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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gebärmutteranalogen zur Welt gebracht, ganz ähnlich wie bei den Voidhawks und ihren Kommandanten. Wir sind verbunden, verstehst du, mein kleines Ich und ein fünfundsechzig Kilometer langes korallenummanteltes Haustier, geistig verbunden, solange wir leben.«
    »Warum offenbarst du dann nicht der Öffentlichkeit, daß du existierst? Wir leben seit acht Jahren mit nichts als Gerüchten.«
    »Und das war auch besser so. Wie ich schon sagte, ich bin erst achtzehn. Würdest du mir zutrauen, eine Nation mit drei Millionen Bürgern zu führen? Würdest du mir vertrauen, wenn ich die Macht hätte, die Verfassung zu ändern, mit den Investitionsgesetzen zu spielen, die Preise für das Helium-III festzusetzen, das Raumschiffe brauchen, das deine Lady Macbeth braucht? Genau das ist es nämlich, was in meiner Macht steht. Ich kann alles ändern, was ich will. Verstehst du – anders als in Kulu, wo es einen königlichen Hof gibt, oder bei den Edeniten mit ihrem gemeinschaftlichen Konsensus. Ich habe niemanden, der mich führen, oder wichtiger noch, am Zügel nehmen könnte. Was ich sage gilt, und wer dagegen ist, fliegt aus der Luftschleuse. Das ist das Gesetz, mein Gesetz.«
    »Vertrauen«, sagte er in plötzlichem Verstehen. »Niemand würde dir vertrauen. Alles läuft reibungslos, weil wir dachten, die Habitat-Persönlichkeit würde die Politik deines Vaters fortsetzen.«
    »Ganz genau. Kein Milliardär wie Parris Vasilkovsky, der siebzig Jahre gebraucht hat, um sein kommerzielles Imperium zu errichten, würde sein gesamtes Vermögen in einer Nation deponieren, die einen wirren Teenager wie mich als absoluten Herrscher hat. Ich meine, er braucht schließlich nur einen Blick auf das Benehmen seiner eigenen Tochter zu werfen! Und Dominique ist ein gutes Stück älter als ich.«
    Joshua grinste.
    »Ich habe verstanden.« Er erinnerte sich an ihre Bemerkung, daß sie ihn beobachtet hatte – selbstverständlich wäre Ione imstande, mit Hilfe ihrer Affinitätsbindung Tranquilitys sensorischen Input zu empfangen. Sie konnte alles und jeden beobachten, solange und so oft sie wollte. Er spürte, wie ihm eine leichte Röte ins Gesicht stieg. »Und das ist der Grund, aus dem du weiterhin Geld für das Laymil-Projekt verschwendest? Damit die Menschen denken, alles geht weiter wie bisher? Nicht, daß ich mich beschweren wollte. Meine Güte, dieses letzte Gebot über siebeneinhalb Millionen Fuseodollars!« Sein Grinsen verblaßte, als er den mißbilligenden Ausdruck auf ihrem Gesicht bemerkte.
    »Falsch, Joshua. Ganz falsch. Du könntest dich nicht schlimmer irren. Ich betrachte die Erforschung der Laymil als das allerwichtigste und vorrangigste Ziel meines Lebens.«
    »Ach, jetzt komm schon! Ich habe Jahre damit verbracht, im Ruinenring herumzuscharren! Sicher, er ist ein großes Rätsel. Warum haben sie es getan? Aber verstehst du nicht – es spielt doch überhaupt keine Rolle! Jedenfalls ist es längst nicht so bedeutsam, wie die Forschungsgruppe immer tut! Die Laymil sind doch schließlich nur Xenos! Wen um alles in der Welt interessiert schon ihre verworrene Psyche oder die Frage, ob sie irgendeiner übergeschnappten Todesreligion angehört haben?«
    Ione atmete aus und schüttelte konsterniert den Kopf. »Einige Menschen weigern sich eben einfach, das Problem zu sehen. Ich kann damit leben, aber ich hätte nie gedacht, daß du zu ihnen gehörst.«
    »Was für ein Problem zu sehen?«
    »Es ist einfach so, daß einem manchmal etwas so Gewaltiges, so Furchterregendes ins Gesicht starrt, daß man es nicht wahrhaben will. Planetenbewohner leben in Erdbebengebieten oder am Rand von Vulkanen, und sie sehen nichts Verrücktes daran. Sie erkennen nicht, wie dumm sie sind. Der Grund ist ungeheuer wichtig, Joshua. Er ist lebenswichtig für uns! Was glaubst du eigentlich, warum hat mein Großvater getan, was er getan hat?«
    »Ich habe ehrlich nicht die leiseste Ahnung. Ich dachte immer, das wäre das angeblich zweitgrößte Geheimnis des Universums.«
    »Nein, Joshua, überhaupt kein Geheimnis. Michael Saldana hat das Forschungsprojekt gegründet, weil er es für seine Pflicht hielt, nicht allein gegenüber seinem Königreich, sondern gegenüber der gesamten Menschheit. Er wußte von Anfang an, wie groß und langwierig dieses Projekt werden würde. Das ist der Grund, warum er sich mit seiner Familie überworfen und den Zorn der christlichen Kirche über die Zeugung von Tranquility auf sich geladen hat. Er mußte sicherstellen, daß es

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