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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sandte so etwas wie kalte Elektrizität durch Liols Nerven. Er drehte den Kopf zu Sarha um, die genauso benommen schien.
    »Ist sie echt?« fragte er und betete insgeheim, daß die Antwort nein lautete.
    »Ich kannte sie«, mehr wollte Sarha nicht dazu sagen. Selbst die knappe Antwort war nur zögernd gekommen. »Beaulieu, kannst du die Flugbahn dieses Eisenbergs bestätigen?«
    »Wenn du genaue Daten brauchst, muß ich aktive Sensoren einsetzen.«
    »Dann tu das.«
    »Wir sind noch dreißig Minuten von Joshuas Horizont entfernt«, sagte Liol. Alternative orbitale Bahnvektoren blitzten durch seinen Verstand, während er den Bordrechner per Datavis nach möglichen Alternativen fragte.
    »Daran kann ich nichts ändern«, entgegnete Sarha. »Wir könnten versuchen, ihn über das Kommunikationsnetz von Tonala zu erreichen.«
    »Das Netz – Scheiße. Du weißt sehr genau, daß es auf dem Planeten nach all diesen elektromagnetischen Pulsen keinen einzigen funktionierenden Prozessor mehr gibt. Ich könnte tiefer gehen. Wenn wir auf der Atmosphäre surfen, könnten wir in acht Minuten Kontakt zu Joshua haben.«
    »Nein! Sobald wir unseren gegenwärtigen Orbit verlassen, nehmen sie uns unter Beschuß.«
    »Aber dort draußen gibt es nichts mehr, was uns beschießen könnte! Wirf doch einen Blick auf die Sensoren, verdammt! Die Kombatwespen sind allesamt vernichtet.«
    »Du meinst wohl, sie haben all ihre Submunition verschossen.«
    »Er ist mein Bruder!«
    »Er ist unser Boß, verdammt, und wir können es trotzdem nicht riskieren.«
    »Die Lady Macbeth kann jede beschissene Submunition schlagen. Übernimm die Feuerkontrolle, und ich führe das Manöver durch.«
    »Bahnvektor des Eisenbergs bestätigt«, meldete Beaulieu. »Diese Cherri Barnes hat die Wahrheit gesagt. Er schlägt direkt auf der Verhüttungsanlage auf.«
    »Höhe?« fragte Sarha. »Können wir ihn abschießen?«
    »Neunzig Kilometer. Das ist zu tief in der Ionosphäre für die Kombatwespen. Sie können in diesem Druck nicht mehr operieren.«
    »Mist!« stöhnte Sarha.
    »Sieh nicht immer alles so negativ, Sarha«, tadelte Liol. »Wir müssen schließlich nur über Joshuas Horizont kommen.«
    »Wir werden angepeilt«, meldete Beaulieu gelassen. »Zwei Nuklearsprengkörper mit aktiven Suchköpfen. Sie haben unsere Radaremission aufgefangen.«
    Sarha initialisierte das Maserkanonen-Zielsuchprogramm, ohne einen bewußten Gedanken daran zu verschwenden.
    Ihr Verstand war zu sehr mit Sorgen und Unentschlossenheit erfüllt, um klar zu denken. Helle violette Dreiecke umringten die sich nähernde Submunition.
    »Würde Joshua einen von uns dort unten zurücklassen?« fragte Liol.
    »Verdammtes Mistding!« Die Maser feuerten, ausgelöst von einem heißen Gedankenimpuls Sarhas. Die angreifende Submunition brach auseinander, und ihre Fusionsantriebe erstarben.
    »Wir können sie schlagen«, sagte Beaulieu.
    Die ruhige Gelassenheit der synthetischen Stimme ließ Sarha frösteln. »Also gut. Ich übernehme die Feuerkontrolle. Beaulieu, schalte die aktiven Sensoren ein, volle Bandbreite. Ich will frühzeitig gewarnt werden, falls wir angegriffen werden. Liol, bring uns nach unten.«
     
    Sie hämmerten gegen die Luke des Wartungsdecks. Die Ränder des Schotts hatten angefangen kirschrot zu leuchten. Die Farbe blätterte ab.
    Cherri warf einen abgestumpften Blick auf die Luke. »Schon gut, schon gut«, murmelte sie. »Ich mach’ es einfacher für uns alle. Was weiß so ein Pack wie ihr schon von Kameradschaft?«
    Nachdem der Verriegelungsmechanismus der Luke geschmolzen war, schob sich ein vor Wut schäumender Oscar Kearn durch die schwelende Öffnung. Doch jede Hoffnung auf Rache schwand, als er die Gestalt erblickte, die zu einer fetalen Haltung zusammengerollt und leise schluchzend vor der Konsole lag. Cherri Barnes’ Seele hatte das Fleisch bereits verlassen und sich an den einen Ort geflüchtet, an dem er niemals nach ihr suchen würde.
     
    Nach langer Zeit hatte Monica endlich wieder das Gefühl, Herrin der Lage zu sein. Sie hatte zwölf Agenten mit einer vernichtenden Feuerkraft bei sich in der Abbauhütte, und die Evakuierungsmaschinen waren unterwegs. Keiner ihrer Prozessorblocks arbeitete noch, genausowenig wie ihre neurale Nanonik. Alle harten ihre Schalenhelme abgezogen, um sehen zu können; auch die Sensoren waren gestört. Monica fühlte sich ungeschützt, was sie nervös machte, doch damit konnte sie leben. Hauptsache, ich habe Mzu!
    Sie drückte den Lauf

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