Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Geräusch vom Lager. Yuri war erstaunt, wie dunkel es hier im Dschungel war. Kaum ein Sonnenstrahl drang bis in Bodennähe vor. Als er seine Hände betrachtete, stellte er fest, daß sie tiefgrün schimmerten. Die zinnoberrote Jacke, die man ihm zum Schutz vor dem Gestrüpp und den Dornen gegeben hatte, sah pechschwarz aus. Der Dschungel in der Umgebung von Durringham war nichts im Vergleich zu dem hier. Es war ein gezähmter Dschungel, erkannte Yuri, mit ausgetrampelten Pfaden und großen, weit auseinander stehenden Bäumen, die mit dünnen, farbenfrohen Ranken überwachsen waren. Hier gab es keine Pfade. Äste sprossen in jeder Höhe aus den Stämmen, und die Ranken wanden sich kreuz und quer von einem Baum zum anderen. Klebriger, schleimiger Moder bedeckte jedes Blatt bis zu einer Höhe von drei Metern über dem Boden.
    Die Kundschafter teilten sich in Zweiergruppen und schwärmten aus. Man wollte sich Klarheit über die unmittelbare Umgebung bis in eine Entfernung von fünfhundert Metern vom Lager verschaffen und dabei nach eventuellen Überlebenden von der Nassier suchen – und sich gleichzeitig davon überzeugen, daß keine Feinde in der Nähe des Lagers lauerten.
    »Das ist absolut dämlich!« schimpfte Mansing, nachdem sie fünfzig Meter weit gekommen waren. Er ging voran und bahnte mit seiner Fissionsmachete einen Weg durch das Gewirr aus Ästen und Ranken. »Ich könnte dich nicht einmal dann sehen, wenn du drei Meter von mir weg wärst.«
    »Vielleicht wird der Dschungel gleich ein wenig heller?« schlug Yuri vor.
    Mansing schlug mißmutig nach einem weiteren Ast. »Du verrätst schon wieder dein Alter, mein Sohn«, sagte er. »Nur die ganz Jungen, Unerfahrenen sind so hemmungslose Optimisten.«
    Sie wechselten sich damit ab, einen Weg durch den Dschungel zu hacken. Selbst mit den Fissionsklingen bedeutete es harte, schweißtreibende Arbeit. Randolf sprang hinter ihnen drein und drückte sich zwischendurch immer wieder gegen Yuris Beine.
    Nach Mansings Positionsrechner waren sie bereits dreihundert Meter tief in den Dschungel vorgedrungen, als der Sayce plötzlich mit hoch aufgerichtetem Kopf erstarrte und prüfend die feuchte Luft einsog. Die Spezies besaß nicht den gleichen Geruchssinn wie ein terrestrischer Hund, aber Sayce waren in ihrem eigenen Land, dem Dschungel, nichtsdestotrotz exzellente Jäger.
    »Leeeuute«, grunzte Randolf.
    »In welche Richtung?« erkundigte sich Yuri.
    »Dorrrrt.« Der Sayce deutete mit dem Kopf in Richtung der abgetrennten Äste, die den Weg markierten. Dann blickte er wieder zu Yuri. »Dorrrrt.«
    »Kann man seiner Nase vertrauen?« fragte Mansing skeptisch.
    »So sicher wie die Hölle«, antwortete Yuri. Der Zweifel verletzte ihn. »Wie weit, Randolf?«
    »Naaahhh.«
    »In Ordnung«, sagte Mansing und machte sich daran, in der Richtung auf den Dschungel einzuhacken, die der Sayce angedeutet hatte.
    Zwei Minuten schweißtreibender Arbeit später hörten sie die Stimmen. Hohe, helle Stimmen. Weibliche Stimmen. Eine davon lachte laut.
    Mansing war so sehr in seine Arbeit vertieft, die schwere Machete in endlosem Rhythmus zu schwingen, daß er fast kopfüber in den Bach gefallen wäre, als die Schlingpflanzen vor ihm abrupt endeten. Yuri packte ihn am Jackenkragen und hinderte ihn daran, den kleinen grasbewachsenen Abhang hinunterzurutschen. Dann starrten beide voller Staunen auf die Szene, die sich ihren Augen darbot.
    Sonnenlicht strömte durch eine Lücke in den Bäumen und schwebte über dem Wasser wie dünner goldener Nebel. Der Bach weitete sich zu einem von Felsen umringten Pool mit einem Durchmesser von vielleicht fünfzehn Metern. Schlingpflanzen mit riesigen orangefarbenen Blüten hingen wie Vorhänge von der anderen Seite des Ufers herab. Winzige türkisblaue und gelbe Vögel flatterten durch die Luft. Es war ein Anblick wie aus der griechischen Mythologie. Sieben nackte Mädchen badeten im Pool. Sie waren zwischen fünfzehn und fünfundzwanzig Jahre alt und ausnahmslos schlank und langgliedrig. Ihre gebräunte Haut glänzte in der Sonne. Am Ufer lagen weiße Gewänder auf den schwarzen Felsen ausgebreitet.
    »Neeinnn!« ächzte Randolf. »Schlllecchhhht.«
    »Unsinn«, widersprach Yuri.
    Die Mädchen erblickten die beiden Männer und kreischten vergnügt. Sie winkten und lachten.
    Yuri schulterte sein Lasergewehr und grinste lüstern beim Anblick der sieben Paar nasser, nackter, tanzender Brüste.
    »Verdammt und zugenäht!« fluchte Mansing überrascht.
    Yuri

Weitere Kostenlose Bücher