Aries
ist zu Nachbarn. Sie wollen heute backen. Wenn ihr Lust habt, können wir heute Nachmittag zusammen zu Großvater und Eve fahren. Wir sind zum Kaffee eingeladen. Oma kommt hin … und das ist mein Tablett. <<
>> Ich frage Ari. Ich würde es schön finden und danke für das Frühstück. <<, antwortete ich lachend und lief mit ihrem Tablett zurück in mein Zimmer. Wir stellten es in das Gestell von Karl, und während wir frühstückten, erzählte ich Aries vom gemeinsamen Kaffeetrinken. Er war einverstanden und meinte, dass es doch nett wäre wenn wir Gabriel und Marie dazu holten. Vorher müsse er zu seinem Vater, wegen der Baupläne und ob ich nicht Lust hätte, mitzukommen. Mir rutschte schlagartig das Herz in die Hose und mit gegrauster Nase beantwortete ich seine Frage: >> Es würde mich freuen. <<
Aries lachte auf. Ich sagte mir, sei mutig, wir gehören zusammen und es wird seinem Vater guttun, wenn er das sieht.
Gleich nach dem Frühstück brachen wir auf. Mit Loni verabredeten wir uns, für vier am Nachmittag, bei Großvater.
>> Es wäre besser, wenn wir das Auto von Eve nehmen. <<, meinte Aries. >> Wir brauchen sonst zu lange. << Opa fegte gerade die Auffahrt seines Hofes, als wir dort eintrafen.
>> Hallo ihr zwei. <<, begrüßte er uns und schüttelte bedauernd mit dem Kopf, als Aries nach Eves Auto fragte. >> Tut mir leid Ari, Eve ist mit Lotti unterwegs. Sie backen Kuchen für heute Nachmittag. << Als Aries Großvaters Antwort hörte, drehte er sich grinsend nach mir um.
>> Tut mir leid Fränni. Dann müssen wir die Pferde satteln. << Entsetzt starrte ich ihn an.
>> Reiten? Ich? Ich habe das letzte Mal auf einem Pferd gesessen, als ich acht war. <<, protestierte ich. >> Reite du. Ich bleibe lieber hier. << Aries schüttelt lachend den Kopf.
>> Kommt nicht in die Tüte. Es ist an der Zeit, dass du das Reiten mal wieder auffrischst. Reiten ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht. << Mit diesen Worten drehte er um und verschwand im Stall. Gleich darauf hörten wir Hufe klappern und ich sah hilfesuchend Großvater an. Das wird demütigend, dachte ich, doch Großvater schmunzelte.
>> Fränni, du warst gar nicht schlecht damals und Stiefel stehen im Stall. << Ich schaute an mir herunter. Meine Jeans saßen zu eng und an den Füßen trug ich Turnschuhe.
Aries führte zwei gesattelte Pferde aus dem Stall. Ein braunes Kleineres und seinen großen schwarzen Hengst. Er übergab die Halfter Großvater und lief zurück, um kurz darauf mit Reiterstiefeln und Kappen zurückzukehren. Widerstrebend zog ich die Stiefel an und Aries probierte die Kappen auf meinem Kopf. Eine passte.
>> Die braune Stute da … ist für dich. <<, dirigierte er und zeigte auf das braune Pferd. >> Sie heißt Serina. << Er schnappte sich den Hengst und zog die Sattelgurte fest. Großvater kuckte mich mitleidig lächelnd an, griff in seine Jackentasche und zog ein paar Handschuhe hervor. Während ich sie überstreifte und er mich auf das Pferd hievte, raunte er:
>> Du schaffst das Fränni … nur Mut. Du kannst reiten. Zeig es ihm! << Er grinste aufmunternd und ich ergriff die Zügel. Dann ließ er los. Serina blieb, wo sie war. Sie bewegte sich keinen Zentimeter obwohl ich ihr meine Hacken in die Flanken rammte. Sie rührte sich nicht. Beide Männer beobachteten mich grinsend. Aries schwang sich auf seinen schwarzen Hengst, schnalzte mit der Zunge und augenblicklich setzten sich die Pferde in Bewegung.
>> Huch. <<, sagte ich erschrocken und Serina trabte Aries Hengst hinterher. Am Anfang klammerte ich mich regelrecht an Serina fest, aber nach einiger Gewöhnungszeit wurde ich mutiger. Ich spürte sie unter mir und erinnerte mich an meine Reitstunden bei Großvater.
„Spüre das Tier unter dir … pass dich seinen Bewegungen an und kämpfe nicht dagegen … zeig ihm, dass du sein Freund bist und er deiner … sei konsequent und nachdrücklich, denn du lenkst es und nicht das Pferd dich!“ Seine Worte hallten in meinen Kopf wider und ich setzte mich in Position. Ich fasste die Zügel fester und schlug leicht aber bestimmt abermals meine Hacken in Serinas Seite. Sie verfiel in einen leichten Trab. In ihrem Rhythmus stieg ich aus dem Sattel und gewann mehr und mehr, meine Sicherheit zurück und es machte Spaß. Übermütig vor Freude ritt ich im Trab an Aries vorbei und spornte Serina schließlich zum Galopp an. Nun feuerte Aries sein Pferd an und wir stürmten den Weg entlang. Außer Atem ließ ich Aries an der nächsten Wegbiegung den
Weitere Kostenlose Bücher