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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kreisbahn unmittelbar oberhalb der ersten beschrieb.
    Es dauerte fünf Stunden, bis eine Reaktion erfolgte.
    Die Spannung und die Erwartung, die während der ersten halben Stunde die Brücke beherrscht hatten, waren längst abgeklungen. Ashly, Monica und Voi waren in die Kombüse gegangen und bereiteten kleine Proviantbeutel vor, als ein kleiner grüner Stern auf dem Diagramm erschien, das der Bordrechner an Sarhas neurale Nanonik übertrug. Analyse- und Diskriminierungsprogramme erwachten zum Leben und filterten das konstante Radiorauschen des Gasriesen heraus, um sich auf das Signal zu konzentrieren. Zwei lange Träger glitten aus dem Rumpf der Lady Macbeth, und an den Enden entfalteten sich große Multibandempfänger, um die Schüssel der Hauptantenne zu ergänzen.
    »Also schön, jemand ist dort draußen«, sagte Sarha. »Das Signal ist schwach, aber beständig. Ein Standardtransponder, aber keine Registriernummer. Sie befinden sich in einem elliptischen Orbit, einundneunzig- mal hundertsiebzigtausend Kilometer, Inklination vier Grad. Im Augenblick befinden sie sich gerade mal fünfundneunzig Kilometer über den oberen Atmosphärenschichten.«
    Ein ersticktes Schluchzen ließ sie den Bordrechner vergessen und einen erstaunten Blick in die Richtung werfen, aus der das Geräusch gekommen war.
    Alkad Mzu lag flach auf ihrer Beschleunigungsliege, und ihr gesamter Körper wirkte unnatürlich steif. Ihre neurale Nanonik hatte offensichtlich alle Hände voll zu tun, um die Körpersprache unter Kontrolle zu halten. Trotzdem erblickte Sarha einen dünnen Wasserfilm auf Mzus Augen, der beständig dicker wurde. Als die ältere Frau blinzelte, lösten sich kleine Tränentropfen und segelten, sich um die eigene Achse drehend, durch die Brücke.
    Joshua stieß einen leisen Pfiff aus. »Wirklich beeindruckend, Doc. Ihre alten Kameraden haben Mumm in den Knochen, soviel steht fest.«
    »Sie leben!« schluchzte Alkad. »Heilige Mutter Maria, sie haben es bis hierher geschafft!«
    »Die Beezling hat es bis hierher geschafft, Doc«, sagte Joshua absichtlich schroff. »Lassen Sie uns keine voreiligen Schlüsse ziehen. Bis jetzt haben wir nicht mehr als ein Transpondersignal. Was kommt als nächstes? Kommt der Kommandant aus seiner Null-Tau-Kapsel?«
    »Ja.«
    »In Ordnung. Sarha, du hältst die Beezling weiter im Auge. Beaulieu, Liol, ihr macht die Lady Mac flugbereit. Dahybi, du lädst die Energieknoten auf. Ich möchte springen können, wenn sich die Dinge nicht nach unseren Vorstellungen entwickeln.« Er machte sich daran, einen Vektor zu errechnen, der die Lady Macbeth zur Position der Beezling bringen würde.
    Die drei Fusionsantriebe der Lady Macbeth erwachten zum Leben, und bald darauf beschleunigte das Schiff mit drei g. Joshua steuerte in einer flachen Kurve um den Gasriesen herum und in den Halbschatten hinein.
    »Das Signal hat sich geändert«, meldete Sarha. »Es ist viel stärker als vorhin, aber immer noch omnidirektional und nicht auf unsere Position fokussiert. Ich empfange eine Botschaft, aber nur AV.«
    »In Ordnung, Doc«, sagte Joshua. »Sie sind an der Reihe. Seien Sie überzeugend.«
    Sie waren noch immer vierhundertfünfzigtausend Kilometer von der Beezling entfernt, was eine Verzögerung im Funkverkehr von gut anderthalb Sekunden bedeutete. Die Beschleunigung fesselte Alkad an ihre Liege, und sie konnte nur die Augen bewegen. Über ihr hing ein Holoschirm, der sich nun langsam klärte. Die Brücke der Beezling wurde sichtbar. Es sah aus, als hätten Plünderer das Schiff heimgesucht. Konsolen waren auseinandergerissen und zeigten Rechner mit fehlenden Platinen, die Wandpaneele fehlten und gaben den Blick frei auf halb zerlegte Apparate und Maschinerie. Wie um den Eindruck noch zu verstärken, war jede Oberfläche mit dickem Frost überzogen. Im Verlauf der Jahre waren Verpackungen, Halteschlaufen, kleine Werkzeuge, Kleidungsstücke und all die anderen tausend Dinge an Bord an Ort und Stelle festgefroren.
    Sie erweckten den Eindruck von anorganischen Schmetterlingspuppen, die während der Metamorphose erfroren waren. Unheimliche rechteckige Schatten überlappten sich rings um die Brücke und vervollständigten das Bild von einem alptraumhaften Durcheinander. Nur eine einzige Lichtquelle brannte, eine schwache Notleuchte, die am Kragen eines SII-Raumanzugs befestigt war.
    »Hier spricht Captain Kyle Prager. Der Bordrechner meldet, daß er unseren Aktivierungskode empfangen hat. Alkad, ich hoffe wirklich, Sie

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