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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sich sogar erboten, jedwede von uns entsandte Delegation zu begleiten und für uns zu sprechen. Es mag vielleicht nicht viel klingen, aber ich betrachte dieses Angebot als äußerst bedeutsam.«
    »Und warum genau?« fragte der König.
    »Wegen der Natur der edenitischen Kultur. Sie rufen nur sehr selten einen Konsensus zusammen; normalerweise besteht dazu keine Notwendigkeit. Sie haben so viele Gemeinsamkeiten in ethischer und moralischer Hinsicht, daß ihre Entscheidungen bei fast allen Themen identisch ausfallen. Der Konsensus ist nur dann erforderlich, wenn sie mit etwas Neuem und Radikalem konfrontiert werden, oder wenn sie einer Bedrohung gegenüberstehen und sich über eine angemessene Antwort beraten müssen. Die Tatsache, daß der Botschafter selbst unserer Bitte wohlgesonnen gegenübersteht und daß er bereit ist, für uns zu argumentieren, ist ein sehr positives Zeichen. Der Botschafter versteht mehr als jeder andere, wieviel Überwindung es uns gekostet haben muß, die Edeniten um ihre Hilfe zu bitten. Wieviel Stolz wir herunterschlucken mußten. Und das kann er dem Konsensus vermitteln wie niemand sonst.«
    »Mit anderen Worten, er kann die Entscheidung zu unseren Gunsten beeinflussen«, sagte Prinz Howard.
    »Ich betrachte es zumindest als hohe Wahrscheinlichkeit.«
    Der König dachte einen Augenblick lang nach und musterte der Reihe nach die besorgten Gesichter der anderen. »Also schön. Ich denke, wir sollten zur nächsten Phase übergehen. Admiral, beginnen Sie damit, an Streitkräften zusammenzuziehen, was Sie für die Befreiung von Mortonridge benötigen.«
    »Jawohl, Euer Majestät.«
    »Kelman, die unmittelbaren Arbeiten lasten auf Ihrem Ministerium. Der Admiral sagt, daß er Unterstützung von der Konföderierten Navy und unseren Alliierten benötigt, und es ist am diplomatischen Korps, dafür Sorge zu tragen. Was auch immer wir an Forderungen haben, ich möchte, daß wir sie realisieren. Ich schlage vor, Sie setzen sich mit der ESA in Verbindung und finden heraus, welche Druckmittel wir gegen jeden einsetzen, der weniger als rückhaltlose Begeisterung zeigt.«
    »Wie viele unserer Mitarbeiter sollen wir dafür aktivieren, Euer Majestät?« erkundigte sich der Duke of Salion vorsichtig.
    »Alle, Simon. Entweder machen wir es richtig oder gar nicht. Ich bin nicht bereit, unser gesamtes militärisches Potential gegen einen derart mächtigen Feind zu werfen, bevor wir nicht die totale Überlegenheit besitzen. Es wäre moralisch nicht zu rechtfertigen und politisch nicht vertretbar.«
    »Jawohl, Sir. Ich verstehe.«
    »Exzellent. Damit wäre das also geklärt.«
    »Hm, was ist mit Ione?« fragte Lady Phillipa.
    Alastair hätte fast aufgelacht angesichts der Vorsicht, mit der die Premierministerin ihre Frage gestellt hatte. Alle in seiner Umgebung waren in seiner Gegenwart so vorsichtig, wenn es um Tranquility ging. »Ein gutes Argument. Ich denke, es wäre am besten, wenn Kelmans Leute in dieser Sache von der Familie unterstützt werden. Wir schicken Prinz Noton.«
    »Jawohl, Euer Majestät«, sagte Lord Mountjoy zurückhaltend.
    »Gibt es sonst noch etwas zu besprechen?« fragte der König.
    »Ich denke, wir haben alle Themen geklärt, Euer Majestät«, sagte Lady Phillipa. »Ich würde der Öffentlichkeit gerne verkünden, daß wir Vorbereitungen zur Befreiung von Mortonridge treffen. Ein entschlossener Schritt, mit dem wir die Initiative wiedererlangen, wäre genau das, was die Menschen jetzt hören wollen.«
    »Aber kein Wort von den Edeniten«, rief Lord Mountjoy dazwischen. »Noch nicht. Dieses Thema muß mit Vorsicht angegangen werden.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Lady Phillipa.
    »Was immer Ihnen angemessen erscheint«, sagte König Alastair. »Ich wünsche Ihnen allen viel Glück bei den bevorstehenden Aufgaben. Lassen Sie uns hoffen, daß Gott uns wohlgesonnen ist; die Sonne scheint sich in letzter Zeit doch ein wenig von unseren Häuptern fernzuhalten.«
     
    Es war erst das dritte Mal, daß Parker Higgens in Ione Saldanas Wohnung eingeladen worden war, und das erste Mal, daß er sich alleine dort wiederfand. Er blickte beunruhigt auf das riesige Fenster, hinter dem sich der umlaufende Salzwasserozean befand; die Fischschwärme mit all den blitzenden Farben, die vor dem Fenster vorbeizogen, wirkten eher furchteinflößend als beruhigend. Merkwürdig, dachte er, daß die Angst vor dem Druck, der auf dieser Scheibe lastet, soviel einschüchternder wirkt als das Vakuum hinter den

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