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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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…«
    »Achtundzwanzig Jahre dauern, genau.«
    »Ah!« Die Erkenntnis dämmerte Joshua wie die lautlose Detonation von Norfolk Tears, wenn sie den Magen erreichten. Er spürte heftige Bewunderung für diese heldenhaften Männer und Frauen von vor dreißig Jahren. Sie harten sich nicht darum geschert, wie schlecht ihre Chancen standen, sie hatten einfach weitergemacht. »Sie benutzten Antimaterie«, sagte er.
    »Genau. Wir haben jedes verbliebene Gramm von unseren Kombatwespen in die Rückhaltekammern der Beezling transferiert. Es war genug, um das Schiff bis auf neun Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen. Und jetzt sagen Sie mir, Captain, wie schwer ist es, ein Schiff zu lokalisieren, das sich mit acht oder neun Prozent der Lichtgeschwindigkeit von seinem letzten Standort weg bewegt? Und wenn Sie es schließlich gefunden haben – wie wollen Sie ein Rendezvous einleiten?«
    »Unmöglich. Also schön. Sie mußten warten, bis die Beezling wieder verzögert hatte und in dem unbewohnten System eingetroffen war. Aber warum haben Sie dann nicht schon vor zwei Jahren versucht, Ihre Leute und den Alchimisten zu bergen?«
    »Weil wir nicht sicher sein konnten, wie effizient der Antrieb über einen derart langen Zeitraum arbeiten würde. Zwei Jahre verschafften uns eine angemessene Sicherheitsspanne. Außerdem würden bis dahin, wie sich später als völlig richtig herausstellte, die Sanktionen vorbei sein. Immerhin bestand eine kleine Chance, daß wir vom Blockadegeschwader der Konföderierten Navy entdeckt würden; schließlich ist es ihre Aufgabe, Blockadebrecher an den verstecktesten Plätzen rings um Omuta aufzuspüren. Also beschlossen wir nach dem Verkauf der Chengho, dreißig Jahre zu warten.«
    »Sie meinen, die Beezling umkreist noch immer die Sonne dieses unbewohnten Systems und wartet auf Ihre Rückkehr?« fragte Liol.
    »Ja. Vorausgesetzt, daß alles funktioniert hat wie von uns geplant. Wir hatten verabredet, daß sie noch weitere fünf Jahre dort auf uns warten würden; Zeit spielt in Null-Tau keine Rolle, aber die Lebenserhaltungssysteme arbeiten nicht ewig. Wenn wir bis dahin nicht mit ihnen in Kontakt getreten wären, entweder durch mich oder jemand anderen von der Besatzung der Chengho oder durch einen Vertreter der garissanischen Regierung, sollten sie den Alchimisten zerstören und die Hilfesignale ausstrahlen. Unbewohnte Sternensysteme in den Grenzen der Konföderation werden von Patrouillen der Navy regelmäßig kontrolliert, um sicherzustellen, daß die Syndikate dort keine Antimateriestationen installieren. Sie wären irgendwann gerettet worden.«
    Joshua warf einen Seitenblick zu dem Sergeant und wünschte, das BiTek-Konstrukt besäße eine Möglichkeit, Emotionen auszudrücken. Er hätte zu gerne gewußt, was Ione von dieser Geschichte hielt. »Es ergibt Sinn«, sagte er zu ihr. »Und was sollen wir jetzt tun?«
    »Wir müssen nachsehen, ob die Beezling am Ziel ihrer Reise angekommen ist«, verkündete der Sergeant.
    »Und wenn ja?« fragte Samuel.
    »Dann müssen wir den Alchimisten zerstören. Die überlebende Besatzung wird ebenfalls nach Tranquility gebracht.«
    »Eine Frage, Doc«, sagte Joshua zu Mzu gewandt. »Wenn jemand den Alchimisten sieht, kann er sich dann denken, worum es sich handelt?«
    »Nein. Machen Sie sich deswegen keine Gedanken, Captain. Allerdings gibt es unter den Besatzungsmitgliedern der Beezling jemanden, der weiß, wie man einen zweiten Alchimisten bauen kann. Sein Name lautet Peter Adul. Er muß unter allen Umständen zusammen mit mir in Tranquility bleiben. Erst danach sind Sie wirklich wieder sicher vor der Waffe.«
    »Also schön. Wie lauten die Koordinaten des fraglichen Systems?«
    Es dauerte lange, bis Alkad wieder sprach.
    »Heilige Mutter Maria, das alles war ganz anders geplant.«
    »Kein Plan hält ewig, Doc, das habe ich schon vor langer Zeit gelernt.«
    »Ha! Sie sind viel zu jung!«
    »Kommt darauf an, wie man die Jahre füllt, oder?«
    Alkad Mzu sandte Joshua per Datavis die Koordinaten.
     
    – Soeben öffnet sich ein Wurmloch-Terminus, verkündete Tranquility.
    Ione stand knietief im warmen Wasser der kleinen Bucht und rieb Hailes Flanke mit einem gelben Badeschwamm ab. Sie richtete sich auf und wrang den Schwamm aus, während ihre Aufmerksamkeit sich auf einen Punkt richtete, der in einer Entfernung von hundertzwanzigtausend Kilometern vom Habitat mitten im leeren Raum lag und die Dichte der Gravitation rapide anstieg. Die drei Blackhawks im

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