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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Cyberdrohnen in einem Haltenetz festgeschnallt. Die kastenförmigen Drohnen bewegten sich über Schienen, die spiralförmig entlang der Dockwände verliefen und ihnen auf diese Weise Zugang zu allen Sektionen des gedockten Schiffs gewährten. Drei Drohnen machten sich gegenwärtig an einem Reserve-Fusionsgenerator zu schaffen und schoben ihn mit Hilfe langer, weißer Waldo-Arme langsam in seine vorgesehenen Halterungen. Techniker schwebten umher und beaufsichtigten die Cyberdrohnen, die mit der Installation zugange waren. Sie steckten Anschlüsse und Kühlleitungen und Treibstoffrohre zusammen. Joshua verfolgte ihre Fortschritte mittels der omnidirektionalen AV-Projektoren, die rings um seine Konsole angeordnet waren.
    »Sieht eher aus wie ein Schlachtkreuzer«, sagte Meyer. »Ich habe die Energiespezifikationen deiner Energiemusterprozessoren gesehen, Joshua. Du könntest glatt fünfzehn Lichtjahre in einem Sprung zurücklegen, wenn diese Brocken voll aufgeladen sind.«
    »Ungefähr, ja«, antwortete Joshua geistesabwesend.
    Meyer grunzte und drehte sich wieder zu dem Raumschiff um. Das MSV kehrte gerade von einem weiteren Transportflug zur Udat zurück, ein blaßgrüner drei Meter langer Kasten mit kleinen, kugelförmigen Tanks, die in einem Bündel an der Basis saßen, und drei aus der Rumpfmitte ragenden gegliederten Waldo-Armen, die in komplexen Manipulatoren endeten. Die Arme hielten einen verpackten Energiemusterprozessor. Das MSV schwebte in das Dock und in Richtung einer der Maschinenraumschleusen.
    Cherri Barnes runzelte die Stirn und spähte angestrengt in das Dock hinaus. »Wie viele Reaktionsantriebe hat denn die Lady Mac?« fragte sie verblüfft. Im rückwärtigen Bereich des Schiffs befand sich eine ungewöhnlich hohe Zahl von Versorgungsleitungen. Cherri erkannte zwei Fusionsantriebe, die an der Dockwand in den Halteklammern lagerten, dicke, zehn Meter lange Zylinder, die in dicke Magnetspulen gepackt waren, zusammen mit den zugehörigen Ionenstrahlinjektoren und Molekularbindungsinitiatoren.
    Joshua drehte den Kopf ein kleines Stück und schaltete auf den nächsten AV-Projektor. Der neue Projektor bombardierte seine Sehnerven mit einer Salve von Photonen und lieferte ihm einen anderen Blickwinkel auf den Reservegenerator. Er musterte das Aggregat ein paar Sekunden, dann gab er per Datavis einer der Cyberdrohnen einen neuen Befehl. »Vier Hauptantriebe«, antwortete er schließlich.
    »Vier?« Adamistenschiffe verfügten in der Regel nur über einen einzigen Fusionsantrieb, allerdings mit je zwei Induktionsmaschinen, die neben dem Generator als Reservesystem dienten.
    »Jepp. Drei Fusionsmotoren und einen Antimaterieantrieb.«
    »Das ist ja wohl nicht dein Ernst!« rief Cherri Barnes. »Das ist ein Kapitalverbrechen!«
    »Falsch.«
    Joshua und Meyer grinsten sie aufreizend an und schwiegen. Auch die fünf restlichen Techniker an den Konsolen lächelten.
    »Es ist ein Kapitalverbrechen, Antimaterie zu besitzen«, erklärte Joshua schließlich. »Aber kein konföderiertes Gesetz verbietet mir den Besitz einer Maschine, die Antimaterie verwendet. Solange ich die Einschließungskammern nicht mit Antimaterie auffülle und sie benutze, passiert überhaupt nichts.«
    »Verdammt, das gibt’s doch nicht!«
    »Es sorgt dafür, daß man plötzlich sehr gefragt ist, wenn irgendwo ein Krieg ausbricht. Man kann jeden Preis für seine Fracht verlangen. Jedenfalls hat man mir das so erzählt.«
    »Jede Wette, daß du außerdem einen richtig starken Kommunikationslaser besitzt. Stark genug, um eine Nachricht sauber durch ein gegnerisches Schiff hindurch zu übermitteln.«
    »Nein. Ehrlich gesagt, die Lady Mac besitzt acht davon. Vater war ein richtiger Pedant, was multiple Redundanz angeht.«
     
    Harkey’s Bar lag im einunddreißigsten Stock des St.-Martha-Sternenkratzers. Auf der winzigen Bühne spielte eine echte Band in voller Lautstärke Scarr Jazz, zerrissene Melodien mit heulenden Trompeten. An einer fünfzehn Meter langen Theke aus echter Eiche, von der Harkey Stein und Bein schwor, daß sie geradewegs aus einem Pariser Bordell des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts stammte, wurden achtunddreißig verschiedene Sorten Bier und die dreifache Anzahl Spirituosen ausgeschenkt, einschließlich Norfolk Tears (für diejenigen, die es sich leisten konnten). In den Wänden gab es Nischen, die vor unbefugten Blicken oder Lauschern abgeschirmt werden konnten; es gab eine Tanzfläche, lange Partytische, und aus Leuchtgloben

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