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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nicht vollkommen täuschte, dann war es die gleiche Gegend, in der Anastasias Starbridge-Stamm an dem Tag gelagert hatte, an dem sie gestorben war.
    »Und das ist also das endgültige Leben nach dem Tod?« fragte er laut.
    Es konnte nicht sein. Da war eine flüchtige Erinnerung, die gleiche wirre Trunkenheit, mit der man aus Träumen erwachte. Von einer Trennung, davon, herausgerissen worden zu sein aus …
    Er war mit Rubra verschmolzen. Sie waren eins geworden, und sie hatten den Feind bezwungen, indem sie Valisk in eine andere Dimension oder ein anderes Universum oder was auch immer gebracht hatten, von dem beide spürten, daß es den Seelen der Besessenen grundsätzlich zuwider war. Vielleicht hatte sie sogar ein neues Universum erschaffen, allein durch die Kraft ihrer Wünsche. Und dann war etwas Merkwürdiges geschehen.
    Dariat musterte seine Umgebung ein wenig genauer. Er war in Valisk, soviel stand fest. Das umlaufende Salzwasserreservoir mit seinen charakteristischen Inselgruppen und Atollen lag vier Kilometer entfernt. Als er den Kopf in die andere Richtung wandte, erblickte er eine breite schwarze Schneise, die sich von der axialen Lichtröhre aus über zwei Drittel der Abschlußkappe hinweg erstreckte.
    Die Lichtröhre war dunkler als früher, selbst wenn man das entwichene Plasma mit einbezog. Sie erzeugte eine merkwürdige Art von Zwielicht, aber mehr grau als die wundervollen goldenen Farben, die Dariat an jedem einzelnen Tag seines Lebens genossen hatte. Die grasbestandenen Ebenen schimmerten in den gleichen Grautönen. Es war ein beunruhigend stumpfer Anblick. Die Bewohner hatten sich zum Schlafen in ihre Nester und Höhlen zurückgezogen, Insekten waren verschwunden, und selbst die Blumen hatten ihren natürlichen Glanz abgelegt.
    Dariat beugte sich herunter, um eine schlaffe Mohnblüte zu pflücken. Seine pummelige Hand glitt ohne Widerstand durch den Stengel hindurch. Voller Staunen starrte er auf sich selbst herab und bemerkte zum ersten Mal, daß er fast transparent war.
    Dem Schock folgte nach und nach das Begreifen. Ein Ort, der Besessenen gegenüber feindselig war. Ein Ort, der Besessene aus den Körpern vertrieb, die sie gefangen hielten, und ihnen ihre energistischen Kräfte raubte. Das war der Ort, zu dem er und Rubra das Habitat entführt hatten.
    »Oh, Thoale, du verdammter elender Bastard! Du hast mich zu einem Geist gemacht!«

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11. Kapitel
     
    Die Botschaft von Kulu lag unmittelbar außerhalb des zentralen Regierungsviertels von Harrisburg. Es war ein typisches fünfstöckiges Verwaltungsgebäude mit Mauern aus dicken Granitblocks und geschwungenen Bogenfenstern. Schlanke Türmchen und retro-modernistische Skulpturen reihten sich auf dem Dachgiebel in dem Bemühen, die sachliche Fassade ein wenig interessanter zu gestalten. Vergeblich; der allgegenwärtige Granit von Harrisburg ließ die kunstvollsten architektonischen Arbeiten wie neo-gotische Festungsbauten erscheinen.
    Selbst die Lage in einem der reicheren Stadtviertel, umgeben von Parks, weiten Straßen und Jahrhunderte alten Bäumen änderte nichts daran. Ein Büroblock war und blieb ein Büroblock, ganz gleich, mit welchen kosmetischen Feinheiten man bemüht war, das zu kaschieren.
    Die Nachbarschaft bestand aus wohlhabenden Anwaltskanzleien und Hauptstadtniederlassungen großer Konzerne sowie teuren Appartementblocks. Direkt gegenüber der Botschaft, in einem Büro, das nach außen hin einer Chartergesellschaft gehörte, wachte die Polizei Tonalas Tag und Nacht darüber, wer die Botschaft betrat und verließ. Vierzig Minuten zuvor war Alarmstufe Gelb drei verhängt worden (Bevorstehende Aktionen feindlicher Agenten), als fünf große geschützte Fahrzeuge aus dem diplomatischen Fuhrpark eingetroffen und unverzüglich in der Tiefgarage der Botschaft verschwunden waren. Keiner der diensttuenden Beamten war sicher, ob der Alarm tatsächlich gerechtfertigt war; nach den Meldungen ihrer Kollegen vom Flughafen zu urteilen waren die Fahrzeuge voll mit Edeniten.
    Die Ankunft von Samuel und seinem Team hatte beträchtliches Interesse seitens der Botschaftsmitarbeiter geweckt. Neugierige, leicht besorgte Gesichter spähten aus nahezu jedem Fenster und jeder Tür, als Adrian Redway Monica Foulkes und ihre neuen Verbündeten durch das Gebäude führte. Sie nahmen einen Aufzug, der sie acht Stockwerke unter die Erdoberfläche führte, zu einer Etage, die in keinem Bauplan der Stadtverwaltung existierte.
    Adrian Redway blieb vor der

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