Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Dariat, sagte es.
    – Der Konsensus vom Kohistan. Ich fühle mich geehrt.
    – Es ist eine faszinierende Erfahrung für uns, mit Ihnen zu kommunizieren. Wir haben nur selten Gelegenheit, mit einem Nicht-Edeniten zu sprechen, und Sie sind überdies noch ein Possessor.
    – Dann machen Sie das Beste daraus, mich gibt es nämlich nicht mehr lange.
    – Der Plan, den Sie und Rubra verfolgen, ist höchst ehrenwert. Wir bewundern Ihren Mut. Es war bestimmt keine leichte Entscheidung, für keinen von Ihnen.
    – Es war die einzige realistische Möglichkeit.
    Seine Antwort war begleitet von Rubras ironischen Emotionen.
    – Wir würden Ihnen gerne eine Frage stellen, sagte der Konsensus. – Genaugenommen sogar eine ganze Reihe von Fragen.
    – Über die Natur der Besessenheit, nehme ich an. Meinetwegen.
    – Ihre gegenwärtige Sichtweise ist einzigartig und unschätzbar für uns.
    – Trotzdem wird es noch eine Minute warten müssen, sagte Rubra. – Sie haben das Badezimmer gefunden.
     
    Der Cyber-Ninja war in die Abwasserröhre geklettert und schob sich nun auf dem Bauch liegend voran. Sein Bewußtsein strahlte nicht zu überbietenden Abscheu aus. Blasses violettes Licht schimmerte auf den Linsen seiner Restlichtverstärkerbrille und warf eine schwachen Schein auf den Polyp direkt vor ihm. »Sie waren hier drin!« rief er über die Schulter zurück. Und: »Diese verdammte Scheiße klebt einfach überall!«
    »Ja!« Stanyon hämmerte mit der Faust auf die Muskelmembrantür. »Schaff dich da runter!« befahl er dem zweiten Cyber-Ninja. »Hilf ihm.«
    Der Besessene kam dem Befehl nach. Er setzte sich auf den Rand des Kraters und schwang die Beine hinüber.
    »Weiß jemand, wohin diese Rohre führen?« erkundigte sich Stanyon.
    »Ich war noch nie selbst dort«, sagte der Märchenprinz leichthin. »Aber ich schätze, es führt in die unterste Etage hinunter. Wir könnten versuchen, dort weiterzusuchen. Es sei denn natürlich, er ist einfach in der Toilette von jemand anderem wieder aufgetaucht und davonspaziert.«
    Stanyon warf einen wütenden Blick auf den erschlafften Konus. Der Gedanke war unerträglich, daß Dariat einfach durch die Abwasserrohre des Habitats spazieren und im Gedränge entkommen könnte. Aber jetzt, nachdem jeder in irgendeine phantastische Rolle geschlüpft war, würde es erschreckend einfach sein. Warum schaffen wir es einfach nicht, uns vernünftig zu organisieren?
    Nach langem Zögern schaltete er sein Walkie-talkie wieder ein. »Bonney, bitte melden.«
    Rubra öffnete den Sphinktermuskel unter jeder einzelnen Toilette in der einundfünfzigsten, fünfzigsten und neunundvierzigsten Etage. Niemand bemerkte es. Mehr als hundertachtzig Besessene wimmelten in den drei unteren Etagen durcheinander, und ständig trafen weitere ein. Einige durchsuchten gehorsam die Räume; die meisten waren allerdings gekommen, um sich das Spektakel nicht entgehen zu lassen. Weil es keinen vernünftigen Plan gab, schöpfte keiner Verdacht, als sich die verbliebenen Appartementtüren alle gleichzeitig öffneten. Und zur gleichen Zeit die Feuertüren in den Aufzugsschächten schlossen.
    Dariat zog Tatiana zu sich heran und hielt sie dort. Er verschränkte seine Finger hinter ihrem Rücken. »Halt dich fest«, sagte er. Der Wasserspiegel war gerade über die Abflußrohre des zwanzigsten Stockwerks gestiegen.
    Bonney traf ein gutes Stück vor den fünf Deputys in ihrer Begleitung auf der zwölften Etage ein. Sie hörte, wie die anderen hinter ihr die Treppe heruntergesprungen kamen, fast im Takt zu dem Hämmern ihres Herzschlags hinter den Rippen. Bis jetzt spürte sie noch keine Erschöpfung, doch sie wußte, daß sie bald langsamer machen mußte. Es würde sicher noch gut zwanzig Minuten dauern, bis sie den fünfzigsten Stock erreicht hätte.
    »Bonney«, kam eine Stimme aus ihrem Walkie-talkie. »Bitte melden.«
    Sie setzte sich wieder in Bewegung, während sie das Walkie-talkie hob. »Was gibt’s, Stanyon?«
    »Er ist in den Rohren verschwunden. Ich hab’ ein paar Leute hinter ihm hergeschickt, aber ich weiß nicht, wohin diese verdammten Rohre führen. Möglich, daß er uns umgangen hat. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, wenn du ein paar Wachen in der Lobby aufstellst.«
    »Scheiße! Arschloch!« Plötzlich stutzte sie und blieb stehen. »Was für Rohre?«
    »Die Abwasserrohre. Sie ziehen sich kilometerweit unter dem Boden hin. Wir haben eine zerstörte Toilette gefunden, durch die er eingestiegen ist. Auf diese

Weitere Kostenlose Bücher