Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist
gebracht wird.«
»Jesses!«
»Sie wollen, daß unsere Flotte ihnen dabei hilft. Falls wir Kolomna als unser nächstes Invasionsziel auswählen, sichern sie uns ihre vollste Unterstützung zu, solange du willst, Al. Jede Industriestation im gesamten System wird abgestellt, unsere Flotte zu unterstützen. Jedes gekaperte Raumschiff wird Truppen oder Waffen transportieren, und sie bringen die planetare Bevölkerung auf den Kurs der Organisation. Sie sagen, Sie wollen als deine Lieutenants arbeiten.«
Al fühlte sich geschmeichelt. Anscheinend war der Tag doch noch zu retten.
Die beiden Boxer im Ring schwitzten inzwischen stark. Gulo blutete aus dem Mund, Joeys linkes Auge war fast zugeschwollen. Die Zuschauer feuerten die beiden mit Pfiffen und Rufen an.
»Die Sache ist riskant«, sagte Luigi. »Kolomna ist die Heimatwelt des Leitenden Admirals Aleksandrovich. Er wird es wahrscheinlich nicht besonders freundlich aufnehmen. Ich an seiner Stelle wäre mächtig sauer. Außerdem sind wir immer noch nicht mit Hoi-Toi fertig.«
Al schaukelte auf seinem Stuhl vor und zurück. In seiner Hand materialisierte eine seiner Havannas. Sie brannte bereits. »Wegen diesem Admiral zerbreche ich mir nicht den Kopf. Nicht mit dem, was ich noch für ihn in petto habe. Können wir die Flotte vielleicht aufteilen und ein paar Schiffe nach Kolomna schicken?«
»Tut mir leid, Boß, aber das gehört zu den schlechten Nachrichten«, sagte Luigi. »Die Konföderation macht uns einen Haufen Scherereien im Arnstadt-System. Sie haben Voidhawks über den Polen positioniert, und die Bastarde werfen unsichtbare Bomben auf die Verteidigungsplattformen im Orbit. Wir verlieren jeden Tag eine ganze Wagenladung Ausrüstung. Die Nicht-Besessenen unten auf der Oberfläche wehren sich gegen unsere Leute, und das ziemlich verbissen. Die von uns eingesetzten neuen Lieutenants müssen zu massiven Druckmitteln greifen, um die Angelegenheit in den Griff zu kriegen. Das führt dazu, daß sie sich unabhängig fühlen, und wir müssen die Verteidigungsplattformen einsetzen, um sie zur Räson zu bringen. Aber weil die Konföderation unsere Plattformen eine nach der anderen aus dem All sprengt, müssen wir statt dessen Raumschiffe einsetzen, und sie sind genauso verwundbar.«
»Verdammte Scheiße, Luigi!« schäumte Al. »Willst du mir etwa sagen, daß wir verlieren?«
»Auf gar keinen Fall, Al!« protestierte Luigi indigniert. »Wir haben unsere eigenen Patrouillen über die Pole geschickt. Wir schlagen zurück, Al. Aber wir brauchen fünf oder sechs von unseren Schiffen, um einen einzigen von ihren gottverdammten Voidhawks zu blockieren.«
»Sie schaffen es, daß wir uns in einen Kleinkrieg verzetteln«, sagte Silvano Richmann. »Und das mit voller Absicht. Außerdem verlieren wir ständig Schiffe zwischen den besiedelten Asteroiden. Die Voidhawks starten Blitzangriffe, schießen ein Dutzend Kombatwespen ab und verschwinden wieder, bevor wir etwas dagegen unternehmen können. Es ist eine ganz beschissene Art zu kämpfen, Al. Nichts läuft mehr geradeheraus.«
»Moderne Navys sind genau für dieses Konzept des schnellen taktischen Angriffs entwickelt worden«, sagte Leroy. »Ihr Sinn ist es, auf breiter Front Schaden anzurichten, so daß der Verteidiger seine Kräfte strecken muß. Die Konföderation verwendet eine Guerilla-Taktik, um unsere Flotte zu zermürben.«
»Verdammte Feiglinge!« grollte Silvano.
»Es wird noch schlimmer werden«, warnte Leroy. »Jetzt, nachdem sie gesehen haben, wie effektiv diese Taktik gegen Arnstadt ist, werden sie auch hier damit anfangen. Die strategische Verteidigung von New California ist genauso empfindlich gegen ihre getarnten Minen. Unser einziger Vorteil ist, daß die Organisation den Planeten fest in der Hand hat. Wir brauchen nicht mehr die starken Druckmittel wie auf Arnstadt. Letzte Woche haben wir die Plattformen höchstens zehnmal einsetzen müssen.«
»Zwölfmal«, korrigierte Emmet. »Aber wir haben einen Großteil unserer industriellen Kapazität im Orbit. Ich würde die Stationen nur ungern verlieren. Die äußeren Asteroiden versorgen uns nicht annähernd mit den Mengen an Material, die wir eigentlich gebrauchen könnten. Die Produktion bleibt weit hinter den Kapazitäten der Anlagen zurück.«
»Das liegt daran, daß wir im Grunde genommen die gleichen Probleme haben wie die Delegationen aus den anderen Systemen«, sagte Leroy.
»Sprich weiter«, sagte Al düster. Er rollte die Zigarre geistesabwesend
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