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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Jungen. Sie wollte einfach nicht glauben, was sie mit eigenen Augen gesehen hatte. Es war, wie sie zutiefst erschrocken feststellte, das erste Mal, daß sie tatsächlich beobachtet hatte, wie ein anderer Mensch getötet wurde.
    Ermordet.
    »Heilige Mutter Maria! Er war doch nur ein Junge!«
    Hinter ihr weinte Voi leise.
    Baranovich lachte auf. Die anderen Besessenen oben auf dem Laufsteg gaben sich die Hände. Ein Schwall weißen Feuers schoß nach unten auf Alkad zu.
    Rechts und links von ihr packten Gelai und Ngong Alkads Hände.
    Als das weiße Feuer traf, war es wie ein Schauer warmen Wassers. Alkad stolperte unter der Wucht des Aufpralls nach hinten und schrie auf, mehr aus Überraschung als aus Schmerz. Das Feuer verlosch und hinterließ nichts weiter als ein Jucken auf ihrem gesamten Körper.
    »Geht zur Seite!« rief Baranovich wütend. »Sie gehört uns!«
    Gelai grinste böse und hob die Hand, als wollte sie winken.
    Der Laufsteg unter Baranovich zersplitterte unter lautem, metallischem Kreischen. Baranovich stieß einen Schreckensruf aus und klammerte sich am Geländer fest.
    »Laufen Sie!« drängte Gelai.
    Alkad zögerte einen Augenblick und suchte Lodis Körper nach einem erkennbaren Lebenszeichen ab. Doch die Blutlache war zu groß dafür. Gemeinsam mit den anderen sprang sie zurück in die relative Sicherheit der Stützpfeiler.
    »Ich darf noch nicht sterben!« sagte sie verzweifelt. »Ich muß zuerst zum Alchimisten. Ich muß einfach! Es ist der einzige Weg.«
    Eine Gestalt trat aus dem Dunkel und wandte sich an sie.
    »Dr. Mzu, nehme ich an«, sagte Joshua. »Erinnern Sie sich an mich?«
    Sie starrte ihn an, zu ungläubig, um zu sprechen. Hinter ihm standen drei andere Männer; zwei davon hielten nervös Maschinenpistolen auf Gelai und Ngong gerichtet.
    »Wer ist das?« fragte Voi völlig durcheinander.
    Alkad stieß ein leises Lachen aus, das nahe an Hysterie war. »Captain Joshua Calvert von Tranquility.«
    Joshua schlug die Hacken zusammen und verneigte sich leicht. »Ganz genau, Doktor. Ich fühle mich geschmeichelt. Die Lady Macbeth befindet sich im Orbit und wartet darauf, Sie zurück nach Hause zu bringen. Die Lady Ruin ist recht erzürnt, weil Sie einfach verschwunden sind, aber sie läßt ausrichten, daß sie bereit ist, Ihnen zu verzeihen, vorausgesetzt, Ihr schlimmes kleines Geheimnis bleibt für alle Zeiten geheim.«
    »Sie arbeiten für Ione Saldana?«
    »Exakt. Sie wird gleich quasi-persönlich bei uns sein und mein Angebot bestätigen. Für den Augenblick ist allerdings das wichtigste, Sie und Ihre Freunde von hier wegzubringen.« Er musterte Gelai und Ngong. »Einige von Ihren Freunden, heißt das. Ich weiß nicht, was es mit diesen beiden auf sich hat, aber ich werde sie unter keinen Umständen …« Er verstummte, als die kalte, unverwechselbare Mündung einer Waffe von hinten gegen seinen Hals gedrückt wurde.
    »Danke sehr, Kommandant Calvert.« Monicas Stimme bebte triumphierend. »Ich denke, von jetzt an übernehmen wir Profis die Angelegenheit.«
     
    Die Luft an Bord der Urschel war von Gestank erfüllt und darüber hinaus viel zu feucht. Die Teile der Klimatisierung, die noch funktionierten, gaben ein alarmierend lautes Surren von sich, weil die Motoren der Ventilation im roten Bereich drehten. Zahllose Lichtpaneele waren ausgefallen, Aktuatoren von Luken und Schotten waren im besten Fall unzuverlässig, und überall schwebten achtlos liegengelassene Nahrungsmittelverpackungen.
    Cherri Barnes haßte die Unordnung und schlampige Wartung. Effizienz und Disziplin an Bord eines Raumschiffs war mehr als nur eine Angewohnheit. Es war essentiell, wenn man überleben wollte. Jede Besatzung war abhängig von ihrer Ausrüstung.
    Doch zwei der Besessenen (zwei von ihren neuen Kameraden, wie sie sich immer wieder einzureden versuchte) stammten aus dem späten neunzehnten oder frühen zwanzigsten Jahrhundert. Arrogante Affen, die die grundlegenden Regeln der Routine an Bord entweder nicht verstanden oder nicht verstehen wollten. Und ihr sogenannter Kommandant, dieser Oscar Kearn, schien sich ebenfalls nicht daran zu stören. Er ging wahrscheinlich davon aus, daß die Nicht-Besessenen unter der Besatzung den ganzen Mist hinter den Besessenen aufräumen würden. Was sie nicht taten.
    Cherri hatte es aufgegeben, den anderen Ratschläge zu erteilen oder sie anzuleiten. Sie war genaugenommen ziemlich überrascht, daß ihr Schiff die orbitale Schlacht so lange überlebt hatte, obwohl die

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