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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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auf die Brücke. Gib ihm keinen Zugriff auf den Bordrechner. Und vergiß bloß nicht, ihn auf Possession zu überprüfen, bevor du ihn an Bord läßt.«
    »Aye, Boß. Paß auf dich auf.«
    Eine Datavis-Übertragung konnte keine emotionalen Nuancen vermitteln, doch Joshua kannte Dahybi gut genug, um sich den amüsierten Tonfall seiner Stimme vorzustellen.
    »Also akzeptierst du seine Behauptungen?« fragte ein Sergeant.
    »Sein DNS-Profil jedenfalls ähnelt dem meinen«, gestand Joshua widerwillig.
    »Ja. Ich würde sagen, neunzig Prozent ist ungefähr das, was man erwarten würde. Es ist nicht unüblich für Schiffskommandanten, daß ihre Nachkommen über mehrere Sternensysteme verteilt aufwachsen.«
    »Danke für die Erinnerung.«
    »Falls dein Vater auch nur annähernd so war wie du, dann besteht durchaus die Möglichkeit, daß du noch mehr Geschwister besitzt.«
    »Jesses!«
    »Ich möchte dich nur darauf vorbereiten. Kelly Tirrels Sens-O-Vis hat dich ziemlich populär gemacht. Andere suchen vielleicht ebenfalls nach dir.«
    Joshua verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Das wäre mal etwas anderes. Die Calverts versammeln sich. Ich frage mich sogar, ob es von uns nicht mehr gibt als von den Saldanas.«
    »Das bezweifle ich sehr stark; ganz bestimmt nicht, wenn man die unehelichen Abkömmlinge mit einbezieht.«
    »Und die schwarzen Schafe.«
    »Genau. Was gedenkst du wegen Liol zu unternehmen?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Aber er wird die Lady Macbeth nicht bekommen, auch keinen Anteil. Kannst du dir vorstellen, daß jedesmal eine Konferenz einberufen werden muß, bevor das nächste Ziel angeflogen werden kann? Es wäre das genaue Gegenteil von meinem bisherigen Leben, und das alte Mädchen würde es nicht gutheißen.«
    »Wahrscheinlich wird er das irgendwann einsehen. Ich bin sicher, daß ihr zu einer Vereinbarung kommt. Er scheint recht aufgeweckt zu sein.«
    »Du meinst, er biedert sich an.«
    »Ihr beide seid euch sehr ähnlich.«
    Der Aufzug setzte sie in einer öffentlichen Halle ein paar hundert Meter vom Terminal Terminus Club ab, in dem das Benefizkonzert gegeben wurde. Nicht jeder hielt sich an die Bitte des Regierenden Rates, zu Hause zu bleiben. Die Stimmen junger Menschen erfüllten die Halle mit ihrem Lachen und Rufen. Ausnahmslos alle trugen rote Taschentücher um die Knöchel.
    Einen Augenblick lang beschlich Joshua das Gefühl, seiner eigenen Generation entfremdet zu sein. Er trug eine gewaltige Verantwortung (ganz zu schweigen von einem Berg von Problemen), und sie waren nur auf ihr Vergnügen aus, Pillenköpfe, die sich in einem ewigen Kreislauf von einem Trip zum nächsten befanden. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, wie die Wirklichkeit aussah.
    Dann erkannten ein paar von ihnen Joshua ›Lagrange‹ Calvert und wollten von ihm wissen, wie es gewesen war, die Kinder von Lalonde zu retten und ob die beiden Toten in der KF-T-Bar tatsächlich Besessene gewesen waren. Sie waren lebhaft, und die Mädchen hatten offensichtlich ein Auge auf ihn geworfen.
    Nach und nach wurde Joshua locker; die Barrieren waren also doch nicht so unüberwindbar.
    Der Terminal Terminus Club sah wie eine Art riesiger Kreuzung zwischen zwei Tunnels aus. Große alte Bergbaumaschinen waren in großen Nischen abgestellt, und ihre abgenutzten konischen Bohrköpfe ragten in die Kammer hinaus. An der Decke hingen antike Mechanoiden mit schlaff baumelnden Spinnenbeinen. Ein langes Stück einer schweren Caterpillar-Raupe diente als Theke.
    Genau im Zentrum des Raums befand sich ein holographisches Wurmloch, eine sich kräuselnde fünf Meter durchmessende schwarze Säule, die vom Boden bis zur Decke reichte. In seinem Innern waren Wesen gefangen, unidentifizierbare Kreaturen, die verzweifelt mit Klauen und Zähnen an der Verzerrung aus Raum und Zeit rissen. Die schwarze Oberfläche bog und wölbte sich, doch sie gab niemals vollends nach.
    »Sehr geschmackvoll, unter den gegebenen Umständen«, murmelte Joshua zu einem seiner Sergeants.
    Zwischen zwei der Bergbaumaschinen hatte man eine Bühne errichtet. Zu beiden Seiten der Bühne standen AV-Projektoren, die stark genug waren, um ein ganzes Stadion zu versorgen.
    Einer der Sergeants ging davon, um einen Notausgang zu überwachen. Die verbliebenen zwei hielten sich dicht bei Joshua.
    Er fand Kole mit einigen ihrer Freundinnen unter einer der alten Maschinen. Sie hatte sich chromsilberne und purpurne Fäden in das Haar geflochten, die sich alle paar Minuten wie bei

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