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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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rauchende Trümmer herab und zischten laut auf dem feuchten Carbotaniumbeton. Ein paar landeten auf Monicas Kopf, versengten ihre Haare, und es brannte auf der Haut.
    »HIER SPRICHT DIE POLIZEI. WERFEN SIE IHRE WAFFEN WEG, UND KOMMEN SIE NACHEINANDER MIT ERHOBENEN HÄNDEN UND DEAKTIVIERTEN BLOCKS UND IMPLANTATEN HERAUS. DIES IST EINE EINMALIGE AUFFORDERUNG, DIE NICHT WIEDERHOLT WIRD.«
    »Heilige Scheiße«, stöhnte Monica. Sie hob den Kopf. Ein großer Teil der Außenwand war verschwunden, und das bösartige, wechselhafte Licht von der orbitalen Schlacht schimmerte herein. Es beleuchtete eine Vielzahl zerfetzter Träger, von deren gebrochenen Enden glühende Tropfen herabfielen. Die gesamte Rahmenkonstruktion gab ein gestreßtes Knarren von sich. Geschwächte Nahtstellen brachen knallend unter der neuen Last, und eine Kettenreaktion setzte ein. Monica konnte ganze Sektionen aus Metall erkennen, die sich verbogen und dann wie in ruckelnder Zeitlupe einstürzten.
    »Los, raus hier!« brüllte sie. »Der ganze Bau stürzt ein!«
    Weißes Feuer flammte auf und schoß aus der Dunkelheit herab. Es traf eine von Monicas Agentinnen und riß sie von den Beinen. Ihre Schreie erstickten unter dem lauten Knistern und Knacken des brennenden Kampfanzugs und der Haut.
    Vier Maschinenpistolen eröffneten zur Antwort das Feuer.
    »Nein!« rief Monica. Es war genau das, was die Besessenen wollten. Eine nahezu perfekte Falle, wie Monica sich wütend eingestehen mußte, während sie erneut die Arme über den Kopf riß und sich in Deckung warf. Und wir sind darauf hereingefallen.
    Die Polizei hörte die Schüsse und eröffnete das Feuer aufs neue.
    Baranovich hatte nicht mit einer so heftigen Reaktion der Sicherheitskräfte gerechnet – diese modernen Waffen waren erschreckend machtvoll. Die Trägerkonstruktion der Abbauhütte hatte sich jetzt bereits zweimal spürbar bewegt und ihn gezwungen, die Stützen und Streben mit seinen energistischen Kräften zu verstärken. Das war gefährlich. Das Metall bildete eine natürliche Erdung für die EI-Granaten, und auch wenn er sich in einiger Entfernung vom eigentlichen Aufschlagpunkt befand, so war die hohe Spannung für einen Besessenen immer noch tödlich. Es brauchte nichts weiter als einen verirrten Schuß.
    Als die zweite Salve losging, sprang Baranovich auf den nächsten Laufsteg und rannte davon. Die Lederstiefel seiner beeindruckenden Kosakenuniform verwandelten sich in Turnschuhe mit dicken Plateausohlen – einer vagen Hoffnung wegen, daß energistisch herbeigewünschter Gummi genauso isolierend wirkte wie das echte Material. Er spürte, daß sich auch die anderen Besessenen seiner Gruppe zurückzogen. Sie waren überrascht und geschlagen von der Wildheit des Angriffs.
    Joshua blickte nach oben und sah die letzten blitzenden Entladungen durch die Metallpfeiler in den Boden zucken. Die gesamte Konstruktion knackte und knirschte ohrenbetäubend und drohte jede Sekunde vollends einzustürzen. Joshuas Selbsterhaltungstrieb meldete sich mit Vehemenz: Verdammt, scheiß auf Mzu. Wenn ich hierbleibe, sterbe ich. Er rappelte sich auf die Beine und gab Melvyn, der noch immer flach auf dem Boden lag und die Hände über dem Kopf hielt, einen unsanften Stoß.
    »Los, Bewegung! Alle drei!« Er rannte los, weg von dem einstürzenden Gitterwerk und dem gigantischen Loch, das die Polizei in die Wand geschossen hatte.
    Hinter sich hörte er lautes Getrappel.
    Er warf einen hastigen Blick zurück und stellte fest, daß nicht nur Melvyn, Dahybi und Keaton mit ihm kamen, sondern auch die Agenten sowie Alkad Mzu samt Gefolge. Alles rannte hinter ihm her, als wüßte er den einzigen Weg, der Rettung versprach. »Gütiger Himmel!« Das war alles andere als gut! Joshua, Melvyn und Dahybi allein hätten für die Besessenen bereits eine offene Einladung bedeutet, und jetzt auch noch Mzu …
    Im Gegensatz zu den Besessenen um Baranovich, die den Treffpunkt bestimmt hatten, den Agenten der ESA und Edens, die über unbeschränkten Zugriff auf die Speicher der Botschaft verfügten, und der einheimischen Polizei, die sich sowieso auskannte, wußte Joshua nichts über den Grundriß der Verhüttungsanlage. Auch während der irren Verfolgungsjagd über das Gelände war ihm nicht bewußt geworden, daß die Kanäle direkt im Zentrum jeder Abbauhütte endeten. Also konnte er auch nicht wissen, daß der einzige Weg über das Wasser eine Brücke war, die sich hinter der Tür über den kleineren Kanal hinzog.
    Was er

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