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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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daß die Organisation Amstadt und Kursk erobert hatte. Es war keine wirkliche Neuigkeit, obwohl die Nachricht mit dieser Pressekonferenz offiziell wurde.
    Drama und Eindruck, das war der wirkliche Grund dahinter. Also saß Al an seinem langen Tisch mit seinen unangemessenen Blumenvasen; Luigi Baismao zur einen, zwei Raumschiffskommandanten zur anderen Seite.
    Er berichtete den Reportern, wie leicht es gewesen war, Arnstadts strategisches Verteidigungsnetzwerk zu durchbrechen und wie begierig die Bevölkerung gewesen war, die Organisation als neue Regierung anzuerkennen, nachdem erst »eine minimale Anzahl« von Beamten in Schlüsselpositionen besessen gewesen war. Und wie die Ökonomie des Sternensystems reagiert hatte.
    »Haben Sie Antimaterie eingesetzt, Al?« fragte Gus Remar. Er war ein inzwischen erfahrener Veteran im Umgang mit der Organisation, und er meinte zu wissen, welche Freiheiten er sich nehmen konnte. Capone besaß einen schrägen Sinn für Humor; niemand wurde bestraft, indem er versuchte, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Lediglich offene und direkte Opposition wurde nicht toleriert.
    »Das ist vielleicht eine dämliche Frage, Freund«, erwiderte Al lächelnd. »Warum mußt du das wissen? Wir haben jede Menge interessanteren Stoff, beispielsweise wie die Organisation alle möglichen medizinischen Probleme löst, die von den Nicht-Besessenen an unsere Lieutenants herangetragen werden. Ihr Jungs seht immer nur auf das Schlechte. Es ist eine gottverdammte Zwangsneurose, wißt ihr das?«
    »Antimaterie ist für die Konföderation der allergrößte Schrecken, Al. Die Menschen sind interessiert, was an den Gerüchten dran ist. Einige der Schiffsbesatzungen erzählen, sie hätten antimateriegetriebene Kombatwespen abgefeuert. Und die Industriestationen von New California stellen Antimaterie-Rückhaltekammern her. Haben Sie eine Antimateriestation, Al?«
    Leroy Octavius, der hinter Al stand, beugte sich vor und flüsterte seinem Boß etwas ins Ohr. Capones versteinertes Gesicht hellte sich auf. »Ich kann weder bestätigen noch dementieren, daß die Organisation Zugriff auf Superwaffen besitzt.«
    Es hinderte sie nicht daran, wieder und wieder zu fragen. Die Pressekonferenz entglitt seiner Kontrolle. Er fand keine Gelegenheit, die Erklärung zu verlesen, die Leroy vorgefertigt hatte, welchen medizinischen Segen die Organisation für die Bevölkerung bedeutete und wie sie auf Arnstadt die Nahrungsmittelknappheit überwunden hatten, die normalerweise von anderen Welten bekannt war, die von Besessenen übernommen worden waren.
    Als er gegen Ende der Konferenz gefragt wurde, ob er eine weitere Invasion plane, grollte Al nur: »Warten Sie’s ab«, dann erhob er sich brüsk und ging hinaus.
    »Keine Sorge, Al«, beeilte sich Leroy zu versichern, als sie im Aufzug hinunter in das Foyer des Hotels fuhren. »Wir werden die gesamte Pressekonferenz zensieren.«
    »Diese Mistkerle sollten ein wenig mehr gottverdammten Respekt zeigen«, knurrte Al. »Wenn ich nicht gewesen wäre, wären sie längst besessen und in ihren eigenen Köpfen gefangen. Diese Bastarde hätten nicht den Hauch einer Chance gehabt.«
    »Möchtest du vielleicht, daß wir uns ein wenig um sie kümmern?« erkundigte sich Bernard Allsop.
    »Nein. Das wäre das Dümmste, das wir tun können. Die Nachrichtenagenturen der Konföderation nehmen unsere Berichte nur aus einem einzigen Grund an, weil sie nicht von Besessenen stammen.« Al mochte es nicht, wenn Bernard Allsop versuchte, den harten Burschen zu spielen und seine Loyalität zu demonstrieren.
    Vielleicht sollte ich ihn erledigen. Er wird lästig wie Schmerzen im Arsch.
    Aber es war nicht mehr so einfach heutzutage, jemanden zu erledigen.
    Sie kehrten einfach in einem anderen Körper zurück und trugen einen Haß in sich, der so groß war wie der Mount Washington.
    Verdammt. Diese verfluchten Probleme wollten einfach nicht weniger werden.
     
    Die Aufzugtüren öffneten sich im Untergeschoß des Hotels, einer fensterlosen Etage, die ganz von Lebenserhaltungsmaschinerie eingenommen wurde, großen Pumpen und von Kondensation feuchten Tanks. In der Mitte hatte man einen Boxring aufgebaut, umgeben von den üblichen Paraphernalien eines Trainingsraums: Fitneßräder, Treppensteiger, Hanteln und Sandsäcken, mit einem Wort, Malones Gym.
    Wann immer er ein wenig Entspannung suchte, kam Al hierher. Daheim in Chicago war er ein Boxfan gewesen; damals war es ein gesellschaftliches Ereignis, die Kämpfe

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