Aries
lief zu ihm und küsste liebevoll seine Wange.
>> Danke. <<, hauchte ich ergriffen und streichelte ihm übers Gesicht. Großvater sah mich mit leuchtenden Augen an, und nickte. Eve kam heraus, und nachdem ich auch sie begrüßt hatte, machten wir uns endlich auf den Weg - zu meiner Überraschung.
Ich zappelte und bestürmte Aries mit Fragen aber er grinste nur. So liefen wir eine Weile durch den Wald. Es ging stetig bergan, bis wir auf eine Lichtung kamen. Grasland und in der Mitte, erhob sich ein ziemlich steil ansteigender Berg. Erstaunt blieb ich stehen.
>> Wo sind wir hier? << Aries lächelte versonnen.
>> Das ist mein Lieblingsplatz. Komm ich will dir was zeigen. << Er stapfte los und zog mich mit sich. Ich mühte mich durch das hohe Gras, auf den Berg zu. Auf dessen Kuppe standen verfallene Ruinen.
>> Was ist das? << Ich zeigte mit dem Finger darauf, doch Aries lief weiter.
>> Warte, bis wir oben sind, dann wirst du es sehen. << Er lächelte angespannt und wir kraxelten den Berg empor. Oben wurde es immer steiler und bald war ich außer Puste. Aries zeigte keinerlei Schwäche, er atmete nicht mal schneller. Meine Kondition ist schlecht, dachte ich neidisch und nur mühsam und mit Aris Hilfe, kam ich der Spitze näher.
Eine verfallene Burg. Verwittert, aber die Umrisse waren deutlich zu erkennen. Die Außenmauern standen und waren mit Efeu und rotblättrigem, wilden Wein bedeckt. Dächer gab es keine mehr und dort wo einst Fenster waren, starrten uns große Löcher an. Verschieden große Bruchstücke aus Felsgestein und Mauerwerk lagen verstreut und Mauerblümchen hatten sich die Ritzen erobert. Vögel nisteten in den Steinresten. Der Schrei eines Turmfalken erschallte. Die Falken hatten ihr Nest, auf den morschen Steinen des Turmes, erbaut.
Fragend sah ich Ari an.
>> Sieh dich um. <<, sagte er und stellte sich hinter mich. Ich folgte seiner Aufforderung und sah über das Land.
>> Wow! <<, rief ich erstaunt. Die Aussicht war zauberhaft. Ich konnte weit sehen und Häuser der Stadt in der Ferne erkennen. Das Grasland der Ebene, dann Wald, viel Wald und am Horizont die Stadt. Wir schienen darüber zu schweben.
>> Kein Wunder, dass es dein Lieblingsplatz ist. Die Aussicht ist beeindruckend. << Ich sah Aries schmunzelnd an.
>> Ja, nicht? <<, sagte er eifrig. >> Du müsstest es im Frühjahr sehen ... wenn alles grün ist und blüht. Die Wiese ist dann übersät mit Blumen ... es ist wunderschön. <<
>> Das glaube ich. <<
>> Komm mit. Ich will dir noch was zeigen. << Er schob mich auf die Ruinen zu. Wir traten durch die große Öffnung und eine steinerne Treppe wand sich hinauf. Sie sah massiv aus und schien noch intakt zu sein. Darauf steuerte er zu.
>> Sei vorsichtig. <<, ermahnte er mich. >> Nicht stolpern. << Sorgsam auf jeden meiner Schritte achtend, stiegen wir die Treppe nach oben. Wir liefen auf einer dicken Mauer entlang und blieben auf einem Absatz stehen. Wieder sahen wir Richtung Stadt. Es war grandios. Es hatte den Anschein, als wenn wir fliegen - die Welt erschien uns klein.
>> Von hier aus überblickst du dein Reich ... unglaublich schön. <<, grinste ich.
>> Hmm. <<, machte Aries abwesend. Erstaunt sah ich ihn an. >> Wir haben gesagt, wir wollen was für uns ... keine Vergangenheit sondern etwas Neues. << und nun sah er mir gespannt in die Augen. Ich nickte stumm und dachte, er will doch nicht … und da sagte er es. >> Das mit der Vergangenheit, das stimmt nicht ganz … aber es ist lange her. <<, stammelte er und hielt inne.
>> Sag schon. <<, ermunterte ich ihn.
>> Also, ich würde gern … also, wenn es dir gefällt … << >> Ja? << Ich schaute ihn belustigt an. Aries holte tief Atem.
>> Ich würde gern das Haus für uns wieder aufbauen. Als was Eigenes ... für uns. <<, platzte es aus ihm heraus und er sah mich unsicher an.
>> Für uns? <<, fragte ich strahlend und mein Blick schweifte über das Land. >> Das wäre unglaublich schön. <<
>> Es gefällt dir? <<, jubelte er. >> Ich hatte Angst, dass es zu weit von der Stadt weg ist. Es wird toll, du wirst sehen. <<
>> Aber wie willst du das anstellen? <<, fragte ich zögerlich und in meinem Kopf erschienen Zahlen. Nicht nur, dass es eine Unmenge an Geld kosten würde, sondern vor allem ... wem gehört es? Und das fragte ich ihn.
>> Mir. <<, antwortete er lachend.
>> Dir? Als Mensch auch? <<
>> Fränni, na klar als Mensch. Was dachtest du denn? << Jetzt kuckte ich ungläubig.
>> Und wie willst du das bezahlen? Und bekommst du eine Genehmigung, hier im
Weitere Kostenlose Bücher