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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Barkeeper mit einem warnenden Blick, dann gab er seiner Mannschaft mit dem Kopf einen Wink, nach draußen zu verschwinden. »Warum haben wir gekämpft, Hasan, eh? Vielleicht solltest du dir zuerst über die Antwort im klaren sein. Die Gendarmes fragen dich ganz bestimmt nach dem Grund.«
    Erick trat aus dem Felsentunnel, der das Catalina mit dem Rest der vertikalen Korridore und Aufzüge und Hallen der Stadt verband und stützte einen weißgesichtigen, humpelnden Desmond Lafoe.
    »Lauf nur weg und versteck dich, Duchamp!« echote Hasan Rawands Stimme hinter ihnen her. »Und du auch, Mörder! Aber dieses Universum ist klein, vergeßt das nicht!«
     
    Eine echte Nacht mit richtiger Dunkelheit und majestätisch blinkenden Sternen war über Cricklade hereingebrochen und wieder gewichen. Es hatte weniger als acht Minuten gedauert, bevor die rote Hölle des Duchess-Tages begonnen hatte, und selbst diese acht Minuten waren nicht wirklich dunkel gewesen. Der Ring aus Raumschiffen in ihrem niedrigen Orbit hatte einen atemberaubenden Anblick geboten und den gesamten wolkenlosen nördlichen Himmel mit seinem Funkeln dominiert. Joshua war nach einem aus fünf Gängen bestehenden Nachtmahl zusammen mit der Kavanagh-Familie nach draußen auf den Balkon des Herrenhauses getreten, um die Himmelsbrücke zu sehen. Louise hatte ein cremefarbenes Kleid mit einem hautengen Oberteil getragen, das unter dem kometenartigen blaßblauen Licht sehr lebendig gewirkt hatte. Die Aufmerksamkeit, die sie ihm im Verlauf des Abendessens gewidmet hatte, war schon fast peinlich gewesen – genauso unangenehm wie die unverhohlene Feindseligkeit, mit der William Elphinstone ihm gegenübertrat. Joshua freute sich darüber, daß Louise ihn am nächsten Tag über das Gut und die Ländereien führen wollte. Grant Kavanagh hatte sich begeistert über die Idee geäußert, nachdem das Thema zur Sprache gebracht worden war. Joshua konnte sich ohne Zuhilfenahme seiner neuralen Nanonik nicht erinnern, wer eigentlich als erster davon geredet hatte.
    An seiner Zimmertür ertönte ein leises Klopfen, und sie wurde geöffnet, bevor er etwas sagen konnte. Hatte er denn nicht den Schlüssel herumgedreht?
    Er rollte sich im Bett herum, wo er gelegen und auf den Holoschirm mit seinen unglaublich langweiligen Dramen gestarrt hatte. Auf Norfolk war alles gesetzt; niemand fluchte, niemand prügelte sich, und selbst das eine Nachrichtenprogramm, das er eine Zeitlang angesehen hatte, war todlangweilig gewesen. Lediglich ein paar kurze Sätze über die besuchenden Raumschiffe im Orbit und kein Sterbenswort über die Politik der Konföderation.
    Marjorie Kavanagh schlüpfte in Joshuas Zimmer. Sie lächelte und hielt einen Nachschlüssel hoch. »Haben Sie vielleicht Angst vor Geistern, die in der Nacht umherspuken und an Zimmertüren klopfen?«
    Er grunzte bestürzt und ließ sich auf das Bett zurückfallen.
    Sie hatten sich erst unmittelbar vor dem Abendessen kennengelernt, bei einem formellen Aperitif im großen Salon des Hauses. Wenn der Spruch nicht so unglaublich alt und abgedroschen geklungen hätte, würde Joshua gesagt haben: »Louise hat mir verschwiegen, daß sie eine ältere Schwester besitzt.« Marjorie Kavanagh war um einiges jünger als Grant. Sie besaß dichtes, rabenschwarzes Haar und eine Figur, die ahnen ließ, daß Louise noch einiges an Entwicklung vor sich hatte. Bei logischem Nachdenken hätte er eigentlich wissen müssen, daß jemand, der so reich und aristokratisch war wie Grant Kavanagh, mit einer wunderschönen jungen Frau verheiratet war, ganz besonders auf einer Welt, auf der gesellschaftlicher Status alles bedeutete. Aber Marjorie war auch kokett, was ihren Ehemann über alle Maßen zu amüsieren schien, insbesondere, da sie ihre neckischen Anspielungen ablieferte, während sie an seiner Seite stand und er sie im Arm hielt. Joshua lachte nicht; er wußte im Gegensatz zu Grant, daß sie es ernst meinte.
    Marjorie kam heran und trat neben Joshuas Bett. Sie blickte auf ihn herab. Sie trug einen langen, blauen Seidenschlafrock, der in der Taille locker von einem Gürtel zusammengehalten wurde. Die schweren Vorhänge waren gegen das rote Licht von Duchess zugezogen, doch Joshua sah genug von Marjories Dekollete, um zu wissen, daß sie nichts darunter anhatte.
    »Äh …«, sagte er.
    »Kannst du nicht schlafen? Beschäftigt dich vielleicht irgend etwas in Gedanken … oder weiter südlich davon?« fragte sie kokett und blickte geradewegs auf seinen

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