Arm. «Findest du auch, dass ich nach Erdnussbutter rieche? Ich weiß nicht, was sie da reintun, aber ich hab das Gefühl, man dünstet es tagelang aus. Und meine Schuhsohlen sind ganz klebrig.»
    Lizette nickte. «Du hast recht. Ich würde zwar niemandem raten, ins Kloster zu gehen, aber du bist wirklich nicht der Mutti-Typ. Gut immerhin, dass man keinen Mann braucht, um Spaß zu haben.»
    «Das ist im Moment meine geringste Sorge. Es ist leicht, auf etwas zu verzichten, das man nicht hat.» Daria machte ein finsteres Gesicht. «Und danke für das Mutti-Urteil. Ich kann durchaus warm und kuschelig sein, weißt du?»
    Lizette zuckte die Schultern. «Ist doch egal. Wegen wem bist du hier?»
    «Heute steht Talbot Alastair Lunders auf der Speisekarte.»
    «Was ist das denn für ein Name?»
    «Ich nehme an, ein Familienname.»
    «Offensichtlich keine Familie aus Miami. Ich schätze, jemand, der nicht nur einen, sondern zwei protzige englische Vornamen hat, ist weich gebettet.»
    «Stimmt. Der junge Talbot stammt von den Lunders aus Palm Beach ab.»
    «Und wer sind die Lunders aus Palm Beach?»
    «Dem Papa gehört irgendeine Luxusseifenfabrik. Wurde mir zumindest gesteckt.»
    «Und wie soll die heißen?»
    «Dial.»
    Lizettes Augen wurden groß. «O mein Gott! Ehrlich?»
    Daria lachte. «Nein, war nur ein Witz. Irgendeine Marke, die in Luxus-Spas benutzt wird und von der ich noch nie was gehört habe.»
    Lizette betrachtete die Geschworenenbank. «Die Jungs, die hier sitzen, sehen eher nicht so aus, als kämen sie aus einem Luxus-Spa in Palm Beach.»
    «Oh, Talbot ist noch nicht draußen», entgegnete Daria und zeigte Lizette das Polizeifoto. Der sonnengebräunte Playboy mit dem blond gesträhnten Wuschelhaar und den strahlenden haselnussbraunen Augen wirkte eher wie ein schmollendes Dolce-&-Gabbana-Model als wie ein Mörder. «Wahrscheinlich fängst du zu sabbern an, wenn er reingeführt wird. Vielleicht willst du seinetwegen sogar auf die dunkle Seite wechseln.»
    Lizette hielt die Luft an. «Wenn man mir garantiert, dass alle meine Mandanten so aussehen, würde ich sofort Verteidigerin werden. Was hat sich der arme, kleine, scharfe reiche Junge denn zuschulden kommen lassen?»
    «Mord.»
    Lizette schüttelte den Kopf. «Zu schade. Meine Mutter drückt öfter mal ein Auge zu, wenn es um meine Männerwahl geht, aber Mord ist irgendwie schwer zu verkaufen. Auf wen war der Schönling so sauer?»
    «Eine hübsche College-Studentin, die abends im Menace tanzen war. Sie wurde in einem Müllcontainer im Design District gefunden.»
    «Das verschwundene Mädchen, das vor ein paar Wochen in allen Zeitungen war?»
    Daria nickte.
    «University of Miami, oder? Ich wusste gar nicht, dass sie gefunden wurde.»
    «Es wurde auch nicht viel darüber berichtet», antwortete Daria. Was kein Zufall war. Die University of Miami war eine piekfeine Privat-Uni, die eine Menge Geld kostete. Eltern, die sich fünfzigtausend Dollar Studiengebühren im Jahr leisten konnten,

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