Aries
seiner Burg. Großvater nickte wissend. Er kannte sie und meinte, es wäre der perfekte Platz für ein Hotel. Ich rümpfte die Nase.
>> Das sind viel zu viele Menschen für so einen schönen Ort. << Großvater grinste Aries verschwörerisch an. Ach so dachte ich, er war eingeweiht und grinste ebenfalls. Nach dem Essen gingen wir zu Aries. Jetzt war ich das erste Mal, nur mit ihm hier. Der Raum - Zimmer - Halle, fand ich immer noch zu groß, aber es machte mir keine Angst mehr. Mutig setzte ich mich auf sein Sofa und diesmal nicht nur auf die Kante.
>> Mach’s dir bequem Fränni und sei nicht so angespannt. Es gehört mir und damit auch dir. <<, sagte Aries und holte uns was zu trinken. Leise Musik erklang und wir kuschelten uns auf sein Sofa. Aries hatte die Augen geschlossen und kraulte durch mein Haar. Wir dösten und bald war er eingeschlafen.
Als es heftig klopfte, schreckte ich auf und sah zu Aries. Mit geschlossenen Augen murmelte er:
>> Geh weg. Geh weg, Marie. <<
>> Marie? << Die Tür wurde aufgerissen und Marie polterte fluchend herein.
>> Ari. Ari! <<, schrie sie und als er nicht antwortete. >> Aries! <<
Aries rappelte sich müde hoch und legte seinen Kopf auf die Sofalehne. Er zog mich in seine Arme und machte die Augen zu.
>> So geht das nicht! Ari, du musst … <<, tobte sie, und als sie mich erblickte, stutzte sie. >> Oh Fränni, entschuldige. <<, und setzte sogleich ihr Kreischen fort. >> Ich halte das nicht mehr aus. Dein Bruder … <<
>> Es ist auch dein Bruder. <<, unterbrach sie Aries schläfrig.
>> Der Kater … er macht mich wahnsinnig. Ich kann keinen Schritt in den Wald tun, ohne dass er hinter mir her ist. Er verfolgt mich. Er jagt mich. Er schleppt mich im Maul rum. Er sabbert! Ari! So kann das nicht weitergehen. << Aufgeregt lief sie auf und ab und war völlig überdreht. Ich schmunzelte erstaunt. Im Maul? Ein Kater? Belustigt sah ich Aries an. Er rührte sich nicht und sah aus, als ob er schliefe. Das machte Marie noch wütender.
>> Ari, ich will! … <<, brach sofort ab und senkte augenblicklich den Kopf. Erstaunt über ihre Reaktion, kuckte ich zu Aries und sah gerade noch, wie sich seine Augen schlossen.
>> Verzeihung. <<, sagte Marie unterwürfig. >> Ari bitte … ich halte das nicht aus. Du musst was tun. << Sie stand mit hängenden Schultern und jammernd vor ihm.
>> Gut. <<, sagte er endlich und hob den Kopf. >> Ich werde mit ihm reden und jetzt lass uns in Ruhe, du Nervensäge. <<
>> Jetzt gleich? <<, bettelte Marie. Immer verwirrter war ich dem Gespräch gefolgt.
>> Um was geht`s hier eigentlich? <<, fragte ich und sah Marie an. >> Und was für ein Kater? <<, setzte ich lachend hinzu. Marie war nicht zum Lachen zumute, sie sah aus, als wenn sie gleich zu weinen anfangen wollte. Aries setzte sich auf.
>> Es wäre besser gewesen, du wärst bei den Pflanzen geblieben. Dann hättest du jetzt nicht solche Probleme. <<, feixte er. >> Ich verspreche dir, ich werde mit Adam reden. <<
>> Kannst du nicht jetzt ... <<, bat Marie mit flehenden Augen. >> Ich würde gern noch im Wald bleiben. Es dauert doch nicht lange. <<, und sie sah mich bittend an. >> Fränni? Es dauert nicht lange. << Verwirrt nickte ich.
>> Klar, wegen mir. Ari, wenn du das machen könntest … <<, und dachte, um was geht es überhaupt? Er sah mich an und erhob sich. >> Bin gleich zurück und dann erkläre ich dir alles. << Sein Blick war ernst auf Marie gerichtet. >> Es wäre besser gewesen, wenn du es Fränni erzählt hättest. Es geht schließlich um dich. <<, knurrte Aries sie an, während er seine Schuhe anzog. Er küsste mich, sprang die Treppe hinunter und war verschwunden. Marie stand einige Sekunden unschlüssig vor mir und folgte ihm dann nach.
> Was war das denn? <, feixte ich. > Ein Kater ... und der verfolgt Marie. < Ich schüttelte den Kopf und schlenderte zur östlichen Fensterfront. Sie rannten den Weg entlang und waren kurze Zeit später, im Wald verschwunden. Komisch. An das, werde ich mich wohl nie gewöhnen. Eine weitere Person folgt ihnen. Großvater. Er lief in dieselbe Richtung. Was will Großvater dort? Vielleicht war es Zufall, trotzdem folgte ich ihm mit den Augen. Als er nicht mehr zu sehen war, drehte ich mich um.
Die Giebelwand gegenüber bestand ebenfalls aus Glas und ich sah dort hinaus. Ein schöner Ausblick auf den Wald, wie von der Terrasse meines Großvaters. Den Pferden auf der Weide quoll weißer Dampf aus den Nüstern und in der Ferne erhob sich ein Hügel. Das konnte nur der Berg mit
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