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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Geschmack, der sich zu einem rasenden Heißhunger entwickelt hatte. Bonham hatte nicht erst überzeugt werden müssen, um Quinns Lehren willkommen zu heißen.
    »Ich hab’ einen der Wartungstypen gefragt, und er meint, es liegt daran, daß es in den Tunnels keine Belüftungskanäle gibt, die das Klima vernünftig regulieren. Es gibt alle möglichen seltsamen Luftströmungen.«
    Quinn war nicht zufrieden. Er war sicher, daß er eine fremde Person gespürt hatte. Ein mißmutiges Grunzen, und er setzte seinen Weg fort.
    Keine weiteren Seltsamkeiten warteten mehr auf ihn, bis er in der Höhle eingetroffen war, in der eines der Teams arbeitete. Es war eine fast runde Kammer mit flachem Boden, nicht besonders weit, eine Kreuzung zwischen sieben großen Tunnels. Ein einzelnes dickes Metallrohr ragte aus dem Apex der Kuppeldecke; es ratterte laut, und ein warmer trockener Wind strömte aus der Öffnung. Quinn blickte mißtrauisch nach oben, dann ging er zu den fünf Männern, die eifrig damit beschäftigt waren, eine Fusionsbombe auf dem Fußboden zu verankern.
    Das Gehäuse der Bombe war ein stumpfer Kegel von sieben Zentimetern Höhe. Mehrere Prozessorblocks waren durch optische Kabel mit der Basis der Bombe verbunden. Die Männer unterbrachen ihre Arbeit und erhoben sich respektvoll, als Quinn zu ihnen trat.
    »Ist jemand vor uns hier durchgekommen?« fragte er.
    Sie versicherten ihm, daß sie niemanden gesehen hatten. Einer von ihnen war nicht besessen; ein Techniker von den Verteidigungsstreitkräften New Georgias. Er schwitzte stark, und seine Gedanken waren eine Mischung aus Furcht und Empörung.
    Quinn wandte sich direkt an ihn. »Verläuft alles nach Plan?«
    »Ja«, murmelte der Techniker demütig, während er immer wieder verstohlene Seitenblicke zu Twelve-T warf.
    Der ehemalige Bandenboß war in einem bedauernswerten Zustand. Winzige Dampfwolken spritzten aus seinen mechanischen Körperteilen. Eitrige Krusten hatten sich auf dem Knochenrand gebildet, wo die silberne Schädelkappe gesessen hatte. Die Membran, die sein Gehirn bedeckte, hatte sich verdickt (wie Quinn es gewünscht hatte), doch inzwischen schimmerte sie in einem ungesunden Grün. Er blinzelte und kniff unaufhörlich die Augen zusammen, als er gegen den Schmerz ankämpfte.
    Quinn folgte dem Blick des Mannes mit pointierter Langsamkeit. »O ja«, sagte er. »Der meistgefürchtete Gangster auf dem gesamten Planeten. Ein richtig hartgesottener Bursche, der einfach nicht an Gottes Bruder glauben will, ganz gleich, was ich mit ihm mache. Ziemlich dumm, ehrlich. Aber er ist nützlich für mich, deswegen lasse ich ihn am Leben. Solange er sich nicht zu weit von mir entfernt, lebt er weiter. Es ist eine Art Metapher, verstehst du? Nun, wie steht es mit dir? Willst du ein hartgesottener Bursche sein?«
    »Nein, Sir, Mister Quinn.«
    »Das ist verdammt schlau von dir.« Quinns Kopf löste sich für einen Augenblick aus der Dunkelheit unter seiner Kapuze, so daß ein schwacher Lichtstrahl auf seine aschfahle Haut fiel. Der Techniker schloß die Augen, weil er den Anblick nicht ertragen konnte, und murmelte ein leises Gebet.
    »Wird diese Bombe funktionieren?«
    »Jawohl, Sir. Es ist ein Hundert-Megatonnen-Sprengkopf, wie die anderen auch. Sobald sie mit dem Netz des Asteroiden verbunden sind, können wir sie der Reihe nach detonieren lassen. Solange keine Besessenen in ihrer Nähe sind, werden sie wie vorgesehen funktionieren.«
    »Mach dir deswegen keine Sorgen. Meine Jünger werden nicht hier sein, wenn die Nacht über dem Himmel dämmert.« Quinn wandte sich ein weiteres Mal mißtrauisch um und starrte in den Tunnel. Erneut hatte er das Gefühl einer Bewegung, eine Zuckung, nicht größer als der Flügelschlag eines Vogels, und halb so lang. Er war sicher, daß jemand den Zwischenfall beobachtet hatte. Eine Spur von Beklommenheit hing in der Luft wie der Duft von Sommerblumen.
    Quinn ging zum Eingang. Er sah die Lichtpaneele in der Ferne kleiner werden, bevor sie hinter einer Biegung verschwanden. Das sanfte Plätschern des Wassers war das einzige Geräusch, das zu hören war. Halb erwartete Quinn, die gleiche ausdruckslose menschliche Silhouette zu erblicken, die damals im Hangar des Raumhafens von Norfolk erschienen war.
    »Wenn du dich versteckst, dann bist du schwächer als ich!« rief er in den scheinbar leeren Gang hinaus. »Das bedeutet, daß wir dich finden. Du wirst zu mir gebracht, und ich werde über dich richten. Besser für dich, wenn du jetzt

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