Armageddon 01 - Die unbekannte Macht
heraushängen ließ.
Gegen Mitte des Nachmittags hatte Quinn entschieden, daß die Skibbows und die Kavas bei seiner nächsten Schwarzen Messe Hauptrollen spielen würden.
Sie hatten die langen Pfähle, die sie am Morgen geschnitten hatten, auf dem Gras in Position gelegt und auf diese Weise ein fünfunddreißig mal fünfunddreißig Meter großes Quadrat neben der bereits existierenden Umzäunung abgesteckt. Quinn und Jackson Gael arbeiteten gemeinsam und wechselten sich darin ab, die Pfosten aufzurichten und in den Boden zu hämmern. Die anderen vier Zettdees der Arbeitsgruppe waren damit beschäftigt, hinter ihnen die horizontalen Querbalken festzunageln. Sie hatten eine Seite des Zauns bereits fertig und waren beim dritten Pfosten der zweiten Seite. Es hatte zwischendurch angefangen zu regnen, doch Kava hatte sie weiterarbeiten lassen.
»Dieser Bastard!« fluchte Jackson Gael, während er ein weiteres Mal mit dem Vorschlaghammer ausholte. Der Pfosten erzitterte und senkte sich drei weitere Zentimeter in den Boden. »Er will unbedingt bis heute abend damit fertig werden, um Gerald zu zeigen, was für ein braver kleiner Junge er gewesen ist. Das bedeutet, daß wir im Dunkeln zurückmarschieren dürfen.«
»Mach dir deswegen keine Gedanken«, sagte Quinn. Er kniete am Boden und hielt den Pfosten aus schwarzem Mayope mit beiden Händen fest.
Das Holz war naß und schlüpfrig und gar nicht einfach zu halten.
»Dieser verdammte Regen macht alles so glitschig«, brummte Jackson. »Unfälle passieren schnell, und wenn dir hier auf diesem Planeten ein Mißgeschick passiert, dann wirst du es nicht mehr los. Dieser versoffene alte Furz von einem Priester kann Scheiße nicht von Innereien unterscheiden.« Der Vorschlaghammer krachte erneut auf den Pfosten.
»Beruhige dich wieder. Ich habe nachgedacht. Diese Ranch wäre ein gutes Ziel für uns.«
»Ja. Weißt du, was mir wirklich auf den Sack geht? Frank steigt jede Nacht mit dieser Paula in die Kiste. Ich meine, sie hat zwar nicht die gleichen Titten wie Marie, aber bei Gottes Bruder, jede Nacht!«
»Kannst du vielleicht einmal für eine verdammte Minute aufhören, mit dem Schwanz zu denken? Ich lasse dich mit Rachel ins Bett, oder vielleicht nicht? Das ist genausogut wie mit einem von unseren Mädchen.«
»Ja, schon gut. Danke, Quinn. Tut mir leid, Mann.«
»In Ordnung, wir überlegen jetzt, wen wir hier haben wollen und wann wir am besten anfangen.«
Jackson zog die Stoffetzen straff, die er sich um die Hände gewickelt hatte, um den Griff des Vorschlaghammers besser unter Kontrolle zu haben. »Tony vielleicht. Er kommt ziemlich gut mit den Wichsern im Dorf zurecht. Ich denke, wir sollten ihn daran erinnern, wem gegenüber er loyal zu sein hat.«
»Könnte sein.«
Jackson schwang den Hammer ein weiteres Mal.
Quinn erhaschte aus den Augenwinkeln eine Bewegung auf der weiten grasbestandenen Ebene in Richtung der schmalen dunkelgrünen Linie, wo der Dschungel anfing. »Halt, warte mal.« Er aktivierte sein Retinaimplantat und stellte es auf höchste Vergrößerung. Die rennende Gestalt löste sich auf. »Das ist Lawrence. Gottes Bruder, er sieht halbtot aus!« Quinn suchte das Land hinter dem Jungen ab, suchte nach einem verfolgenden Sayce oder einem Kroklion. Irgend etwas mußte ihm eine höllische Angst einjagen, daß er so um sein Leben rannte. »Los, komm mit!« Er lief dem stolpernden Teenager entgegen.
Jackson ließ den Vorschlaghammer fallen und folgte Quinn.
Frank Kava war gerade damit beschäftigt, die Entfernung zwischen den Pfosten auszumessen, um sie im richtigen Abstand für die Zettdees auszulegen. Nicht, daß diese faulen Mistkerle meine Bemühungen zu schätzen wissen, dachte er. Man mußte sie ununterbrochen beaufsichtigen, und sie zeigten keinerlei Initiative. Alles mußte man ihnen erklären. Kava war fest überzeugt, daß die meisten von ihnen geistig zurückgeblieben waren. Ihre dumpfe Einsilbigkeit war ein unübersehbarer Hinweis darauf.
Kava stützte sich auf seinen Spaten und riß ein paar klumpige Grasbüschel aus. Diese neue Palisade würde eine sehr nützliche Erweiterung der Ranch sein. Die ursprüngliche war längst überfüllt, jetzt, nachdem die Tiere langsam ausgewachsen waren. Bald schon würden sie den zusätzlichen Raum für die zweite Generation dringend benötigen. Die Schafe waren soweit, daß sie in wenigen Monaten künstlich befruchtet werden konnten.
Frank hatte anfangs seine Zweifel gehabt, ob es richtig war, nach
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