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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die Sache ein wenig aus der Nähe an, bevor ich mein Hauptquartier in Fort Forward aufschlage.«
    Will und Dean saßen auf der Pritsche des kleinen Garnisonswagens, der Ralph Hiltch zur Straßensperre brachte. Es tat gut, wieder mit ihnen zu reden. Sie waren Palmers Brigade als Verbindungsmänner der Agentur zugeteilt worden und unterstützten die verschiedenen Teams, die Roche Skark entlang der Feuerschneise postiert hatte. Beide wollten jedes Detail über seine Treffen mit dem König erfahren, und sie ärgerten sich ein wenig darüber, daß er ihnen seine visuellen Dateien über Prinz Edward im Apollo-Palast nicht überspielen wollte, doch diese Daten waren vertraulich. Und so wächst der geheimnisvolle Nimbus, dachte Ralph, amüsiert über die Tatsache, daß er dazu beitrug.
    Die Marines an der Straßensperre salutierten, als Ralph zusammen mit Colonel Palmer eintraf. Ralph unterhielt sich so herzlich mit ihnen, wie es ihm nur möglich war. Sie schienen sich nicht vor der roten Wolke zu fürchten; er hingegen empfand sie als höchst bedrohlich. Sie hing kaum dreihundert Meter über ihm im Himmel, wild umeinander wirbelnde Bänder, die so dicht gepackt waren, daß nicht die kleinste Lücke dazwischen blieb, Schicht auf Schicht, scheinbar bis in die höchsten Schichten der Atmosphäre hinauf.
    Der sonore Widerhall ihrer inneren Unruhe befand sich in einem diabolischen Einklang mit den Harmonien menschlicher Knochen. Millionen Tonnen kontaminierten Wassers hingen wie durch Zauberkraft im Himmel fest, bereit herunterzufallen wie der Wasserfall am Rand der Welt. Ralph fragte sich, wieviel Anstrengung die Besessenen aufwenden mußten, um so etwas zu schaffen. Konnte es wirklich sein, daß er ihre Macht unterschätzt hatte? Es war nicht so sehr der Maßstab der Wolke, der ihn verunsicherte, als vielmehr ihre Intensität.
    »Sir!« rief einer der Wachtposten alarmiert. »Ein sichtbarer Feind, zu Fuß, dreihundert Meter!« Er deutete mit der Hand in die Richtung.
    Dean und Will standen augenblicklich vor Ralph, und ihre Gaußgewehre richteten sich auf den Waldrand hinter der Schneise.
    »Ich denke, das ist genug Frontinspektion für heute, Sir«, sagte Colonel Palmer. »Bitte lassen Sie uns zum Wagen zurückgehen.«
    »Warten Sie.« Ralph blickte zwischen seinen beiden G66ern hindurch auf den Waldrand, wo eine einzelne Gestalt über die Nummer sechs herankam. Es war eine Frau in einer eng sitzenden Lederuniform. Ihr Gesicht leuchtete rot unter dem Schein der kochenden Wolken. Ralph erkannte sie im ersten Augenblick. Genaugenommen hätte er sogar Enttäuschung verspürt, wenn sie nicht aufgetaucht wäre. »Sie ist keine Bedrohung. Noch nicht jedenfalls.«
    Er schlüpfte zwischen Dean und Will hindurch und baute sich mitten auf der Straße auf, wo er furchtlos ihr Herankommen abwartete.
    Annette Eklund machte vor der ersten Straßensperre auf ihrer Seite der Schneise halt. Sie nahm ein kleines Telefon aus der Tasche, zog die Zehn-Zentimeter-Antenne heraus und wählte eine Nummer.
    Ralphs Kommunikatorblock meldete einen eingehenden Ruf. Er schaltete das Gerät auf Audio.
    »Hallo, Ralph. Ich wußte, daß Sie zurückkehren würden. Sie sind von dieser Sorte. Und wie ich sehe, haben Sie ein paar Freunde mitgebracht.«
    »Das ist richtig.«
    »Warum bringen Sie sie nicht herüber und leisten uns bei unserer Party Gesellschaft?«
    »Wir bestimmen den Zeitpunkt selbst, wann wir kommen.«
    »Ich muß schon sagen, Ralph, ich bin enttäuscht. Das ist nicht das, was wir in Exnall miteinander vereinbart haben, oder? Und mit einer Saldana-Prinzessin! Meine Güte, ich glaube, man kann heutzutage wirklich niemandem mehr vertrauen.«
    »Ein Versprechen, das unter Zwang erwirkt wird, besitzt keine legale Bindung. Ich bin sicher, unter Ihren Leuten finden sich genügend Anwälte, die Ihnen das gerne bestätigen.«
    »Ich dachte, ich hätte Ihnen alles ausreichend erklärt, Ralph. Wir können nicht verlieren. Nicht gegen die Lebenden.«
    »Und ich glaube Ihnen nicht. Ganz gleich, was es kosten mag, wir müssen Sie vernichten. Die gesamte menschliche Rasse hört auf zu existieren, wenn Sie gewinnen. Ich bin fest überzeugt, daß wir es mehr als verdient haben weiterzuleben.«
    »Sie und Ihre Ideale. Ein richtiger Mister Engstirnig. Kein Wunder, daß Sie einen Beruf erwählt haben, der Ihnen gestattet, ein loyaler Diener zu sein. Es paßt perfekt zu Ihnen. Meinen Glückwunsch, Ralph, Sie haben Ihren Weg gefunden. Nicht jeder kann so etwas von

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