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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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in den Leib zu stoßen, bevor einer von beiden bemerken konnte, was überhaupt geschah. Und diese Chance hatte er sich gründlich vermasselt.
    Powel lachte, als Vorix zum Angriff überging. Lawrence wirbelte die merkwürdigen Schnüre über seinem Kopf. Zu spät erkannte Manani, daß die Enden mit ovalen Steinen beschwert waren. Vorix war bereits mitten im Sprung, als der Verstand des Aufsehers eine Warnung ausstieß. Lawrence ließ die Bolas fliegen.
    Heimtückische dünne Schlingen wickelten sich mit einem kaum hörbaren Surren um Vorix’ Vorderläufe und schnitten schmerzhaft in das Fleisch. Einer der Steine prallte schwer gegen die Schädeldecke des Hundes und sandten einen Schauer aus Sternen durch das Affinitätsband zu seinem Herrn. Manani war für einen Augenblick wie betäubt. Der Hund krachte schwer auf den Boden und benötigte einen Augenblick, um seine Benommenheit abzuschütteln. Er warf sich herum und versuchte, mit den Zähnen die Schnüre zu packen, und in diesem Augenblick landete eine unglaublich schwere Masse auf seinem Rücken. Fast hätte seine Wirbelsäule unter dem Druck nachgegeben. Ihm wurde der Atem aus den Lungen getrieben, und Vorix japste erschrocken auf. Mehrere Rippen brachen. Die Hinterläufe strampelten panisch nach Halt in dem Versuch, den Zettdee abzuschütteln.
    Und dann schoß plötzlich eine unglaubliche Woge von Schmerz in Powel Mananis Gehirn. Er schrie laut auf und stolperte blind umher. Er spürte, wie eins seiner Knie nachgab, und kippte um. Einen Augenblick lang geriet das Affinitätsband ins Schwanken, und er sah einen Kreis von Siedlern, die entsetzt auf ihn herabstarrten. Hände wurden nach ihm ausgestreckt und stützten ihn.
    Vorix war vor Schmerz und Schock erstarrt. In einem seiner Hinterbeine war überhaupt kein Gefühl mehr. Der Hund wand sich auf dem rutschigen Boden und drehte sich um. Das Bein lag auf dem blutigen Gras und zuckte unkontrolliert.
    In diesem Augenblick schnitt Lawrence mit der Fissionsklinge das zweite Hinterbein ab. Blut zischte und verdampfte, wo es mit der gelb strahlenden Klinge in Berührung kam. Mananis Beine fühlten sich an, als wären sie mit eisigen Druckverbänden abgebunden worden. Er fiel wie ein Stein auf den Hintern, und der Atem entwich zischend zwischen ausgetrockneten Lippen hindurch. Seine Oberschenkelmuskeln zuckten unkontrolliert.
    Die Fissionsklinge durchdrang Vorix’ linken Kiefer und zertrennte Muskeln, Knochen und Sehnen ohne Unterschied. Die Spitze kam hinten im Rachen des Hundes hervor und durchtrennte einen Großteil der Zunge.
    Manani fing an zu röcheln. Er hatte plötzlich Mühe zu atmen. Sein ganzer Körper zuckte und schüttelte sich wild. Er erbrach sich kraftlos in seinen schwarzen Bart.
    Vorix stieß zwischen ruinierten Kiefern hindurch ein gequältes Winseln aus. Blaßgelbe Augen rollten im Kopf, glasig vor Schmerz, auf der Suche nach seinem Peiniger. Lawrence hieb nach jedem der beiden Vorderbeine und durchtrennte sie glatt an den Knien. Der Hund besaß nur noch Stümpfe.
    Ganz am Ende eines dunklen, undeutlichen Tunnels sah Manani den jungen Zettdee, der sich vor dem Hund aufbaute. Er spuckte auf Vorix’ stumpfe Schnauze. »Jetzt bist du nicht mehr so verdammt überheblich, was?« brüllte er den Hund an. Manani verstand ihn kaum. Seine Stimme klang, als käme sie aus einem tiefen felsigen Schacht. »Hast du keine Lust, noch ein bißchen Verfolgungsjagd zu spielen, Hündchen?« Lawrence hüpfte spöttisch vor dem Tier umher und lachte dabei. Vorix’ Beinstümpfe trommelten in einer fieberhaften Parodie von Laufen gegen den Boden. Der Anblick verursachte bei Lawrence einen weiteren Lachanfall. »Komm, wir gehen Gassi, Vorix. Gassi, gassi!«
    Manani stöhnte in hilfloser Wut. Das Affinitätsband wurde schwächer, und die schmerzüberfrachteten Gedanken des Hundes hingen nur noch an einem dünnen Faden. Er spuckte die Galle aus, die sich in seinem Mund gesammelt hatte.
    »Ich weiß, daß du mich hören kannst, Manani, du dreckiger Wichser!« rief Lawrence. »Und ich hoffe wirklich, dein Herz blutet dir aus. Ich werde deinen Schoßhund nicht töten, ganz bestimmt nicht. Das hat er nicht verdient. Nein, ich lasse ihn hier liegen, in seiner eigenen Pisse und Scheiße und seinem eigenen Blut. Auf diese Weise kannst du die ganze Zeit spüren, wie er Stück für Stück stirbt, ganz gleich, wie lange es dauert. Das gefällt mir, weil ich weiß, wie sehr du diesen Hund geliebt hast. Gottes Bruder rächt sich immer an

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