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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Lalonde auszuwandern, doch inzwischen mußte er zugestehen, daß es die beste Entscheidung war, die er in seinem ganzen bisherigen Leben gefällt hatte. Ein Mann konnte sich jeden Abend zurücklehnen und auf das sehen, was er am Tag geleistet hatte. Es war ein überwältigendes Gefühl.
    Und dann war da auch noch Paula. Sie hatte noch kein Wort gesagt, aber Frank hatte so seine Vermutungen. Sie sah in letzter Zeit so vital aus.
    Die Geräusche ließen ihn aufblicken – irgend etwas stimmte nicht. Vier der Zettdees waren noch immer damit beschäftigt, die horizontalen Bohlen anzunageln … aber der Vorschlaghammer wurde nicht mehr benutzt. Frank fluchte leise vor sich hin. Quinn Dexter und sein treuer Hund Jackson Gael waren bereits hundert Meter weit weg. Sie rannten durch das Gras auf den Dschungel zu. Unglaublich! Frank formte die Hände zu einem Trichter vor dem Mund und brüllte ihnen hinterher, aber entweder hörten sie ihn nicht, oder sie ignorierten ihn einfach. Wahrscheinlich letzteres, wie er die Mistkerle kannte.
    Dann sah er die rennende Gestalt, bemerkte die unregelmäßig stolpernden Schritte eines Verzweifelten, der sich mit letzter Kraft auf den Beinen hielt. Während Frank noch hinsah, fiel die Gestalt plötzlich mit wild rudernden Armen hin. Dexter und Gael rannten noch schneller. Stirnrunzelnd machte sich Kava daran, den beiden Zettdees zu folgen.
    Stimmen führten Kava die letzten zwanzig Meter. Alle drei hatten sich in das magere Gras geduckt.
    Der dritte Mann war ein weiterer Zettdee. Der junge Bursche, Lawrence Dillon.
    Er lag auf dem Rücken und hechelte wie von Sinnen, während er mit sich überschlagender, angsterfüllter Stimme auf die beiden anderen einredete. Seine Füße waren eine einzige blutige Masse. Dexter und Gael knieten neben ihm.
    »Was geht hier vor?« herrschte Frank sie an.
    Dexter warf ihm über die Schulter einen Blick zu. »Schnapp ihn dir«, sagte er gelassen.
    Frank wich einen Schritt zurück, als Jackson Gael aufsprang. »Halt, wartet …!«
     
    Paula und Loren hielten sich im Wohnzimmer des Anwesens auf und warteten darauf, daß ihre frisch zubereitete Elwisie-Marmelade endlich anfing zu kochen. Elwisie waren die eßbaren Früchte einer auf Lalonde heimischen Pflanze, dunkel-purpurne Kirschen von zehn Zentimetern Durchmesser. Am Rand des Dschungels wuchs ein ganzer Hain der kleinen, schrumpeligen Bäume; sie hatten den ganzen Vortag geerntet. Zucker gestaltete sich zum Hauptproblem: Mehrere Siedler bauten Zuckerrohr an, doch die wenigen Kilogramm, die sie bisher getauscht hatten, waren nicht von sonderlich hoher Qualität.
    Aber das wird sich bald ändern, dachte Loren. Alles in Aberdale änderte sich nach und nach zum Besseren hin. Das war ein Teil dessen, was das Leben hier zu einer so großen Freude machte.
    Paula nahm die Tonkrüge aus dem Ofen, wo sie vorgewärmt worden waren.
    »Es könnte noch eine Minute vertragen«, sagte Loren. Sie rührte die Mischung langsam um, die in dem großen Kessel vor sich hin blubberte.
    Paula setzte das Tablett mit den Krügen ab und blickte durch die offene Tür nach draußen. Eine Gruppe von Leuten näherte sich vom Rand der Palisaden her. Jackson Gael trug jemanden in den Armen, einen Teenager, dessen Füße stark bluteten. Zwei andere Zettdees hatten die unverwechselbare Gestalt Frank Kavas zwischen sich.
    »Mutter!« Paula rannte aus der Tür.
    Franks Gesicht sah fürchterlich aus. Seine Nase war fast platt, die Lippen aufgeplatzt, Augen und Wangen geschwollen und blutig. Er stöhnte schwach.
    »O mein Gott!« Paula schlug die Hände vor das Gesicht. »Was ist mit ihm geschehen?«
    »Wir haben ihn verprügelt«, antwortete Quinn.
    Loren Skibbow hätte es fast geschafft. An Quinn Dexter war etwas, das ihr schon immer ein unbehagliches Gefühl in seiner Nähe vermittelt hatte, und der Anblick Franks hatte ihre inneren Alarmglocken laut zum Schrillen gebracht. Ohne zu zögern wandte sie sich ab und rannte in das Haus zurück. Die Jagdflinten hingen alle im Wohnzimmer an einer Wand. Fünf Stück, für jeden Bewohner der Ranch einer. Gerald hatte seinen Laser am Morgen mitgenommen. Loren griff nach der nächstbesten Waffe, die normalerweise von Marie benutzt wurde.
    Quinn boxte sie in die Nieren. Der Schlag warf sie gegen die Wand. Sie prallte zurück, und Quinn trat ihr von hinten in die Kniekehle. Sie brach zusammen und stöhnte vor Schmerz. Der Jagdlaser polterte neben ihr auf den grob gezimmerten Boden.
    »Die nehme ich. Danke

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