Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
wurden die Schatten schwächer – und das Licht heller. Sie richtete ihre Waffe auf das störrische Tor selbst, drückte es mit den Explosionen weiter nach unten, fügte ihr Gewicht dem des Wassers hinzu.
    Weißes Feuer hüllte sie ein.
    Die Tore wurden auseinandergedrückt, und das Wasser schoß in den leeren Kanal dahinter.
    »Laßt euch mit dem Wasser treiben!« sagte Joshua per Datavis, als die ersten schwachen Strömungen an seinen tauben Beinen zerrten. »Paßt auf, daß ihr nicht nach unten gezogen werdet.«
    Das Brüllen eines Wasserfalls echote durch die hohe Halle, und dann trieb Joshua entlang der Beckenwand ab. Die anderen wirbelten rings um ihn herum. Leise, unsichtbare Strömungen saugten sie zum Ende des Bassins, wo es sich wie ein Trichter verengte und in den Kanal mündete. Sie wurden schneller und schneller, je näher sie den Schleusentoren kamen. Dann war das Bassin hinter ihnen, und sie trieben durch den Kanal.
    »Joshua, bitte melde dich! Hier ist Sarha. Joshua, bitte melden!« Seine neurale Nanonik zeigte ihm, daß das Signal über das Raumflugzeug zu seinem Kommunikatorblock weitergeleitet wurde. Wie es schien, hatten sowohl die Lady als auch Ashly die Schlacht im Orbit überlebt.
    »Ich bin hier, Sarha«, antwortete Joshua. Das Kanalwasser schäumte und kochte, wo das Schleusentor gestanden hatte, und Joshua trieb mit selbstmörderischer Geschwindigkeit darauf zu. Es wurde zunehmend schwerer, sich über Wasser zu halten, selbst hier, wo der Spiegel rasch sank. Er bemühte sich, mit ein paar schwachen Schwimmstößen zur Mitte zu kommen, weg von der Mauer, wo das Schäumen am schlimmsten war.
    »Joshua, ihr treibt auf eine Katastrophe zu!«
    Zwei kochende Strudel lösten sich von den Kanalwänden und trieben auf ihn zu, während er unter dem Rolltor hindurchgetrieben wurde. »Au weia!« Die Wellen begruben ihn unter sich. Seine neurale Nanonik löste einen massiven Adrenalinstoß aus und verlieh ihm die Kraft, um sich mit widerspenstigen Gliedmaßen an die Oberfläche zurückzukämpfen. Verzerrtes Licht und eisiger Schaum umgaben ihn, als er endlich wieder Luft bekam.
    »Ich meine es ernst, Joshua! Die Organisation hat einen der Eisenberge manipuliert. Sie haben seine Flugbahn verändert. Er stürzt direkt auf die Verhüttungsanlage. Falls sie Mzu nicht mitnehmen können, wollen sie ihren Tod, damit die Organisation ihrer auf diese Weise habhaft werden kann. Der Absturz ist so gewählt, daß er unmittelbar nach dem geplanten Start des Raumflugzeugs erfolgt. Auf diese Weise hätte die Organisation immer noch gewonnen, auch wenn alles andere schiefgegangen wäre.«
    Der Kanal erstreckte sich vor Joshua, ein schnurgerader Flußlauf, der zu dem Hochofen in drei Kilometern Entfernung führte. Wasser rauschte hindurch, ein reißender Wildwasserbach, der ihn zu einer hilflosen Puppe machte. Er war nicht allein. Voi trieb so nah vorüber, daß er sie hätte berühren können, wenn das Wasser sie nicht sofort wieder weggerissen hätte.
    »Mein Gott, Sarha, die Raumflugzeuge sollten um diese Zeit schon wieder gestartet sein!«
    »Ich weiß. Wir haben den Eisenberg im Radar. Er schlägt in sieben Minuten auf.«
    »Was? Sprengt das Mistding, Sarha. Jetzt!«
    Die vorderen Ausläufer des Wassers erreichten das erste der Stützgerüste, die gegen die altersschwachen Kanalwände errichtet worden waren. Es schwemmte die unteren Streben davon, und der Rest des Gerüsts fiel zusammen. Es wurde sich überschlagend mitgerissen, dann brach es auseinander, und die Metallstäbe versanken in den Fluten.
    »Geht nicht, Joshua. Es ist bereits in der unteren Atmosphäre. Unsere Kombatwespen können es nicht mehr erreichen.«
    Das Wasser hatte das zweite Gerüst erreicht. Es war größer als das erste, und es trug schwere Konstruktionsmechanoiden und Betonfüller. Ihr Gewicht verlieh der Konstruktion ein wenig mehr Stabilität, als das Wasser schäumend daran zerrte. Ein paar Streben brachen weg, doch der Rest überstand den ersten Ansturm verhältnismäßig intakt.
    »Keine Sorge, Joshua«, sagte Ashly per Datavis. »Ich bin unterwegs. Fünfzig Sekunden, und ich bin bei euch. Wir sind lange weg, bevor der Berg auf das Gelände kracht. Ich kann die Anlage bereits sehen.«
    »Nein, Ashly! Bleib weg! Die Besessenen sind hier, eine Menge von ihnen! Sie greifen das Raumflugzeug an, sobald sie dich sehen!«
    »Dann gib mir eine Zielansprache, Joshua. Ich habe die Maser feuerbereit.«
    »Unmöglich.« Er sah das Gerüst über

Weitere Kostenlose Bücher