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Arkonadas Totenbuch

Arkonadas Totenbuch

Titel: Arkonadas Totenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umschloß…
    ***
    Suko hatte kein gutes Gefühl, als er seinen Freund John Sinclair auf dem Wagen und innerhalb des offenen Sargs liegen und wegfahren sah. Ob der Plan tatsächlich so gut war, wie sie es sich gedacht hatten, würde sich erst viel später herausstellen. Vielleicht nach Stunden, wenn sich beide im Kloster befanden.
    Suko wollte dem Gefährt folgen. Zu Fuß, nicht gerade eine Erholung, wie er zugab, aber er konnte nichts anderes machen, wenn er unentdeckt bleiben wollte.
    Bevor er sich daran begab, wollte er zurück zum Wagen und andere Schuhe überstreifen. Die festen Turnschuh würden ihm allein durch die rauhe Sohle einen besseren Halt auf dem steinigen Boden geben. Suko eilte durch die Gasse. Über sich sah er den Ausschnitt des Himmels, der gar nicht mehr so sonnig und blau wirkte, sondern schon mehr eine graue Farbe zeigte.
    Es dauerte nicht lange, da hatte er den Friedhof erreicht und damit auch den Geländewagen.
    Dessen Hecktür öffnete er und sah den Toten noch so liegen, wie er ihn abgelegt hatte. Suko griff nach seinen Turnschuhen. Im Wagen zog er sie an, knotete die Bänder fest und hatte plötzlich das Gefühl, auf einem schwammigen Boden zu sitzen, denn irgend etwas stimmte mit dem Wagen nicht.
    Suko sprang nach draußen. Er brauchte sich nicht tief zu bücken, um zu erkennen, daß alle vier Reifen platt waren.
    Suko wußte Bescheid. Dieser eine Kerl, der tot im Wagen lag, war nicht der einzige gewesen, der sich in dieser ausgestorben wirkenden Ortschaft aufgehalten hatte. Da mußte es zumindest noch einen zweiten geben, den weder er noch föhn Sinclair gesehen hatten. Auf einmal fühlte sich Suko gar nicht mehr gut. Seine Haut auf dem Rücken spannte sich. In der Ferne hörte er das letzte Rollen der Wagenräder, bevor auch dies verklang.
    Jetzt hätte er dem Gefährt eigentlich folgen müssen, aber er traute sich nicht, sondern blieb in der Nähe des Wagens, so daß dieser ihm den Rücken deckte.
    Die Blicke des Chinesen glitten über die Vorderfront der Kirche, sie tasteten die Fassaden der Häuser ab, die vom Sonnenlicht betupft wurden, und er schaute auch in die Einmündungen der kleinen Gassen oder Straßen, ob sich dort vielleicht etwas tat und er eine Bewegung erkannte.
    Nichts geschah.
    Die Stille blieb. Kein Schritt unterbrach sie, nicht das Kläffen eines Hundes oder das Miauen einer Katze. Suko hörte nur seinen eigenen flachen Atem über die Lippen fließen.
    Sollte er sich trotzdem an die Verfolgung machen? Den Weg wußte er nicht, er mußte sich schon nach dem Wagen orientieren, aber er würde unter Umständen auch den Spuren folgen können, die die Räder auf dem staubigen Boden hinterließen.
    Wie er es drehte und wendete, alles hatte seine Vor-und Nachteile. Suko fragte sich auch, weshalb sich der zweite Typ im Ort versteckt hielt. Möglicherweise besaß er noch Verbündete. Schlupflöcher gab es in Cluko genug.
    Und so huschte der Chinese weiter. Er hatte sich entschlossen, seinem ursprünglichen Plan zu folgen. Der Wagen war in einer Gasse verschwunden, die genau in die Richtung wies, in der sich auch das Kloster befand. Auch diese Gasse wurde von den alten Fassaden der Steinhäuser gesäumt. Kaum eine war hier verputzt oder gekalkt worden. Die flachen Bruchsteine klebten förmlich aufeinander. Suko beeilte sich. An einer offenen Tür kam er vorbei und erkannte, daß es sich dabei um den Eingang einer Bar oder kleinen Kneipe handelte. Der Geruch von Ouzo, vermischt mit Pfefferminz und Kühle strömte aus der offenen Tür hervor und wehte in Sukos Gesicht. Er hätte gern einen Schluck getrunken, das ließ die Zeit nicht zu, auch wenn seine Kehle noch so trocken war.
    Die Gasse mündete auf einem kleinen Platz, wo er einen trockenen Brunnen sah. Wie leergefegt wirkte alles, dennoch wurde der Inspektor das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden.
    Es war eine Warnung, die ihn aus dem Unterbewußtsein erreichte, und er hütete sich, seine Schritte zu schnell zu setzen. Fast stolzierend bewegte er sich voran.
    Sein Augenmerk war auf die Fassaden der Häuser gerichtet. Die Lippen bildeten einen Strich. Er fühlte die Spannung in sich und hatte Mühe, sich locker zu geben.
    Irgend etwas lag in der Luft, es würde bald etwas geschehen, das in eine gefährliche Überraschung mündete.
    Deshalb gab der Inspektor so acht.
    Manchmal wehte der Wind aus irgendeiner Ecke, der auch Staub mitbrachte. Die Wolken quollen dem Chinesen entgegen, er duckte sich unter und zwischen ihnen

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