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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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betreten hatte, juckte die Hand wie verrückt. »Da sagen Sie mir nichts Neues«, brummte er.
    Gelai kam zu ihnen und ging in die Hocke. Ihr Gesicht war voller Sorge, als sie die Hand auf Monicas Knöchel legte.
    Der anfängliche Schmerz der Verletzung hatte Monica in Panik versetzt, doch das hier war schlichtweg grauenvoll. Sie spürte, wie sich die Knochensplitter unter der Haut bewegten; sie konnte sogar sehen, wie sich das Gewebe des Anzugs rings um Gelais Hand kräuselte – eine leuchtende Hand. Und doch spürte sie seltsamerweise keinerlei Schmerzen.
    »Ich glaube, das war’s«, sagte die Frau schüchtern. »Versuchen Sie aufzustehen.«
    »O mein Gott! Sie sind eine …«
    »Wußten Sie Profis das etwa nicht?« fragte Joshua sarkastisch.
    Samuel wich dem heimtückischen Pendel aus und duckte sich neben ihnen, ohne die Maschinenpistole aus dem Anschlag zu nehmen. »Ich dachte, es hätte Sie erwischt?« sagte er erstaunt, als Monica vorsichtig ihren linken Fuß belastete.
    »Das hat es auch«, erwiderte Monica. »Sie hat mich geheilt.«
    Er warf Gelai einen abschätzenden Blick zu. »Oh.«
    »Wir verschwinden besser«, sagte Monica.
    »Sie greifen uns wieder an, sobald wir uns von der Stelle bewegen.«
    »Sie greifen uns auch an, wenn wir bleiben.«
    »Ich wünschte nur, ich könnte etwas sehen!« stöhnte Samuel und blinzelte angestrengt. »Aber es gibt kein Ziel für uns. Blindlings zu feuern ist sinnlos; das Metall lenkt unsere Schüsse ab.«
    »Sie sind über uns«, sagte Gelai. »Drei von ihnen stehen genau dort, wo das Pendel aufgehängt ist. Sie haben es erschaffen.«
    Samuels Kopf ruckte herum. »Wo genau?«
    »Über dem Pendel.«
    »Verdammt!« Wenn er nur seine Retinaimplantate auf Infrarot hätte umschalten können, dann hätte er vielleicht mehr gesehen als nur undurchdringliche Schwärze. Er feuerte seine Maschinenpistole trotzdem ab und streute die Kugeln über das Gebiet, von dem Gelai seiner Meinung nach gesprochen hatte. Das Magazin war nach weniger als einer Sekunde leer. Er zog es heraus und rammte ein frisches in die Waffe, während er darüber nachdachte, wie viele noch in seinem Gürtel steckten. Als er schließlich wieder nach oben sah, war das Pendel verschwunden, und an seiner Stelle baumelte ein dickes schwarzes Kabel hin und her. »War’s das? Hab’ ich sie erwischt?«
    »Sie haben zwei von ihnen getroffen«, antwortete Gelai. »Sie ziehen sich zurück.«
    »Getroffen? Mehr nicht? Großartig.«
    »Kommen Sie«, sagte Monica. »Wir ziehen uns zu den Wagen zurück.« Dann hob sie die Stimme und befahl: »Sperrfeuer nach oben. Ich will, daß diese Bastarde die Köpfe einziehen. Und jetzt los.«
    Acht Maschinenpistolen feuerten in das Gewirr aus Trägern und Streben über ihren Köpfen, während alle in Richtung des Lochs in der Wand rannten. Hoch über ihnen und geschützt in einem Netz aus Stahlseilen blickte Baranovich durch ein schmutziges Fenster auf die drei Polizeifahrzeuge, die vor dem Gebäude zum Halten gekommen waren. Ein viertes Fahrzeug, das den orbitalen Beschuß überdauert hatte, jagte mit plärrendem Martinshorn und blitzenden Blaulichtern hinter dem Rallyefahrzeug des einundzwanzigsten Jahrhunderts her. Beamte in dunklen Uniformen rückten gegen die Wagen der Botschaft Kulus vor.
    »Bringen wir ein wenig Leben in die ganze Sache«, sagte er über den störenden Lärm der Maschinenpistolen und Querschläger hinweg zu seinen drei Begleitern. Sie reichten sich die Hände. Gemeinsam Schossen sie einen großen Feuerball auf eines der stehenden Polizeifahrzeuge tief unten.
    Die Reaktion erfolgte augenblicklich und war überwältigend. Nachdem die Prozessoren ihrer Wagen abgestürzt, nachdem sie mit Röntgenlasern aus dem Orbit unter Beschuß genommen worden, nachdem sie von den verfolgten Verdächtigen abgehängt worden waren und nun auch noch feststellen mußten, ob die Botschaftsfahrzeuge von bewaffneten Feldagenten der ESA benutzt wurden, waren die Beamten der Polizei von Tonala verständlicherweise ein wenig nervös. Jede verfügbare Waffe wurde abrupt auf die Abbauhütte Nummer vier gerichtet.
    Monica war noch zwanzig Meter von der zerstörten Tür entfernt, als die alten, brüchigen Außenpaneele von Hohlspitzgeschossen, Thermo-Pulsen, Maserstrahlen und kleineren EI-Granaten bombardiert wurden. Blendende Helligkeit durchzuckte die Dunkelheit direkt voraus.
    Sie warf sich zu Boden, als weißglühende Fragmente durch die Luft zischten. Ringsum regneten glühende und

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