Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
treffen«, sagte Samuel. Sein langes Gesicht war vor Kälte zu einer Fratze verzerrt.
    »Na und?« entgegnete Monica. »Sie müssen nur bis zum Rand kommen, und wir sind tot.«
    »So lange halten wir nicht durch. Wir sterben vorher an Unterkühlung.«
    Monica funkelte Joshua wütend an. »Kann jemand Stufen erkennen?«
    »Dick«, sagte Joshua, »arbeitet Ihre neurale Nanonik wieder?«
    »Ja.«
    »Dann schalten Sie sich auf den Managementprozessor der Hütte. Finden Sie einen Weg hier raus. Beeilen Sie sich!«
    – Das ist ein letzter verzweifelter Versuch, ich weiß, rief Samuel die Hoya an. – Aber könnt ihr uns nicht irgendwie helfen?
    – Ich fürchte nein. Es tut mir leid. Ihr seid zu weit entfernt, wir können euch nicht einmal Feuerunterstützung geben.
    – Wir müssen uns zurückziehen, meldete sich Niveu zu Wort. Seine mentale Stimme war voller wildem Bedauern. – Es ist diese teuflische Antimaterie. Wir mußten jede Kombatwespe abschießen, um uns zu verteidigen, und sie brechen immer noch durch. Die Nationalstaaten spielen ebenfalls verrückt. Jede einzelne Verteidigungsplattform ist offensiv geworden. Die Ferrea wurde von einem Gamma-Pulslaser verwundet, und die Sinensis mußte wegtauchen, um einem direkten Treffer zu entgehen. Nur wir beide sind noch übrig, und wir können uns nicht mehr lange halten. Möchtet ihr, daß wir einen Transfer einleiten? Ein paar Sekunden könnten wir noch bleiben.
    – Nein. Flieht. Warnt den Konsensus.
    – Aber eure Situation …
    – Spielt keine Rolle. Flieht!
    »Die Hälfte der Prozessorblocks arbeitet fehlerhaft«, sagte Dick Keaton. »Der Rest befindet sich im Standby-Modus. Die Hütte ist offensichtlich eingemottet.«
    »Was?« Joshua mußte schreien, damit sein Mund funktionierte. Das Wassertreten fiel ihm von Sekunde zu Sekunde schwerer.
    »Eingemottet. Deswegen ist auch kein Eisenberg im Becken. Der kleine Kanal ist undicht. Sie haben ihn geleert, um Reparaturen durchzuführen.«
    »Geleert? Geben Sie mir die Datei!«
    Keaton übertrug die Informationen per Datavis zu Joshua, und Joshua speicherte sie in einer Zelle seiner Nanonik. Analyseprogramme gingen in den Primärmodus und durchsuchten die Daten. Er suchte eine Möglichkeit, das Bassin zu leeren, oder zumindest eine Leiter, die nach draußen führte. Doch er fand etwas anderes, als das schematische Diagramm vor seinem geistigen Auge entstand. »Ione!« rief er. »Ione!« Seine Stimme war erbärmlich schwach. Er benutzte seine Ellbogen und wandte sich zu Samuel um. »Rufen Sie sie!«
    »Wen?« fragte der Edenit erstaunt.
    »Ione Saldana, die Lady Ruin. Rufen Sie sie mit Ihrer Affinität!«
    »Aber …«
    »Tun Sie es, oder wir sterben alle hier drin!«
     
    Die Beschleunigungskräfte auf der Brücke der Lady Macbeth verebbten ein wenig; von mörderischen acht auf eben erträgliche drei g.
    Er fliegt zumindest genauso wie Joshua, dachte Sarha. Die wenigen Sekunden, die sie an der Feuerkontrolle Zeit gefunden hatte, um den Bahnvektor zu überprüfen, hatten ihr gezeigt, daß die Lady Macbeth dicht an dem Kurs lag, den das Navigationsprogramm errechnet hatte. Gar nicht schlecht für einen blutigen Anfänger.
    »Die Urschel beschleunigt«, meldete Beaulieu. »Sieben g. Sie steigt höher, verläßt den Orbit. Offensichtlich will sie springen.«
    »Gut«, sagte Sarha fest. »Keine verdammten Antimaterie-Kombatwespen mehr.«
    Alle drei hatten triumphierend aufgeschrien, als die Pinzola von einer Fusionsbombe getroffen worden war. Die Explosion, Resultat der gleichzeitigen Zerstörung sämtlicher Antimaterie-Rückhaltekammern an Bord, hatte die Hälfte der Sensoren der Lady Macbeth durchbrennen lassen, und das, obwohl die Pinzola mehr als elftausend Kilometer entfernt gewesen war, fast hinter dem Horizont Nyvans.
    Der Raumkampf im Orbit hatte elf Minuten gedauert, harte und hektische Minuten. Mehrere Schiffe waren getroffen worden, doch fünfzehn hatten es bis auf Sprungdistanz geschafft und waren entkommen. Es gab zwar keine strategischen Verteidigungsplattformen mehr im tiefen Orbit, doch noch waren eine Menge Kombatwespen unterwegs. Weit entfernt von der gegenwärtigen Position der Lady, aber sie bereiteten Sarha dennoch Kopfzerbrechen.
    Wie Beaulieu gesagt hatte, war die Lady locker mit den Waffen von Nyvan fertig geworden. Sie hatte zwar ein paar neue Schrammen auf dem Rumpf, von kinetischen Wrackteilen, sowie drei radioaktive Platten von Röntgenlasertreffern, doch das Schlimmste war

Weitere Kostenlose Bücher