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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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antimateriegetriebenen Kombatwespen die Chancen zu ihren Gunsten verschoben. Zum ersten Mal kamen die Nicht-Besessenen an Bord ihren Pflichten mit der gebotenen Professionalität nach. Die Besessenen hingegen konnten nicht viel unternehmen außer abzuwarten.
    Oscar Kearn beschäftigte sich damit, die Holodisplays zu beobachten und seinem nicht-besessenen Adjutanten den einen oder anderen Kommentar zuzumurmeln. Außer der Tatsache, daß er unablässig darauf drängte, den Voidhawks weitere Kombatwespen entgegenzuschicken, trug er nicht viel zum Geschehen bei. Das Konzept, eine Reserve für die eigene Verteidigung zurückzuhalten, schien ihm vollkommen fremd.
    Als die Explosionen und Energieausbrüche rings um die Urschel einen weiteren Höhepunkt erreicht hatten, schlich Cherri unauffällig von der Brücke. Unter normalen Kampfbedingungen wären die Gänge zu den vier verschiedenen Lebenserhaltungskapseln dicht verschlossen gewesen, doch jetzt glitt Cherri auf dem Weg zum Wartungsdeck von Kapsel B an offenen Luken vorbei.
    Sobald sie angekommen war, schloß sie hinter sich die Deckenluke und aktivierte die manuelle Verriegelung.
    Dann schob sie sich zu einer der drei Prozessorkonsolen und drückte den Einschaltknopf. Es war mühsam, nicht per Datavis mit dem Bordrechner der Fregatte Verbindung aufnehmen zu können, und sie war nicht an sprachgesteuerte Programme gewöhnt. Aber schließlich gelang es ihr doch, einen provisorischen Kommandoschaltkreis zu aktivieren und die Brückenbesatzung aus der Schleife auszusperren. Langsam kamen die gewünschten Systeme und Displays online.
    Noch immer jagten Kombatwespen und Submunition durch den Raum über Nyvan, wenn auch nicht mehr so viele wie noch kurze Zeit zuvor. Und die flächendeckende elektronische Störstrahlung war verschwunden, aus einem einfachen Grund: es gab keine intakten Verteidigungsplattformen mehr, die weiter ihre Pulse hätten aussenden können.
    Eine der zehn phasengespeisten Antennen rings um den Rumpf der Urschel richtete sich auf die Lady Macbeth. Cherri brachte den Mund näher an das Mikrophon.
    »Kann mich jemand hören? Sarha, Warlow, könnt ihr mich hören? Falls ja, dann benutzt bitte einen Fünf-Millimeter-Apertursignalmaser, um zu antworten. Richtet den Strahl nicht, unter gar keinen Umständen, auf die Hauptantenne der Urschel.«
    »Signal empfangen«, erwiderte eine synthetische Stimme. »Wer, zur Hölle, spricht dort?«
    »Warlow? Bist du das, Warlow?«
    »Nein, Warlow lebt nicht mehr. Hier spricht Sarha Mitcham, kommandierender Eins-O der Lady Macbeth. Mit wem habe ich das Vergnügen?«
    »Sarha, es tut mir leid. Ich wußte nicht, daß Warlow tot ist. Ich bin Cherri. Cherri Barnes.«
    »Mein Gott, Cherri! Was machst du an Bord einer Fregatte der Organisation?«
    Cherri starrte auf die Konsole und hatte Mühe, ihre entfesselten Emotionen in den Griff zu bekommen. »Ich … ich gehöre jetzt zu ihnen, Sarha. Glaube ich. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Du kannst dir einfach nicht vorstellen, wie es im Jenseits ist.«
    »Ach, du Scheiße! Du gehörst zu den Possessoren!«
    »Ja. Ich schätze, das ist so. Aber ich hatte keine Wahl.«
    »Ich weiß. Was ist mit der Udat geschehen, Cherri? Was ist mit dir passiert?«
    »Es war Mzu. Sie hat uns getötet. Wir waren eine Komplikation. Und Meyer … sie hatte eine alte Rechnung zu begleichen. Seid vorsichtig, Sarha. Seid um Himmels willen vorsichtig mit Mzu.«
    »Mein Gott, Cherri, kommst du zurecht?«
    »O ja, mir geht’s gut.«
    »Verstanden. Und danke, Cherri.«
    »Ich bin noch nicht fertig. Joshua ist unten auf der Oberfläche und jagt Mzu hinterher, zumindest soviel wissen wir.«
    »Also schön, er ist unten. Cherri, bitte frag nicht weiter, ich kann nicht mit dir darüber reden.«
    »Schon okay, ich verstehe. Aber es spielt keine Rolle, Sarha. Wir wissen Bescheid über den Alchimisten, und ihr wißt, daß wir es wissen. Du mußt Joshua warnen, Sarha. Er muß sich zurückziehen. Er muß aus Mzus Nähe verschwinden, sofort! Wir wissen, daß wir sie nicht mehr von der Oberfläche schaffen können, nachdem unsere Raumflugzeuge zerstört wurden. Das bedeutet, daß der Organisation nur noch eine Möglichkeit bleibt. Wenn Mzu tot ist, wird sie sich uns anschließen müssen.«
    »Ist das der Grund, aus dem die Urschel und die Pinzola die Oberfläche beschießen?«
    »Ja. Aber das ist noch nicht alles, Sarha …«
     
    Die zaghafte, schleppende Stimme hallte über die Brücke der Lady Macbeth. Ihr Klang

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