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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schiffsaufbauten, die alles mitriß, was ihr in den Weg kam. Trümmerstücke wurden in den Himmel gewirbelt. Was zur Hölle war zu so etwas imstande? Irgendeine Art übellauniges Wasserungeheuer, das sich bisher unten am Flußbett verborgen gehalten hatte? Noch während die Phantasie in ihr erwachte, wußte sie, daß es nicht die wirkliche Antwort war. Aber sie wußte mit einemmal, was das plötzliche brüllende Geräusch hinter ihr zu bedeuten hatte. Das Wissen ließ ihre letzten Kräfte schwinden. Wenn das Wasser erst den Kesselraum erreicht hatte …
    Der Bug der Nassier wurde aus dem Wasser gehoben, und das Achterdeck tauchte unter. Die Aufbauten stürzten in sich zusammen, und große Trümmerstücke wurden von dem gewaltigen Wasserstrahl beiseite geschleudert. Dutzende von Menschen wurden mit hilflos rudernden Armen und Beinen ins Wasser gerissen. In ihrer Vorstellung konnte Rosemary die Schreie der Leute hören.
    Die Schaufelraddampfer waren einfach zu überfüllt. Es gab zu viele Menschen an Bord. Colin Rexrew hatte bereits die Anzahl der Passagiere erhöht, die sie bei jeder Tour den Fluß hinauf transportieren mußten, und sich geweigert, auf die Warnungen zu hören, die von der Abordnung der Flußschiffskapitäne vorgebracht worden waren. Und dann hatte er ihnen zu allem Übel auch noch seinen verdammten Sheriffstrupp aufgehalst.
    Wenn ich jemals nach Durringham zurückkehre, dann bist du ein toter Mann, Rexrew, schwor sie sich. Du hast uns nicht nur im Stich gelassen, du hast uns in das sichere Verderben geschickt.
    Dann neigte sich die Nassier zur Seite. Schneller und schneller rollte sie nach Steuerbord über. Die Wasserfontäne verschwand, als das Schiff kieloben trieb. Rosemary erblickte ein riesiges Loch mittschiffs im Rumpf. In diesem Augenblick mußte das Wasser den Kesselraum erreicht haben. Ein massiver Ausbruch von weißem Wasserdampf verhüllte das gesamte Heck und breitete sich über den Fluß hinweg aus. Gnadenvoll verhüllte er die letzte Szene im Sterben der Nassier. Der Bug der Swithland war nur noch fünfzehn Meter von der dichten Wand aus Bäumen und Schlingpflanzen entfernt, die bis ans Wasser reichte. Rosemary hörte, wie die Gewalt ihres eigenen teuflischen Geysirs abnahm. Sie kämpfte mit dem Ruder, um das Schiff auf Kurs zu halten. Die Wassertiefe nahm jetzt rapide ab, und der Massedetektor gab ein hektisches warnendes Heulen von sich. Fünf Meter Tiefe. Vier. Drei. Acht Meter von den langen, blütenübersäten Ranken, die im Wasser trieben, berührte das Schiff den Grund. Die gewaltige Masse der Swithland trieb sie weiter voran, ließ sie durch den dichten, schwarzen Bodenschlamm gleiten. Blasen aus faulig riechenden Schwefelgasen brodelten rings um den Rumpf. Der Geysir war vollständig erstorben. Einen Augenblick lang herrschte absolute, beinahe traumartige Stille, dann prallte die Swithland endgültig auf das Ufer.
    Genau voraus erblickte Rosemary einen riesigen Qualtook-Baum; einer der dicken Äste befand sich auf gleicher Höhe mit der Brücke ihres sterbenden Schiffs. Hastig duckte sie sich …
    … der Aufprall warf Yuri Wilkin genau in dem Augenblick wieder auf den Bauch, als er aufzustehen versuchte. Er prallte heftig mit der Nase auf die Planken und schmeckte warmes Blut. Das Schiff gab scheußlich knirschende Geräusche von sich, als es das Gewirr der Vegetation am Ufer durchpflügte. Lange Ranken peitschten mit der Brutalität von Bullenpeitschen durch die Luft. Er drückte sich so dicht an den Decksboden, als wollte er sich darin vergraben, als sie nur Zentimeter über seinen Kopf hinweg fegten.
    Der stumpfe Bug der Swithland rammte das Ufer und sprang in die Höhe, um gute zehn Meter weiter über den dunkelroten sandigen Grund zu rutschen. Schließlich kam das Schaufelradschiff zum Halten. Das Vorderdeck war stark mitgenommen, der Bug zerrissen, und der Qualtook-Baum stand auf Höhe der Aufbauten.
    Schreie und Weinen wichen dumpfem Stöhnen und schrillen Hilferufen. Yuri riskierte einen Blick in die Runde. Der Dschungel hatte die gesamte vordere Hälfte der Swithland eingehüllt. Die Aufbauten sahen aus, als könnten sie jeden Augenblick zusammenbrechen. Sie waren ganz schief. Tonnen von Vegetation drückten gegen die Vorderseite. Yuri zitterte unkontrolliert am ganzen Leib. Er wollte zurück nach Hause, nach Durringham, wo er mit Randolf Spazierengehen und mit seinen Freunden Fußball spielen konnte. Er gehörte einfach nicht hierher in diesen Dschungel.
    »Alles in

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