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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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rauskommst.«
    Keine Antwort.
    »Ganz wie du meinst, Arschloch. Du hast gesehen, was mit Menschen geschieht, die ich nicht mag.«
     
    Den Rest des Tages verbrachte Quinn damit, die Befehle zu erteilen, die den unschuldigen Planeten tief unten in die Dunkelheit stürzen würden. Er hatte das Verteidigungsnetzwerk von New Georgia in seiner Gewalt. Es wäre ein leichtes für die Plattformen, die beiden noch verbliebenen Verteidigungsnetzwerke des Nyvan zu stören, zusammen mit den zahlreichen Beobachtungssatelliten der verschiedenen Nationen. Unter dem Schutzmantel seiner elektronischen Störmaßnahmen würden Raumflugzeuge unbeobachtet zur Oberfläche hinuntergleiten. In jeder Nation würde eine Gruppe von Besessenen vom Jesup landen. Und Nyvans antagonistischer Nationalismus würde verhindern, daß der Planet vereint auf die Bedrohung reagierte – die einzige Reaktion, die auch nur einen Hauch von Aussicht auf Erfolg bot.
    Die Besessenen würden Nyvan erobern, wahrscheinlich mit weniger Mühe als irgendeine andere Welt der Konföderation. Sie waren eine vereinte Macht, sie kannten weder Grenzen noch Schranken.
    Quinn wählte sorgfältig aus, wen er nach unten schickte. Zwei der Eifrigen in jedem Raumflugzeug, um sicherzustellen, daß sie den vorgegeben Bahnvektoren folgten und in der vorbestimmten Zone landeten. Der Rest gehörte zu der Sorte, die nur von Furcht und seiner Nähe bei der Stange gehalten wurden: Ungläubige. Es war Absicht. Sobald sie frei waren von seinem Bann, würden sie das tun, was sie immer taten. Sie würden so viele Menschen für die Possession öffnen, wie nur irgend möglich.
    Es störte ihn nicht, daß er nicht dabeisein und ihnen das Wort von Gottes Bruder bringen konnte, im Gegenteil. Norfolk hatte ihm bewiesen, daß es ein Fehler war. Bekehrung auf individueller Basis war impraktikabel, wenn es um die Bevölkerung eines ganzen Planeten ging.
    Quinns Pflicht – und die seiner Jünger – war die gleiche wie die aller Priester. Sie waren nur aus einem Grund da, um den Boden vorzubereiten, auf dem Gottes Bruder wandeln würde. Sie würden seine Tempel errichten und das Abendmahl vorbereiten.
    Die Raumflugzeuge waren nur die erste Hälfte des Plans. Quinn würde drei interplanetare Schiffe unter dem Befehl seiner treuesten Anhänger zu den drei verlassenen Asteroiden senden. Die wertlosen Felsen bildeten einen Eckstein in seinen Plänen, die Nacht über den Nyvan zu bringen.
     
    Es war nach Mitternacht, als Quinn in den Tunnel zurückkehrte. Diesmal war er allein. Bewegungslos stand er eine volle Minute unter dem gewölbten Eingang, für jeden frei und offen zu sehen. Dann hob er die Hand, und ein Blitz aus weißem Feuer jagte knisternd in das elektrische Kabel, das an der Decke entlang verlief. Sämtliche Lichtpaneele erloschen.
    »Und jetzt werden wir herausfinden, wer von uns der Meister der Dunkelheit ist«, rief er in die Schwärze. Er suchte allein mit seinem Verstand, während er weiterging. Der Felsen war ein substanzloser blaßgrauer Schlauch ringsum. Er war das einzige, was in einem leeren Universum existierte.
    Schwache Luftbewegungen zupften an seiner Robe. Ganz an der Grenze seiner Wahrnehmungsfähigkeit nahm ein winziges Summen an Lautstärke zu, ähnlich dem Babylon des Jenseits, aber viel, viel schwächer.
    Quinn verspürte keine Furcht, nicht einmal Neugierde angesichts der bloßen Existenz eines solchen fremdartigen Phänomens. Die Götter, die um das Herz des Universums und seiner Geschöpfe kämpften, waren Wesenheiten, die er niemals verstehen würde. Quinn hatte nichts außer seiner Kraft – und dem Wissen, daß er wußte, wer und was er war. Er würde niemals verzagen, ganz gleich, was geschah.
    »Jetzt hab’ ich euch, ihr Mistkerle«, flüsterte Quinn dem Stimmengewirr entgegen.
    Wie als Antwort wurde die Luft mit einemmal kälter und unruhiger. Quinn konzentrierte sich angestrengt und bemühte sich, seinen siebten Sinn auf die Luftströmungen selbst zu fokussieren. Es waren schwer zu fassende, hauchzarte Schleier, die sich seinem Tasten nur allzu leicht entzogen. Quinn ließ nicht locker, suchte nach den Stellen, wo Wärme aus den Gasmolekülen leckte.
    Als er tiefer in die komplizierten Energiewellen eintauchte, wurde es rings um ihn herum unmerklich heller, und hauchdünne Farbschleier tanzten über die Tunnelwände. Es war, als hätten sich die Moleküle der Atmosphäre selbst in gewaltige leere Klumpen verwandelt, die sich in hektischer Bewegung umeinander

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