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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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einem Pfauenschwanz weit aufrichteten.
    Joshua hielt einen Augenblick lang inne. Kole war so falsch; reich, doch ohne Dominiques kosmopolitischen Schwung und absolutes Gesindel im Vergleich zu Louises einfacher Ehrlichkeit.
    Louise.
    Kole erblickte ihn und kreischte freudig auf. Sie küßte ihn und drängte sich an ihn. »Alles in Ordnung? Ich hab’ in den Nachrichten gesehen, was passiert ist, nachdem ich gegangen war.«
    Er grinste unverfroren: die fleischgewordene Legende.
    »Mir geht es bestens. Meine … äh, Kosmoniken hier sind ziemlich harte Burschen. Wir haben schon Schlimmeres durchgestanden.«
    »Wirklich?« Sie warf einen respektvollen Blick auf die beiden Sergeants. »Seid ihr männlich?«
    »Nein.«
    Joshua wußte nicht zu sagen, ob Ione verärgert war, sich amüsierte oder nichts darum gab. Zumindest letzteres jedoch bezweifelte er.
    Kole küßte ihn erneut. »Komm, ich stell dich den anderen vor. Sie wollten mir nicht glauben, daß ich dich kennengelernt habe. Meine Güte, ich kann es ja selbst nicht glauben.«
    Joshua machte sich auf das Schlimmste gefaßt.
     
    Von ihrem Aussichtspunkt auf einem dicken Kühlschlauch an der Seite einer alten Bergbaumaschine beobachtete Monica Foulkes, wie Joshua Koles Freunde begrüßte. Er wußte genau, wie man sich verhielt, um in Sekundenschnelle akzeptiert zu werden. Monica trank einen Schluck eiskaltes Mineralwasser, während sie mit ihren aufgerüsteten Retinas die Gesichter der Jugendlichen unter sich musterte. Es war ungemütlich warm in ihrem Chamäleonanzug, doch er verlieh ihr die Hautfarbe der kenianisch-ethnischen Bevölkerung des Ayacucho. Ausländische Agenten waren zur Zeit ungefähr so beliebt wie Besessene. Mit Ausnahme von diesem Calvert natürlich, dachte sie säuerlich. Er wird begrüßt wie ein verdammter Held.
    Ein Suchprogramm in Monicas neuraler Nanonik verglich die Gesichter der Jugendlichen mit einem Raster und signalisierte eine fünfundneunzigprozentige Übereinstimmung.
    »Verdammt!«
    Samuel (inzwischen schwarzhäutig, fünfundzwanzig Jahre jung und in poppiger dunkelroter Sportkleidung) blickte vom Sockel der Bergbaumaschine zu ihr auf. »Was gibt’s denn?«
    »Sie hatten recht. Kole hat diesen Calvert gerade Adok Dala vorgestellt.«
    »Aha. Wußte ich’s doch. Er war Vois Freund, bis sie ihn vor achtzehn Monaten verlassen hat.«
    »Ja, ja, ich kann selbst lesen, danke.«
    »Können Sie hören, was gesprochen wird?«
    Sie blickte geringschätzig zu ihm herab. »Keine Chance. Es ist inzwischen wirklich ziemlich voll hier drin, und mein Audio-Diskriminierungsprogramm kann auf diese Entfernung nichts filtern.«
    »Kommen Sie bitte wieder runter, Monica.«
    Irgend etwas in seinem Ton verhinderte jeglichen Protest. Sie glitt an dem löchrigen gelb gestrichenen Gehäuse der Maschine herunter.
    »Wir müssen entscheiden, was wir tun wollen. Jetzt.«
    Sie zuckte zusammen. »Oh. Ja.«
    »Glauben Sie, Adok Dala könnte wissen, wo Voi zu finden ist?«
    »Ich denke nicht, aber es gibt keine Garantie. Und falls wir Dala jetzt einkassieren, dann macht es auch keinen Unterschied, jedenfalls soweit es öffentliche Auswirkungen betrifft. Er wird sich kaum beschweren, daß man ihn vom Ayacucho wegbringt, oder?«
    »Sie haben recht. Und wir verhindern, daß Calvert mehr in Erfahrung bringt.«
     
    Joshuas neurale Nanonik meldete einen eingehenden Ruf von Dahybi. »Zwei Voidhawks von der edenitischen Delegation sind in diesem Augenblick von ihrem Sims gestartet, Boß. Unsere Sensoren können die Wände des Docks nicht besonders gut durchdringen, aber wir glauben, daß sie fünf Kilometer vom Raumhafen entfernt in Position gegangen sind.«
    »In Ordnung. Behaltet sie weiter im Auge.«
    »Kein Problem. Aber du solltest wissen, daß im Ayacucho nach und nach die lokale Energieversorgung ausfällt. Die Störungen treten in vollkommen zufälliger Reihenfolge auf, und die Überwachungsprogramme finden kein physikalisches Problem. Außerdem ist einer der Nachrichtensender vom Netz gegangen.«
    »Heiliger Strohsack! Macht die Lady Macbeth einsatzbereit. Ich packe hier zusammen und bin innerhalb dreißig Minuten wieder bei euch an Bord.«
    »Aye, aye, Captain. Oh, und Liol ist eingetroffen. Er ist nicht besessen.«
    »Wunderbar.«
    Kole hing noch immer wie eine Klette an ihm. Bisher hatte noch niemand, der ihm vorgestellt worden war, den Namen Voi erwähnt. Seine ursprüngliche Idee war gewesen, sie über den Mord an Ikela auszufragen und in Erfahrung zu

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