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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zusammen und riß abwehrend die Arme hoch. Eine kleine Tür in der Wand vor ihm löste sich auf.
    Es kostete ihn unendlich viel Vertrauen, doch er rannte weiter. Ione hatte ihm den Weg geöffnet. Dort drinnen winkte relative Sicherheit.
     
    Alkad Mzu betrachtete das Innere von Abbauhütte Nummer vier nicht gerade als sicheren Ort, doch sie war nichtsdestotrotz dankbar, daß sie es bis hierher geschafft hatte. Die Wagen verfolgten sie immer noch. Sie rasten wie irre über das Gelände, ein weiteres Zeichen dafür, wie entschlossen die Insassen waren. Im Innern des Gebäudes wußte sie wenigstens, wer ihre Gegner waren.
    Gerade als Ngong die kleine Tür schloß, erhaschte Alkad einen Blick auf die verbliebenen Polizeifahrzeuge, die mit blitzenden Blaulichtern über die Drehbrücke sprangen. Der Schnee strahlte vom Licht der Schlacht oben am Himmel, und es wurde von Minute zu Minute heller. Ngong warf die Tür zu und schob die Riegel vor.
    Alkad blieb stehen und wartete darauf, daß sich ihre Retinaimplantate an das düstere Zwielicht gewöhnten. Es dauerte länger als gewöhnlich, und ihre neurale Nanonik hatte sich völlig deaktiviert. Baranovich schien ganz in der Nähe zu sein.
    Sie setzten sich durch einen Wald von Metallstützen hindurch in Bewegung. Die Gerüststruktur der Abbauhütte erstreckte sich noch bis in einige Entfernung von den Wandpaneelen aus Komposit, die sie trugen; zahllose Streben und Bänder, die in asymmetrischen Winkeln miteinander verbunden waren. Alkad blickte nach oben, doch es war unmöglich, das Dach zu sehen. Nichts außer einem labyrinthischen Gewirr von schwarzem Metall, das eine undurchdringliche Barriere bildete. Jedes Rohr und jeder Träger war feucht vor Kondensation, die sich in kleinen Rinnsalen sammelte und Pfützen auf dem Boden bildete. Das Innere der gigantischen Halle war von einem beständigen Tröpfeln erfüllt, nachdem die Belüftung nicht mehr arbeitete.
    Alkad führte ihre kleine Gruppe aus dem Gewirr schmuckloser Träger weiter nach innen. Das gigantische Bassin in der Mitte der Hütte war leer; kein Eisenberg schwamm darin, und das Wasser plätscherte leise gegen die Ränder. Die Kräne und Inspektionsplattformen und Manipulatoren mit ihren riesigen Fissionsklingen hingen oder standen bewegungslos an den Seiten der großen Halle. Geräusche erzeugten kein Echo hier drin; sie wurden von den unzähligen Metallstreben einfach absorbiert. Schmale Streifen von Licht fielen durch Lücken in der Dachkonstruktion und erzeugten ein Zickzackmuster weißer Strahlen, die irgendwo verblaßten, bevor sie den Boden erreichen konnten. Große Seevögel kreisten in der Luft und tauschten endlos die Sitzplätze, als suchten sie nach einem perfekten Aussichtspunkt.
    »Hier hinauf, Doktor Mzu!« rief eine Stimme aus dem Dunkel.
    Mzu drehte sich um und legte den Kopf in den Nacken. Sie schirmte die Augen gegen den beständigen sanften Nieselregen ab. Baranovich stand vierzig Meter über dem Boden auf einem Laufsteg und lehnte lässig am Geländer. Seine wunderschöne Kosakenuniform schimmerte prachtvoll im umgebenden Halbdunkel. In den Schatten hinter ihm erkannte Alkad weitere Personen.
    »Also schön«, sagte sie. »Hier bin ich. Wo ist meine Transportgelegenheit, die mich von dieser Welt bringt? Nach dem, was ich sehe, scheint es gegenwärtig im Orbit einige Probleme zu geben.«
    »Na na, Dr. Mzu. Versuchen Sie nicht, mir damit zu kommen. Die Organisation wird ganz bestimmt nicht durch einen Konflikt zwischen ein paar bedeutungslosen Verteidigungsplattform untergehen.«
    »Lodi ist oben bei ihm«, sagte Gelai leise. »Die anderen Besessenen werden allmählich unruhig wegen der sich nähernden Wagen.«
    »Das habe ich auch nicht angenommen«, rief Alkad nach oben. »Also gilt unsere Vereinbarung noch immer. Sie lassen Lodi gehen, und ich komme mit Ihnen.«
    »Die Vereinbarung, Doktor, lautete, daß Sie alleine kommen. Aber ich lasse ja mit mir reden. Ich werde dafür Sorge tragen, daß Sie die Organisation erreichen. Oh, und hier ist Lodi.«
    Lodi wurde über das Geländer gestoßen, just in dem Augenblick, als Iones Waffen draußen anfingen, die Fenster und Kompositpaneele zu zerschießen. Er ruderte verzweifelt mit den Armen, und seine Bewegungen erstarrten zu Einzelbildern im Stroboskopeffekt der Explosionen. Dann schlug er mit einem schrecklichen nassen Geräusch auf dem Betonboden auf.
    »Haben Sie gesehen, Doktor? Ich habe Lodi gehenlassen.«
    Alkad starrte auf den Leichnam des

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