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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Herausforderung. Wie der Geist, so der Körper, wie der Gedanke, so die Tat.
    – FREUT EUCH MIT UNS, instruierte er seine Kinder.
    Ihre Hälse schwangen herum, und ihre Köpfe tanzten in verzaubernder Unreife. – SORGE. FURCHT VERSAGEN. TODESESSENZ TRIUMPH.
    – ERINNERT LEHREN WESENSMEISTER, ermahnte er sie. – LAYMIL SPEZIES ENDEN MUSS. WISSEN BRINGEN ERFÜLLUNG GEBURTSRECHT. EXTERNE ERREGUNG STETS STARK. ERINNERT WISSEN. GLAUBT WISSEN.
    – ZUSTIMMUNG.
    Hinter der Konstellation der Raummütter glitten die Schiffe vom Unimeron aus der Dunkelheit hervor: Sterne, die von der Macht der Todesessenz rot leuchteten und auf hellen Kometenschweifen ritten, den Abgasen der Fusionsantriebe.
    – WISSEN WAHRHEIT, sang ihnen der Chor der Raummütter entgegen. – AKZEPTIERT WISSEN GESCHENK. ZU EIGEN MACHT FREIHEIT.
    Sie wollten nicht. Das bösartige Licht wurde heller, je näher die Schiffe kamen, lautlos und tödlich.
    Die Laymil in den Raummüttern hoben die Köpfe in die Höhe und sangen einen letzten, triumphierenden Ton. Die Luft flirrte von seiner Kraft. Die Sonnenspitzen erloschen, und totale Dunkelheit fiel auf das Land.
    – ERINNERT STAERKE, ermahnte er seine Kinder. – STAERKE ZUSTANDEBRINGEN FINALE AUFGABE.
    – BESTAETIGUNG WESENSMEISTER SIEG.
    Die Entität der Raummutter schrie in das All hinaus, ein Puls aus Liebe, der das Zentrum eines jeden Bewußtseins durchdrang. Tief im Innern der Raummutter zuckten die Zellen ein letztes Mal, bevor sie aufbrachen und Risse durch den gesamten Polyp zogen.
    Die Wahrnehmungen endeten, doch die Dunkelheit blieb noch für eine ganze Weile. Schließlich öffnete Ione die Augen.
    »O mein Gott! Das war ihr einziger Ausweg! Und sie waren so zufrieden darüber! Jeder einzelne Laymil hat den Tod begrüßt! Sie haben erst gar nicht versucht zu fliehen; sie haben niemals gegen ihre Besessenen gekämpft. Sie haben sich wissentlich dem Jenseits überantwortet, um der Besessenheit zu entgehen.«
    »Nicht ganz, Ma’am«, widersprach Parker Higgens. »Diese letzten Augenblicke der Aufzeichnung enthalten ein paar sehr interessante Implikationen. Die Laymil betrachteten ihren Tod nicht als Niederlage, im Gegenteil. Sie zeigten eine enorme Entschlossenheit. Wir wissen inzwischen sehr genau, wie sie das Leben verehrt haben; unter keinen Umständen hätten sie sich und ihre Kinder geopfert, um ihren besessenen Artgenossen ein Schnippchen zu schlagen – denn das ist alles, was Selbstmord ist. Es gab eine beliebige Vielzahl von Möglichkeiten, die sie hätten erforschen können, bevor sie sich zu einer derart extremen Lösung entschlossen haben. Und doch wies der eine, dessen Aufzeichnung wir gesehen haben, ununterbrochen auf das Wissen und die Wahrheit hin, die er durch die Wesensmeister erfahren hat. Dieses Wissen ist der Schlüssel für die unglaubliche Leidenschaftlichkeit, mit der die Laymil den Freitod suchten. Meiner Meinung nach haben die Wesensmeister das Rätsel des Jenseits gelöst. Habe ich nicht recht, Lieria?«
    »Eine äußerst scharfsinnige Beobachtung, Direktor Higgens«, antwortete die Kiint durch ihren Prozessorblock. »Und eine Beobachtung, die das bestätigt, was Botschafter Poulor vor Ihrer Ratsversammlung geäußert hat. Die Lösung ist für jede Spezies einzigartig. Ich gehe doch wohl recht in der Annahme, daß die Menschheit nicht den kollektiven Selbstmord als Lösung ihrer Probleme sieht?«
    Parker Higgens starrte das mächtige Xeno-Wesen sichtlich verärgert an. »Dahinter hat mehr als banaler kollektiver Selbstmord gesteckt. Es war ein Sieg. Sie haben gewonnen. Welches Wissen sie auch immer mit sich getragen haben, es hat bedeutet, daß sie sich nicht länger vor dem Jenseits fürchten mußten.«
    »Ja.«
    »Und Sie wissen, was es war.«
    »Seien Sie unseres Mitgefühls versichert. Wir werden Ihnen helfen, soweit es in unseren Kräften steht.«
    »Verdammt! Wie können Sie es wagen, uns zu Ihren Studienobjekten zu machen? Wir sind keine Versuchskaninchen! Wir sind denkende Wesen, wir haben Gefühle, und wir haben Ängste. Wie ist es mit Ihrer Rasse bestellt? Gibt es bei Ihnen keine Ethik?«
    Ione stand hinter dem zitternden Direktor und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.
    »Ich bin mir sehr wohl bewußt, was Sie sind, Direktor Higgens«, sagte Lieria. »Und ich kann Ihr Unbehagen nachvollziehen. Aber ich kann nur wiederholen, daß die Antwort auf Ihr Problem bei Ihrer Rasse zu suchen ist, nicht bei uns.«
    »Danke sehr, Parker«, sagte Ione. »Ich

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