Aries
man sich hier nicht wohlfühlen? Es gab alles, was man brauchte. Anders an meiner alten Schule. Da war alles nach Maß. Disziplin und Leistung kein Mensch kümmerte sich. Freude durchflutete mich.
Die Klingel ertönte. Langsam trotteten die Ersten in den Klassenraum zurück. In kleinen Gruppen kamen sie herein, lachend und miteinander schwatzend. Mich beachtete keiner. Plötzlich kam ein Mädchen lächelnd auf meine Bank zu. Sie stellte sich davor und streckte die Hand aus.
>> Hallo, wir kennen uns. Ich war auf deiner Party. Wenn auch nicht freiwillig. Mein Name ist Marie. << Überrascht schaute ich das Mädchen an und da dämmerte es mir ... das Mädchen in dem „Sack”.
>> Hallo. <<, erwiderte ich lächelnd. >> Ja, ich habe dich dort gesehen und bin erstaunt ... du bist verändert. << Mein Blick wanderte über ihre Jeans und die schicke Bluse ... sie folgte lächelnd meinen Augen.
>> Manchmal bin so und dann wieder so. Ich ziehe mich so an, um meine Eltern auf die Palme zu bringen. Ich mag solche Partys nicht und muss doch immer mit hin. Das war meine Hauskleidung. So laufe ich zu Hause rum. Sie ist bequem und ich weiß, dass meine Mom jedes Mal kurz vor dem Wahnsinn steht, wenn ich sie in der Öffentlichkeit trage. Du hast sie ja gesehen ... <<
>> Eine Rebellin. Das dachte ich mir schon. <<, sagte ich lachend. >> Ich bin Franziska, aber das weißt du ja bereits. <<
>> Wollen wir nachher zusammen zum Essen gehen? <<, fragte Marie und ich nickte freudig.
>> Gern. <<.
>> Gut, bis nachher dann. << Sie ist nett, dachte ich und sah ihr nach, wie sie auf ihre Bank zusteuerte. Sie saß neben einem Jungen, dessen Gesicht mit Pickeln gezeichnet war - weiter vorn in meiner Reihe. Schön, dachte ich, jetzt habe ich den ersten Kontakt. Nun wird es leichter.
Das zweite Klingeln erfolgte und alle gingen zu ihren Bänken. Mathematik war dran. Es folgten Physik und die Mittagspause. Die Zeit wollte nicht vergehen und so quälte ich mich durch die naturwissenschaftlichen Fächer. Was komisch war, wir wechselten selten das Zimmer. Die Lehrer kamen zu uns. An meiner alten Schule war das anders. Wir mussten ständig die Zimmer tauschen, von einem Kabinett zum Nächsten. Das fragte ich Marie, als wir auf dem Weg zur Cafeteria waren. Sie erklärte, dass es früher hier auch so war. Seit sich die Schulleitung ein neues Konzept ausgedacht hatte, nicht mehr. In wenigen Fächern, wie Chemie oder Erdkunde, war es geblieben. Das machte es für uns leichter. Wir werden gut miteinander auskommen, dachte ich. Sie war klug und es fiel mir nicht schwer, sie zu mögen.
In der Cafeteria war es brechend voll. Sie nahm den gesamten unteren Teil des Gebäudes ein. Trotzdem waren keine zwei zusammenhängenden Plätze zu finden. Wir beschlossen, nach draußen zu gehen und uns auf die Bänke im Park zu setzen. Es war herrlich. Grün und die Vögel zwitscherten. Und obwohl sich auch hier viele Schüler aufhielten, war es ruhig. Das weitläufige Gelände und die großen Bäume schluckten den Lärm und angenehm schattig war es auch.
Wir fanden eine Bank im hinteren Bereich der Anlage. Marie erzählte mir, während wir unsere Brote aßen, wie sich der Schulalltag gestaltete. Zeigte auf verschiedene Nebengebäude, wo sich Turnhalle und Schwimmbad befanden, und die Bereiche für die einzelnen Klassen. Jede Klasse hatte zusätzlich zu ihrem Klassenraum, einen privaten Bereich. Der konnte auch zu privaten Anlässen genutzt werden. Die „Höhle“, wie sie es nannten, hatte je nach Geschmack der Klasse, eine eigene Ausgestaltung. Das sollte das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern. Fand ich eine gute Idee, wenn man sich verstand. Ich fragte Marie, wie es damit aussah.
>> Hier ist es wie überall, man muss nicht alle mögen. <<, antwortete sie. >> Viele sind in Ordnung und es gibt Andere, wie die „Elstern”. <<
>> Elstern? <<, erkundigte ich mich lachend.
>> So nenne ich sie. Große auffallende Ketten und Ringe, viel Makeup und ihre Klamotten bunt und knallig, als wären sie aus dem Zirkus ausgebrochen. Vor allem, nimm dich vor ihnen in Acht. Sie denken, sie sind die „Creme de la Crème” und sie sind sehr intelligent. Die Jungs geben ihnen Recht. Sie sind wirkliche Schönheiten, wenn man es oberflächlich betrachtet. Solche Typen gibt es überall. <<
>> Sind sie aus unserer Klasse? <<
>> Sie sind Klassenübergreifend. Eine Art Klub. Ein paar aus jeder Klasse. Du hast zwei kennengelernt. Sie waren auf deiner Party. Die beiden Blonden ... <<
>> Ah, die
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